Spookies (German Edition)
zu und klatschte in die Hände.
„Sie hätten eher kommen sollen, Inspektor!“, rief sie Hawa zu und lief an ihr vorbei um Kyle zu suchen. „Wenn ich gewusst hätte, dass die Typen nur auf sie warten, hätte ich sie schon vor einem Monat höchst persönlich abgeholt!“
Dann war sie schon im Durchgang zu den Nebenhöhlen und Hawa trat an Luis heran.
„Um was geht es gerade?“, erkundigte sie sich.
Luis deutete auf den Monitor mit der Darstellung des Tunnelsystems und den leuchtenden Punkten.
„Das sind die Kameras, die wir in den Tunneln haben. Rot bedeutet: wird gerade montiert, grün heißt: in Funktion.“, sein Finger deutete auf die blauen Punkte. „Aber die Kameras geben nur einen kleinen Ausschnitt der Tunnel wieder, es ist leicht sie zu umgehen, deshalb haben wir noch die Blinker installiert.“
„Blinker?“
„Bewegungsmelder. Blau bedeutet: Bewegung im Tunnel.“
Hawa nickte verstehend.
„Woher wissen sie, dass es sich um Menschen handelt und nicht um irgendwelche Tiere?“
Auf Luis` Gesicht erschien ein breites Lächeln. Er war auf seinem Gebiet.
„In dieser Umgebung gibt es keine Tiere, die größer sind als ein Hund. Unsere Blinker sind nur auf größere Hindernisse eingestellt, die sich bewegen.“
Hawa nickte und sah Luis ein paar Momente stumm zu, wie er einige Regler justierte.
„Warum hat sich jemand mit ihren Qualifikationen ausgerechnet solch einen Arbeitsplatz ausgesucht?“, fragte sie dann beiläufig.
Luis lachte spöttisch und abgehackt auf.
„Jemand mit meinen Qualifikationen?“, wiederholte er. „Kaum hat man ein gewisses Talent für Computer nennt einen jeder Hacker und setzt voraus, dass man den ganzen Tag über nichts anderes nachdenkt, als wie man die Banken dieser Welt um ihr Geld erleichtern kann oder wie man irgendeinen Supercomputer zum Absturz bringt.“
Hawa ließ sich nicht einschüchtern, sondern blieb gut gelaunt.
„Und sie tun das nicht?“
Luis lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und breitete die Arme aus.
„Supercomputer sind für Anfänger! Die richtig coolen Sachen gibt’s beim Militär!“
„So?“
„Klar!“, Luis nickte übertrieben deutlich. „Radar! Raketen! Zielleitsysteme! Satellitentechnik!“
„Schon einmal versucht Trafker ins Bett zu kriegen?“, fragte Hawa beiläufig dazwischen.
Luis stockte eine Sekunde mitten in seinen Aufzählungen, dann verschränkte er die Arme vor der Brust und verzog die Lippen zu einem breiten Grinsen.
„Nicht mein Typ, bedaure!“, meinte er. „Bringen sie mir Lucy Liu, dann käme ich wahrscheinlich in Versuchung eine Kamera in ihrem Zelt anzubringen, aber so…“
Hawa runzelte zweifelnd die Stirn.
„Sie haben also kein Problem damit unter ihr zu dienen?“
Luis verzog das Gesicht.
„So wie sie das sagen klingt das direkt unanständig! Aber…nein!“, er schüttelte den Kopf. „Traf ist der beste Boss, den man sich vorstellen kann. Ich kann tun und lassen was ich will, so lange der Laden läuft. Ganz nebenbei kann ich mit all den Spielsachen spielen, die das Militär im Geheimen und Offiziellen zu bieten hat!“
Hawa und er starrten sich eine halbe Minute lang lauernd an, dann zuckte die Inspektorin die Schultern und wandte sich ab.
„Danke für die Einblicke.“, sagte sie über die Schulter, bevor sie sich wieder auf den Weg zu ihrem Laptop hinüber machte.
„Inspektor!“
Luis` Ruf ließ sie sich auf halbem Wege noch einmal umdrehen.
„Ja?“
Luis warf ihr einen bedeutsamen Blick zu und wandte sich wieder seinen Computern zu.
„Ich habe nichts gegen solche hübschen Spielchen, das sollten sie wissen. Aber wenn ich ihnen einen gut gemeinten Rat geben darf: Versuchen sie das nicht bei Kyle oder Tim.“
Hawa sah seinen Hinterkopf noch einen Augenblick an, dann nickte sie.
„Ich werde es mir merken.“
Sie drehte sich wieder zu ihrem Laptop und stieß im nächsten Augenblick einen erschrockenen Schrei aus, als sie direkt vor einer dunklen, muskulösen Gestalt stand, die unbemerkt herangetreten war. Dann erkannte sie Kyle und bedachte ihn mit einem anklagenden Blick, während dieser seinen Weg zu Luis fortsetzte.
Er trug feste Stiefel, ein enges schwarzes T-Shirt und Drillichhosen, alles eindeutig zu heiß für diese Umgebung und ebenso eindeutig nicht der legere Stil, den die Truppe sonst pflegte. Er trug eine Pistole im Schulterholster, eine an seinem Bein und ein mächtiges Messer in einer Scheide hinter seinem Rücken. Über seinen kurzen, schwarzen Haaren trug
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