Spookies (German Edition)
ihre Haare zu einem Pferdeschwanz zurückgebunden und trug einen Strickpullover mit hohem Kragen.
„ Domodedowo Airport.“, kommentierte Luis das Bild. „Sie kann halt nicht ohne ihre Jungs.“
Es war ein Kinderspiel gewesen Gewissheit zu bekommen, für das, was sie ohnehin vermuteten. Der Flug den Trafker nahm ging nach Korsika.
Ohne Zweifel folgte sie den alten Kontakten ihrer Väter, aber welchen Zweck sie damit verfolgte, war den Spookies nicht wirklich klar.
Bei ihren Fähigkeiten, ihrer Erfahrung und den harmloseren Kontakten ihrer Branche sollte es eigentlich ein Leichtes für sie sein eine einzelne Person aufzuspüren, wenn sie erst einmal Witterung aufgenommen hatte.
Es sei denn…und da wurde es schwierig…ihre Zielperson war von solch einem Kaliber, dass man nicht so einfach an sie herankam.
Korsika empfing sie mit duftender Meeresluft und mediterraner Hitze.
Sie kamen am Flughafen Sud Corse an und nahmen von dort aus ein Auto in Richtung Sartene. Sofian, genannt der Korse, lebte in einem Ort in der Nähe der Stadt, der ihm zu zwei Dritteln gehörte und von wo aus er sein Imperium aus internationalem Waffen- und Drogenhandel leitete.
Die Spookies waren sich darüber im Klaren, dass sie es hier mit einer ganz anderen Ausgangsposition zu tun hatten, als in Moskau. Der Korse hatte sich noch lange nicht zur Ruhe gesetzt und einen Status als graue Eminenz angenommen. Er war voll im Geschäft mit allem Verfolgungswahn, Feinden und Attentätern, die seine Branche mit sich brachte.
Sie mochten Erfahrung in brenzligen Situationen haben und ihre Gegner bisher auf mehr oder weniger neutralem Gebiet immer besiegt haben, aber jetzt waren sie auf dem Weg zu einem der gefährlichsten Männer dieses Planeten, der auf dieser Insel Heimvorteil hatte und sie waren nun mal nur zu dritt.
Die Fahrt in Richtung Sartene war dementsprechend angespannt.
Sie hatten nicht einmal einen richtigen Plan und waren im Gegensatz zu ihren sonstigen Aufträgen geradezu beschämend schlecht vorbereitet, auch wenn Luis sie seit dem Start in Moskau beinahe ununterbrochen mit Informationen über den Sitz des Korsen versorgte.
Ein schmaler Weg brachte sie durch malerische Landschaften im Licht der untergehenden Sonne an ihr Ziel und Kyle stellte den Wagen hinter einer Hausruine ab, deren Natursteinmauern ihnen einen guten Schutz gegen neugierige Blicke des nahe gelegenen Ortes boten.
Romantische Häuser reihten sich aneinander und vermittelten mediterrane Idylle, nichts wies darauf hin, dass einer der gefährlichsten und einflussreichsten Gangster dieser Welt hier sein Hauptquartier haben konnte.
Der Kirchturm war der höchste Punkt im ganzen Dorf und sah auf typisch rote Ziegeldächer und einige flache Dachterrassen herunter.
„Malerisch.“, merkte Tim an und lugte um die Ecke der Mauer. „Wir sollten uns hier ein Ferienhäuschen zulegen.“
Kyle grinste trotz der Spannung.
„Den nächsten Urlaub machen wir bei Alex.“, er sah zu dem Griechen, der das Grinsen erwiderte. „Du wohnst doch am Meer?“
Alex nickte und warf jedem seiner Kameraden eine SIG zu.
„Mit dem Linienflieger hat sie eine halbe Stunde Vorsprung und ihre Spur führt in diese Richtung, aber der Satellit hat sie noch nicht in unmittelbarer Umgebung geortet.“, sagte Luis über den Knopf in ihren Ohren. „Versucht euch an den Zugangsstraßen zu positionieren, wenn ihr sie abfangen wollt. Aber haltet um Gottes Willen den Kopf unten.“
„Tun wir doch immer.“, sagte Tim und Luis lachte mit ironischem Unterton auf.
„Ich rede auch nicht mit dir oder Alex.“
Kyle rollte die Augen und sicherte die SIG in dem Holster auf seinem Rücken. Er hasste die unbequemen Schulterholster und hatte sich schon vor ein paar Jahren ein Holster fertigen lassen, bei dem er nur hinter sich greifen musste. Natürlich würde er den Kopf unten lassen, er war ja nicht lebensmüde.
Sie breiteten eine Karte der hiesigen Gegend auf der Motorhaube des Jeeps aus und orientierten sich, dann legte jeder von ihnen wortlos einen Finger auf einen Punkt auf der Karte, rollten sie wieder zusammen und machten sich auf den Weg.
Luis würde ihre Rückendeckung geben indem er eine Standleitung zum Satelliten eingerichtet hatte und jeden ihrer Schritte in Echtzeit mit nur drei Sekunden Verzögerung auf seinem Computer verfolgen konnte.
Kyle hielt sich nach Süden und versuchte durch die Nebengassen zwischen den engstehenden Gebäuden hindurch auf die andere Seite des Dorfes zu
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