Spookies (German Edition)
Zusammenschluss dreier Männer vereiteln sollte, die über die Hälfte der Fäden des organisierten Verbrechens auf dieser Hemisphäre in ihren Händen hielten. Zelko Asenov, Stepan Wolkow und Sofian, der Korse.“
„Mir sagt nur der Korse was.“, sagte Kyle und bekam zustimmendes Nicken von Tim und Alex.
Luis tippte wieder so heftig, dass man das Anschlagen der Tasten durch den Lautsprecher hören konnte.
„Wolkow müsste im selben Alter sein, wie Asenov.“, sagte Tony. „Der ist garantiert schon seit Jahren im Hintergrund.“
Er verzog den Mund.
„Eigentlich hieß es auch, dass Asenov und Wolkow im Zuge des Auftrages draufgegangen wären und nur Sofian entkommen ist.“
„Sie nutzt sie als Vermittler für irgendwas.“, sagte Tim nach einem stummen Moment. „Sie mögen im Hintergrund stehen, haben aber Kontakte nach ganz oben.“
Alex brummte wieder.
„Wenn sie Schulden bei denen macht, steckt sie fest.“, stellte er mit unheilvoller Stimme fest und sah zu Kyle. „Dann ist sie unwiderruflich weg.“
Kyle sah ihn noch einen Augenblick lang reglos an, dann gab er einen unterdrückten Aufschrei von sich und trat mit Wucht gegen einen der Stühle, so dass dieser laut scheppernd durch den Raum flog und fuhr sich dann mit beiden Händen durch die Haare. Fluchend polterte er zwischen den Kisten hindurch ans andere Ende der Halle und Tim und Alex sahen ihm nach.
Auch Luis hatte Kyles Wutausbruch verfolgt und räusperte sich vernehmlich um die Aufmerksamkeit der Anderen auf sich zu ziehen.
„Wolkow lebt in Russland. Mittendrin im Moskauer Villenviertel. Wenn sie alte Wege geht, dann ist dort unsere beste Chance.“
Sie observierten die Villa nun schon seit Stunden, ohne dass sich irgendetwas Nennenswerteres tat, als dass die Wachposten zweimal gewechselt hatten. Direkt nach Ankunft am Flughafen hatten sie sich aufgeteilt, so dass Alex sich sofort zur Villa aufmachte um sie im Auge zu behalten und Kyle und Tim sich eine Tarnung für die weitere Observation verschafften. Tony war zu Hause geblieben um ihnen im Zweifelsfall Rückendeckung zu geben.
Wolkows Villa lag in einem der reichen Außenbezirke von Moskau. An der Vorderseite beinahe bescheiden, trennte sie nur eine schmale Mauer und ein Grünstreifen von weniger als zehn Schritten Breite an jeder Seite von den Nachbarhäusern, allerdings war auf dem Satellitenfoto zu sehen, dass sich das Gebäude weiter als die anderen Häuser nach hinten zog, sich dort erweiterte und in einem riesigen Garten endete, der wiederum hoch eingezäunt war.
Tim war das gesamte Grundstück abgelaufen, wobei er mehreren Patrouillen des Wachschutzes aus dem Weg gehen musste, und konnte bei seiner Rückkehr wenigstens die gute Nachricht verbreiten, dass es nur den einen Zugang zur Villa gab.
Wieder hieß es warten, allerdings dieses Mal mit mehr Adrenalin im Blut. Sie hatten sich nicht auf einen der geräumigen Militärflieger verlassen, sondern waren in einem schnittigen Jet in weniger als vier Stunden nach Moskau geflogen. Trafker dagegen konnte nicht riskieren ihre Position zu verraten und musste deshalb auf Linienflüge zurückgreifen, was die Spookies sehr sicher machte, vor ihr am Ziel gewesen zu sein.
Luis behielt auf seinem heimischen Posten die Umgebung via Satellit im Auge und würde sofort Alarm schreien, wenn er sie ausmachen würde. Es war deswegen unnötig umfassendes Überwachungsequipment anzubringen, zumal sie mit Wolkow mit etwas Glück nach dieser Sache nie wieder etwas zu tun haben würden.
Nebenbei war ihnen das Glück hold.
Der Überwachungswagen, den sie nach ihrer Ankunft organisiert hatten, wäre in dieser Gegend wahrscheinlich ins Auge gefallen, wie der sprichwörtliche bunte Hund, aber an der Villa schräg gegenüber Wolkows Villa wurde das Dach gemacht und die Außenfassade erneuert so lange die Besitzer sich die Welt ansahen und so gab es nach ein wenig Bestechung an den richtigen Stellen drei Arbeiter mehr, die sich auf dem Dach und dem Gerüst der Baustelle herumtrieben und dabei einen hervorragenden Blick auf die Straße und die Eingänge der umliegenden Häuser hatten.
Kyle werkelte nun schon zwei Stunden lang uneffektiv, aber äußerst dekorativ an ein und demselben Balken der Dachkonstruktion, als ein Taxi in die Straße einbog, an die Seite fuhr und seinen Fahrgast absetzte. Die kleine Gestalt, die dem Wagen entstieg trug ein dunkles Armycap und eine grüne, längere Jacke. Das Gesicht lag im Schatten des Mützenschirms und war
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