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Spitze Buben

Spitze Buben

Titel: Spitze Buben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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...«
    »Schon gut. Ich weiß nicht, was du weißt, Morpheus. Deshalb bin ich hier.«
    »Es ist nicht auszuschließen, daß du den Nachmittag mit der Geliebten eines Königs verbracht hast, aber ich würde sagen, es ist mehr als unwahrscheinlich. Maggie Jenn lebt in ihrem freiwilligen Exil auf der Insel Paise, seit ihr Theo für immer abgedankt hat. Von einer Tochter habe ich nie etwas gehört. Allerdings hätte man so etwas auch nicht an die große Glocke gehängt. Andererseits klingt deine Beschreibung des Hauses in der Oberstadt genau wie der Hühnerstall, in dem Teodoric sein Flittchen untergebracht hatte. Merkwürdig.«
    Was für eine Untertreibung! »Ich komm nicht mehr mit, Morpheus. Das alles ergibt keinen Sinn.«
    »Nur, weil dir der Schlüssel fehlt.«
    »Ich habe keinen Schlüssel, kein Schloß, nicht mal eine verdammte Tür! Jemand verschaukelt mich? Das glaub' ich nur zu gern. Es passiert immer wieder. Aber die Frau hat mich bezahlt, um nach ihrer Tochter zu suchen.«
    »Wie gut?« Sollte dieses Lächeln eigentlich eine Grimasse sein?
    »Sagen wir angemessen. Genug, daß ich davon ausgehen kann, daß sie auch etwas dafür erwartet. Selbst die Creme der Oberstadt wirft ihr Gold nicht zum Fenster hinaus.«
    »Da hast du recht.«
    »Wenn Maggie Jenn zurückgekommen wäre«, sinnierte ich laut, »was würde sie dann tun?«
    »Sie hatte keinen Grund, wiederzukommen. Sie hat da draußen wie eine Königin Hof gehalten. Hier erwartet sie nichts als Ärger.« Morpheus betrachtete Lou Latsch. »Schade, daß du nicht früher hergekommen bist. Er ist über das Königshaus gut auf dem laufenden.«
    »Er wird eine Woche lang ausschließlich über seine Kopfschmerzen jammern.«
    »Hast du es denn so eilig?«
    »Vielleicht nicht. Es ist nicht gefährlich, nur ein Rätsel. Maggie schien es auch nicht eilig zu haben. Sie wirkte nur etwas besorgt.«
    »Hast du der Frau die Geschichte abgekauft?«
    Ich nehme niemals einem Klienten seine Geschichte auf Treu und Glauben ab. Irgendein Naturgesetz zwingt sie dazu, mich teilweise anzulügen. »Vielleicht. Es kam mir vor, als hätte sie die Wahrheit gesagt, um etwas anderes zu erreichen.«
    »Ich strecke ein paar Fühler aus. In der Zwischenzeit solltest du Winger auf die Zähne fühlen.«
    »Das ist mir auch schon aufgegangen.« Aber es gefiel mir nicht sonderlich zu versuchen, etwas aus Winger herauszubekommen. »Keine besonders anregende Vorstellung.«
    Morpheus lachte leise. »Sie ist ein ziemlicher Brocken. Der Trick ist, sie glauben zu machen, das, was du willst, wäre ihre Idee.«
    »Großartig. Und wie?«
    »Nur unter größten Schwierigkeiten.«
    »Den Rat könnte mir auch mein Papagei geben, und dabei hätte ich auch noch das Geld für dieses Fischfutter gespart.«
    »Wie ich höre, ist Dean unterwegs, und der Tote Mann schläft. Da du so schwer auf Gesellschaft aus bist, wollte ich nur, daß du dich wie zu Hause fühlst. Siehst du, da versucht man mal, ein Kumpel zu sein ...« Er schenkte mir sein diabolisches Dunkelelf-Lächeln.
    »Wenn du ein Kumpel sein willst, find was über Maggie Jenn heraus.«
    Sein Grinsen verschwand. »Und ich wollte wirklich ein Kumpel sein.« Er schüttelte den Kopf.
    Er würde sich umhören, weil er glaubte, daß er mir was schuldete. Womit er recht hatte. Ich kassiere Gefallen ein wie ein Kredithai seine Zinsen.
    »Mein Bett ruft«, sinnierte ich laut. »Es war ein harter Tag.«
    Morpheus knurrte. Sein Neffe trat an unseren Tisch. Da niemand ihm riet, seine großen Ohren irgendwo anders zu parken, stellte er einen Stuhl auf und setzte sich rittlings darauf. Um uns herum schlichen Morpheus' Leute, jammerten über Schmerzen und Blessuren und bauten alles wieder auf. »Wie geht es Mr. Big, Mr. Garrett?«
    Ich fluchte ausgiebig.
    Morpheus mußte mir Diesen Gottverdammten Papagei geschickt haben, als er in einer Eiweiß-Stimmung war. Es war so untypisch für ihn, daß ich den Verdacht hegte, Paddel und Beißer mußten ihre Finger mit im Spiel haben. Der Vogel sollte angeblich einen ausgeprägten Haß auf Katzen und die Gewohnheit haben, sie unerwartet aus der Luft anzugreifen. Ich nahm das Geschenk an, weil Dean die Gewohnheit hatte, räudige, samtpfotige Streuner zu sammeln.
    Poller sah mich angewidert an. Er war das einzige Lebewesen auf der Welt, das Zuneigung zu diesem großmäuligen Dschungelhuhn empfand. Wenn das keine wahre Liebe war! Der Tote Mann hatte auch eine Verwendung für das Vieh. Wohin ich auch ging, er schickte mir Mr. Big

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