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Spitze Buben

Spitze Buben

Titel: Spitze Buben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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... jetzt war er frisch und kräftig.
    Blut.
    Drei der Gefallenen trugen die groben Uniformen der Patrouille. Der vierte hatte sie getötet.
    »Erkennst du den Kerl?« fragte ich Morpheus. Er kannte die Schläger bestimmt besser als ich. Und ich hatte Hammerhand-Nick erkannt, ein mittlerer Angestellter der Gilde.
    »Ja.« Ahrm wirkte noch beunruhigter.
    »Ich gehe runter«, erklärte ich. Nicht, daß ich mich darum gerissen hätte.
    Ich zwang mich dazu, weiterzugehen, weil ich es genau wissen wollte.
    Der Gestank des Todes wurde immer stärker.
    Drei weitere Patrouillenangehörige lagen tot auf dem Boden des Erdgeschosses an der Treppe. Überall lagen blutige Klingen herum. Und ich fand noch einen von der Gilde, der ebenfalls fast tot war. Ich winkte Morpheus heran. »Gericht Lungsmark?«
    Morpheus nickte. »Dahinten liegt Wenden Tobar.«
    Noch mehr Gildekiller. Lungsmark stöhnte. Ich trat zur Seite. Er mußte mich nicht unbedingt zu Gesicht bekommen, falls er seine Augen noch einmal öffnete. »Sie ist eher dahintergekommen als ich.«
    »Vielleicht.« Ahrm schlich in den nächsten Raum, aus dem die Geräusche des Mannes mit den Atemproblemen drangen. »Vielleicht hatte sie auch Hilfe.«
    »Wie?«
    »Bei mir sitzen eine Menge gespitzter Ohren herum. G...« Er unterbrach sich gerade noch, bevor er meinen Namen sprach, als ihm dämmerte, daß dies hier nicht der beste Ort dafür war. »Wenn jemand es jemandem erzählt hat, und dieser jemand schnell reagiert ...«
    Vielleicht, aber ich schüttelte den Kopf. Es war zwar wahrscheinlich, daß die Gilde die Möglichkeit hatte, die Patrouillen dazu zu bringen, ihnen einen Gefallen zu tun, aber ... Sie ...«
    Morpheus brachte mich mit einer Geste zum Schweigen.
    Nein. Die Patrouille würde sich nicht mit der Gilde einlassen ... es sei denn, sie wüßten gar nicht, daß es die Gilde war.
    Jetzt, als ich darüber nachdachte, fiel mir das einzig Logische ein: Wahrscheinlich hatte sich die Gilde selbst so einen wilden Piraten von seinem Baum vor meinem Haus gepflückt.
    Morpheus machte erneut eine Handbewegung und schlüpfte durch die Tür. Ich ging auf der anderen Seite in die Hocke.
    Wir fanden den Kerl mit dem Atemproblem. Es war Wolf Kernbeißer, angehender Knochenbrecher. »Es scheint, als hätten hier Beförderungsmöglichkeiten gewinkt«, stellte ich fest.
    Morpheus runzelte die Stirn. Er war in einer weit unangenehmeren Lage als ich. Außerdem lag die Frage im Raum herum, warum sich Kontamins Geschäftspartner in ein tödliches Gefecht ganz oben in der Oberstadt gestürzt hatten. Das war nicht ihre gewohnte Politik.
    Im nächsten Zimmer stießen wir auf die Reste der Hauptschlacht. Die Gildegrößen waren anscheinend aus einem entlegeneren Raum gekommen und mindestens einer der Patrouillenbrunos hatte eine Armbrust dabei gehabt. Ich zählte acht Leichen. Vier von der Gilde. Einige Möbelstücke waren ebenfalls zerhackt worden. Und überall klebte Blut.
    Mir gefielen die Folgerungen nicht. Die Dinge waren erheblich außer Kontrolle geraten.
    Wir betraten das Eßzimmer, in dem ich mit Maggie Jenn gespeist hatte. Jetzt verstand ich, warum die Gildeheinis nicht hatten aufgeben wollen.
    Der Gestank des Todes lag schwer in der Luft. Auf den meisten Stühlen rund um den großen Tisch waren Tote oder Sterbende festgebunden. Ich erkannte die beiden Alten vom Festessen. Zeck, die Frau, die Maggie und mich bedient hatte, Laura und die anderen, die ich auf der Straße gesehen hatte. Keiner von ihnen atmete noch besonders kräftig.
    »Sie haben sich tatsächlich hier versteckt.«
    »Es gab zwei Gefechte«, stellte Morpheus fest. »Belinda Kontamin hat das erste gewonnen.«
    Insgesamt vierzehn Leute waren an die Stühle gefesselt. Zeck und Eisenfaust waren unter den Atmenden. Abgesehen von einigen Kerlen, die anscheinend getötet wurden, als die Gildeheinis eindrangen, waren alle gefoltert worden. Und keiner der Überlebenden war bei Bewußtsein.
    »Siehst du irgendwo den Regenmacher?« wollte Morpheus wissen. »Ich jedenfalls nicht, und von Maggie Jenn ist auch keine Spur zu entdecken.«
    »Er ist dafür berühmt, nicht da zu sein, wenn die Scheiße hochkocht.« Ich untersuchte noch einmal Eisenfaust. Er war noch der Gesündeste unter den Überlebenden.
    »Ja, das ist er. Was machst du da?«
    »Ich schneide den Burschen los. Manchmal mache ich Dinge, weil ich das Gefühl habe, daß sie richtig sind.«
    »Glaubst du, daß du hier noch was Nützliches finden kannst?«
    »Wahrscheinlich

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