Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Spookies (German Edition)

Spookies (German Edition)

Titel: Spookies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Koppeel
Vom Netzwerk:
brachten die gefangenen Jungs in den improvisierten Verhörraum und fixierten sie auf den Stühlen, indem sie ihnen die Hände hinter die Lehnen und die Beine an die Stuhlbeine fesselten.
    Hawa und Trafker waren den Männern gefolgt und sahen ihnen zu, wie sie mit den Gefangenen verfuhren. Dem Protokoll folgend stellten sich Tim und Kyle dann mit hinter dem Rücken verschränkten Händen neben den Gefangenen auf.
    „Gefangene fest, Sir!“, Tims Grinsen strafte den ernsten Ton Lügen.
    „Sehr schön!“, Trafker konnte es sich nicht verkneifen ihre Hände zu reiben, als würde sich hier ein lukratives Geschäft anbahnen. „Dann lass Kyle und mich mal allein.“
    Tim salutierte weiter grinsend und machte sich daran den Raum zu verlassen, nicht ohne der abmontierten Dusche einen bedauernden Blick zuzuwerfen.
    „Benehmt euch so lange wir hier drin sind!“, wies sie ihn an, bevor er außer Sicht verschwinden konnte. „Inspektor Hawa will mit euch sprechen und unser Kommando bewerten. Ich habe ihr versichert, dass wir kooperieren werden.“
    Tim verharrte mitten im Schritt und drehte sich zu seiner Chefin um. Seine blauen Augen streiften die Inspektorin für eine Sekunde, dann nickte er ernst.
    „Aber natürlich kooperieren wir.“, bestätigte er. „Tun wir doch immer.“
    Trafker lächelte ihn zufrieden an, zog aber die Augenbrauen bedeutungsvoll hoch.
    „Benimm dich Tim!“
    Der Russe verzog den Mund in gespielter Empörung.
    „Ich bin der geborene Gentleman.“, er schenkte Hawa ein strahlendes Lächeln und machte ihr mit einer kleinen Verbeugung eine auffordernde Geste. „Nach ihnen Inspektor!“
    Hawa sah unschlüssig zwischen Tim und Trafker hin und her. Schließlich seufzte sie.
    „Hier wird nichts Unethisches geschehen?“
    Trafker riss die Augen auf und hob abwehrend die Hände. Sie und die Inspektorin sahen sich noch einen Moment an, dann nickte diese und folgte Tim wieder zurück in die Haupthöhle, während sich die Tür zum Verhörraum leise schloss.
     
    „Sie sind also Timofej.“
    Tim grinste Hawa über seine Teetasse hinweg an und wirkte mit der Nickelbrille, wie ein eifriger Schüler. Hawa war sich allmählich sicher, dass die Akte fehlerhaft war, was seine Vergangenheit anging. Niemand, der ein Gulag in der sibirischen Taiga überlebt hatte konnte so unbeschwert wirken.
    Erstaunlicherweise wirkten alle Mitglieder des CI 51 auf eine Art und Weise locker, wie es ihr bei noch keinem Kommando untergekommen war. Trotzdem stellten sich die feinen Härchen an Hawas Armen auf, wenn sie mit den Mitgliedern des Kommandos sprach. Hinter ihrer lässigen Fassade steckte mehr, das wusste sie.
    „Sie führen keinen militärischen Rang?“, fragte sie mit einem Blick auf ihren Laptop.
    Tim schüttelte den Kopf.
    „Ich war nie bei der Armee. Trafker ist die Einzige, die einen Rang führt.“
    „Was ist mit den Anderen?“
    „Kyle und Luis wurden ihres Ranges enthoben, als sie den Internationalen beitraten. Alex hat es nie zu irgendeinem nennenswerten Rang geschafft, bevor er seinem Vorgesetzten eine reingehauen hat.“, er grinste unverändert, legte aber wartend den Kopf schief. „Aber das wissen sie doch alles schon.“
    Hawa nickte lächelnd.
    „Das ist wahr. Reine Formalität, die erledigt werden muss.“
    Tims Blick sagte deutlich, dass er wusste, dass sie gerade Mist erzählte und Hawa sah ein, dass sie nur direkt weiterkam.
    „In ihrer Akte steht, dass sie einige Jahre in einem Gulag nahe dem Fluss Jenissei verbracht haben.“
    Tim sah sie an und Hawa war sich einen Augenblick lang nicht sicher, ob er antworten würde, aber dann runzelte der Russe die Stirn und schüttelte den Kopf.
    „Das Lager war nicht am Jenissei.“, er schien nicht sicher, ob sie seine Ehrlichkeit testen wollte oder einfach nur falsch informiert war. „Es war am Fuße der Berge und an manchen Tagen konnte man die Leptew See riechen. Wir waren wesentlich weiter nördlich.“
    „Warum waren sie dort?“
    Tim zuckte die Schultern.
    „Ich war Polizeischüler im zweiten Jahr als eines Morgens Soldaten in meiner Stube standen und mir sagten, dass mein Vater und mein Onkel Landesverräter wären.“, er zuckte nicht einmal mit der Wimper bei diesen Erinnerungen. „Dann haben sie mir einen Sack über den Kopf gezogen und das Nächste, an das ich mich erinnere, ist dass ich in einem Verschlag mitten in der Taiga war.“
    „Wie alt waren sie da?“
    „17.“
    Hawa hielt erstaunt eine Sekunde inne, was Tim mit einem

Weitere Kostenlose Bücher