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Spitfire: Kühler Tod

Spitfire: Kühler Tod

Titel: Spitfire: Kühler Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Sandoval
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Chefagent reicht dem ersten Mann eine Pistole undsagt: »Geh in diesen Raum da und töte deine Frau.« Der Mann sagt »Sie können mich mal!« und geht.
    Der zweite Mann geht tatsächlich in den Raum, doch als er seine Frau da stehen sieht, beschließt er, dass sie ihm mehr bedeutet als ein toller Job und all die Anerkennung. Auch er geht.
    Schließlich bekommt auch der dritte Mann die Pistole und den Auftrag, damit seine Frau zu erschießen. Er betritt den Raum und sechs Schüsse knallen. Kurz darauf hört man ein Krachen und Poltern, dann kommt der Mann wieder heraus.
    »Was ist denn passiert?«, will der FBI-Agent wissen.
    »Irgend so ein Vollidiot hat die Pistole mit Platzpatronen geladen. Ich musste sie mit dem Stuhl erschlagen!«
    Da ich entschieden zu lange meinen Gedanken überlassen wurde, zucke ich zusammen, als Nickels wieder eintritt. Erleichtert stelle ich fest, dass er eine Tasse Kaffee in der Hand hält – und keine Pistole.
    Hinter ihm erscheint Troublefield. »Scott Martin wurde entlastet«, erklärt sie mit stählernem Blick.
    »Entlastet?«, wiederhole ich, als wäre das ein sehr komplizierter Fachbegriff.
    »Er hat ein Alibi«, erläutert Troublefield.
    »Von wem?«
    Die beiden sehen sich an. »Von dir … Tomi«, sagt Nickels.
    Ich lehne mich zurück und versuche das zu verarbeiten. »Von mir?«
    Troublefield nickt und schlägt eine Akte auf. »Am Morgen des 15. Juli waren Sie und Scott nach Ihrer eigenen Aussage im Büro. Am Nachmittag spielte er mit einem Klienten Tennis in Tiburon und danach arbeiteten sie von Mr Martins Heimbüro aus. Wir haben das bereits überprüft.«
    Mir fällt ein, dass Tiburon das spanische Wort für Hai ist. »Sie haben mit Scott gesprochen?« Ein taubes Gefühl breitet sich in meinem Körper aus.
    »Und mit Jasper Clarke … seinem Klienten«, bestätigt Troublefield. »Am selben Nachmittag haben Sie laut Ihrer Aussage das Gebäudeum zwölf verlassen und sind erst nach Ihrer Mittagspause wieder zurückgekehrt, gegen ein Uhr. Eine ihrer Kolleginnen sagte hingegen aus, dass Sie das Gebäude erst gegen zwei Uhr wieder betreten hätten.«
    Ich schlucke schwer.
    Troublefield lehnt sich gegen den Tisch. »Wir wissen, dass Justin irgendwann zwischen zehn Uhr morgens und drei Uhr nachmittags ermordet worden ist. Die einzige Person ohne Alibi in diesem Zeitfenster sind Sie.«
    Ich fühle mich dumm und schwer von Begriff. »Dann bin ich also verdächtig? Schon wieder?«
    »Schon wieder?«, wiederholt Troublefield, als wäre ich überhaupt niemals nicht verdächtig gewesen.
    »Nein, Tomi …«, beginnt Nickels, aber Troublefield unterbricht ihn.
    »Agent Turino, kann ich Sie mal kurz sprechen? Draußen?«
    In den folgenden Sekunden fühle ich mich, als hätte mich jemand wachgerüttelt. Ich habe soeben meinen Boss beschuldigt, zwei Menschen ermordet zu haben. Und er weiß es! Ich habe ja auch früher schon mal Fehler gemacht, aber das hier ist ein echter Hammer. Ich schlage mir die Hand vor die Stirn. »Was hab ich da angestellt?«

KAPITEL 37
    Sonntag, 28. August
    Die letzten drei Tage waren für die Tonne. Nickels geht immer früh zur Arbeit – sogar am Wochenende – und kommt erst spät zurück. Die paar Stunden, die er hier ist, verbringt er mit Nachforschungen.
    Als er an diesem Morgen aufbricht, rolle ich mich deprimiert auf die Seite und schalte den Fernseher ein. Sein Kissen riecht nach Moschus, irgendwie animalisch, nach Marder vielleicht. Eigentlich kein besonders angenehmer Duft, sollte man meinen, aber ich kann gar nicht genug davon kriegen.
    Das Morgenprogramm ist furchtbar, sogar mit Kabelanschluss. Den Werbeblöcken nach zu urteilen besteht die Zielgruppe nicht nur aus Hausfrauen, sondern auch aus Menschen mit Beeinträchtigungen, Menschen mit Schulden, Menschen ohne Autoversicherung, Menschen ohne Bildung, Menschen ohne Job und/oder berenteten Menschen.
    Ich lande bei einer Wiederholung von Bonanza – die Folge, in der Hoss und Joe einen Elefanten von einem Zirkus bekommen – ein echter Klassiker. Ein Werbespot der Restaurantkette Applebee’s wird eingeblendet und ich schalte nicht schnell genug den Ton aus. Überrascht stelle ich fest, dass ich die Stimme des Sprechers kenne. Das ist doch der Radiomoderator aus
Ausgerechnet Alaska.
    Der nächste Spott ist von Duracell-Batterien. Auch diese Stimme klingt vertraut. Ich schließe die Augen, um besser zuhören zu können. »Ist das Jeff Bridges?«, frage ich laut.
    Ich schnappe mir meinen

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