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Spookies (German Edition)

Spookies (German Edition)

Titel: Spookies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Koppeel
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Sekunde auf ihren Angreifer fiel, ehe dieser auf der Hacke kehrt machte und floh, und sie langsam an der Theke herunter zu Boden rutschte.
     
    Trafker öffnete die Augen und ließ ihren Blick über die Landschaft gleiten, die sich vor ihr ausbreitete. Sie saß auf dem Sockel einer alten Engelsstatue, deren melancholischer Blick auf die alte Kathedrale gerichtet war, hinter der der historische Friedhof lag auf dem sie sich gerade befand.
    Der Sockel war gute zwei Meter hoch und der Mond stand groß und rund am Himmel, was Trafker trotz der nächtlichen Stunde eine gute Sicht auf den Friedhof erlaubte. Direkt vor ihr erstreckte sich ein langer Platz, der von sorgsam gestutzten Hecken gesäumt war und dessen Zentrum ein flacher, langgezogener Teich mit Goldfischen darstellte. Blühende Bäume standen überall zwischen den antiken Grabsteinen und gaben dem Friedhof einen märchenhaften Parkcharakter.
    Trafker atmete tief ein und legte den Kopf wieder nach hinten.
    Sie hatte auf St. Barths wirklich für einen Moment die Beherrschung verloren, dass musste sie zugeben. Jahrelang hatte sie sich diesen Moment ausgemalt, und als es endlich so weit kam, da…
    Trafker lachte leise, als ihr der Schauer den Nacken hinunterlief, auf den sie schon wartete.
    „Hallo Madeleine.“, sagte sie und legte den Kopf schief um der großen, elegant gekleideten Frau entgegenzusehen, die wie aus dem Nichts neben dem Teich aufgetaucht war.
    Ihre rotblonden Naturlocken hatte sie mit einem Tuch im Nacken zusammengebunden und sie trug keine Sonnenbrille wie in St. Barths. Sie trug einen eleganten Hosenanzug und edlen Schmuck und sah aus, als wäre sie hier für einen Spaziergang und nicht wegen einer Nachricht in einem Blumenbouquet.
    „Das ist nicht mein Name.“, sagte sie abweisend und hielt die Karte mit der Nachricht hoch. „Ich kenne niemanden namens Madeleine Deseus. Sie verwechseln mich.“
    „Warum bist du dann gekommen?“
    Die Frau zauberte ein scheues Lächeln auf ihr Gesicht.
    „Ich dachte an einen geheimen Verehrer.“, kokett legte sie den Kopf schief. „Ich war neugierig.“
    Trafker sah sie eine Sekunde reglos an, dann sprang sie mit einem Ruck vom Sockel der Engelsstatue. Sie landete tief in der Hocke und zog noch im Aufstehen die CZ aus dem Hosenbund um auf die Frau anzulegen.
    „Ich weiß genau wer du bist Madeleine.“
    Die Züge der Frau verhärteten sich für einen sehr kurzen Moment, dann hob sie abwehrend die Hände und machte einen Schritt nach hinten, ihre Miene eine einzige erschrockene Maske.
    „Mein Name ist Cecily Alfaro!“, beteuerte sie sehr glaubwürdig. „Sie verwechseln mich.“
    „Zieh das Oberteil aus!“
    „Wie bitte?“
    Trafker machte eine ungeduldige Bewegung mit der Waffe.
    „Wenn du unbedingt an dieser Farce festhalten willst: Bitte! Aber dann zieh das Oberteil aus und beweise, dass da keine Narben sind, die zu den Kugeln aus dieser Waffe passen.“
    Cecily Alfaro starrte Trafker noch einen langen Augenblick mit der Miene der verschreckten Unschuldigen an, dann atmete sie genervt aus und verschränkte die Arme vor der Brust. Jegliche Angst und der Schreck verschwanden aus ihrem Gesicht und ihrer Haltung und machten Platz für Kälte.
    „Willst du mich erschießen?“, sie legte unbewusst eine Hand auf ihren Bauch auf Höhe der unteren Rippen und nickte zu Trafkers Hals. „Ich denke wir sind quitt.“
    „Quitt?“, Trafker lachte laut auf. „Noch lange nicht.“
    Sie machte einen Schritt auf Cecily zu und diese verzog die Lippen zu einem höhnischen Lächeln.
    „Glaubst du wirklich, dass ich es dir so einfach mache?“, fragte sie und rief im gleichen Atemzug ein Wort auf Spanisch.
    Hinter der Engelsstatue raschelte es auch prompt und eine dunkle Gestalt kam hinter dem Sockel hervor. Im ersten Moment wurde das Lächeln auf Cecilys Gesicht siegessicher, aber die Gestalt stürmte mitnichten auf Trafker zu, sondern kam ins Stolpern und stürzte dann neben Trafker zu Boden.
    Es war ein Mann in einem Anzug, dessen Hände mit Klebeband auf den Rücken gefesselt waren und der mit einem Stück desselben Klebebands geknebelt war. Der Mann blieb hilflos auf der Seite im Gras liegen und Cecilys Augen weiteten sich entsetzt als sie auf ihn starrte.
    Dann traten weitere Gestalten rechts und links neben dem Sockel ins Mondlicht und sie sah wieder auf. Aber es waren wieder nicht ihre Männer, die sich zwei Schritte hinter Trafker positionierten, sondern Kyle und Tim auf der linken und Alex und Luis

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