Spookies (German Edition)
ich den Kopf drehen kann.“
„Ich wollte nicht starren.“, Kyles Ohren wurden dunkler und er kippte entgegen seines Plans das nächste Glas doch in einem Zug herunter. „Es ist in Ordnung, so wie es ist.“
Trafker gab ein unbestimmbares Geräusch von sich, dann fiel ein Schatten von rechts auf ihn und als Kyle seinen Kopf danach drehte, war ihre Nase nur etwa fünf Zentimeter von seiner entfernt. Sie kniff die Augen zusammen und starrte ihn abschätzend an.
Kyles Blick wanderte für eine Sekunde von den Bernsteinaugen vor seiner Nase zu ihrem Glas auf dem Tisch und dann wieder zurück.
Vier Gläser und es war mal wieder soweit.
Sie vertrug echt nichts.
Seine Lippen verzogen sich zu einem Grinsen, als sie ihre Nase noch einen Zentimeter vorstreckte und dabei gefährlich auf dem weichen Polster der Couch schwankte.
„Weißt du eigentlich, dass du wirklich, wirklich richtig blaue Augen hast?“, fragte sie und starrte ihn weiter an als wäre er entweder das achte Weltwunder oder ein Hundebaby.
„Das sagst du mir jedes Mal, wenn du einen im T hast.“, gab er vergnügt zurück. „Muss also was dran sein.“
Die volle Unterlippe schob sich vor und ihre Augenbrauen wanderten nach unten. Sie schmollte immer wenn sie betrunken war.
„Ich habe keinen im T!“, protestierte sie verschwommen und zog sich ruckartig wieder auf ihren Teil der Couch zurück, kippte ihr fünftes Glas herunter und rollte sich mit dem Kopf auf der Lehne zusammen.
Der Film war zur Hälfte vorbei und Kyle konnte nicht einmal sagen, ob es eine Komödie oder ein Actionfilm war, als ihr Atem von der Seite tief und regelmäßig wurde. Mit einem Seufzen schaltete er den Fernseher aus, angelte die weiche Fleecedecke hinter der Couch vor, die sie ihm mal geschenkt hatte, und deckte sie zu, ehe er sich die Flasche schnappte und selbst im Schlafzimmer verschwand.
Er warf noch einen letzten Blick auf die zusammengerollte Gestalt auf seiner Couch ehe er die Tür hinter sich schloss und die Flasche ansetzte.
Es half nichts.
Er hatte es die ganzen Jahre gut im Griff gehabt, bis Brasilien.
Es schüttelte ihn immer noch, wenn er an das Bild dachte, als sie da in ihrem eigenen Blut in der Hütte gelegen hatte.
Kyle nahm noch einen tiefen Schluck und genoss es eine Sekunde, wie der Tequila ihm die Kehle hinunter brannte.
Er musste reinen Tisch machen, wenn sie aus Montenegro zurück waren.
Seine Augen wanderten zum Bett.
Oder an Schlafmangel sterben.
Montenegro empfing sie am frühen Morgen mit schon über zwanzig Grad, würziger Seeluft und einem Farbenspiel am Himmel, das seinesgleichen suchte.
Allerdings bekamen die Spookies nur wenig davon mit, da sie vom Flughafen aus sofort in eine Lagerhalle am Rande des Kurortes fuhren, wo sie sich mit dem Polizeichef treffen sollten um ihr Vorhaben mit ihm abzusprechen.
Ein kleiner Teil ihrer Tarnklamotten waren hierher geliefert worden und die gesamte technische Ausrüstung befand sich hier, so dass sich Kyle, Tim und Alex sofort daran machten eine Auswahl an unauffälligen, aber nützlichen Waffen zusammenzustellen, falls die Sache im Hotel im Laufe des Auftrages hässlich werden würde. Alex und Kyle hatten schon in die dunklen T-Shirts und die Anzugshosen gewechselt, die sie als Bodyguards tragen sollten, während Tim in einem mintgrünen Lacosteshirt mit passender heller Leinenhose steckte. Luis trug ebenfalls Leinenhose und ein kurzärmeliges Hemd und war gerade dabei so viel Technik wie möglich in einem Laptop und einem Handy unterzubringen.
„Wanzen?“, fragte er zu der Transportkiste, hinter der Trafker in ihre Sachen wechselte.
„Kann nicht schaden.“, ein kleiner Fluch und das Rascheln von Kleidung. „Tob dich aus.“
Luis starrte einen Augenblick nachdenklich auf die Kisten mit seiner Ausrüstung, dann erhellte sich seine Miene und er begann in einer der hinteren Kisten zu kramen.
„Hat mal jemand einen Spiegel?“, mit einem kleinen Schminktäschchen bewaffnet rauschte Trafker aus ihrer improvisierten Umkleidekabine und zog die Blicke der Männer auf sich.
Sie trug eine weite weiße Stoffhose und ein hellblaues Seidentop mit tiefem Ausschnitt. Außerdem lief sie noch etwas unsicher, bis sie sich an die hohen Absätze ihrer Sandalen gewöhnt hatte. Sie hatte einen langen weißen Seidenschal zweimal um ihren Hals gebunden und die langen Enden über einer Schulter jeweils nach vorn und nach hinten fallen lassen.
Trafker blieb nach ein paar Schritten stehen und sah ihre
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