SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)
Granaten und Vibroschwerter.
Letztere waren fürchterliche Nahkampfwaffen. Die Energie aus derim Griff befindlichen Energiezelle, in der Regel ein kleiner Speicherkristallsplitter, versetzt die Klinge in Ultraschallschwingungen, unter deren Einfluss die Parakarbonklinge schneller vibriert, als das Auge wahrnehmen kann. Innerhalb von Sekunden wird die vibrierende Klinge durch die entstehende Reibung bis zur Weißglut erhitzt, sodass sie selbst gehärteten Stahl wie ein Stück Butter zu zerschneiden vermag. Und das so lange, wie die Energiezelle über ausreichend Ladung verfügte.
Alle hatten nun ihr Komm-Set auf und holten ihre polarisierenden Schutzbrillen heraus. Als alle Vorbereitungen abgeschlossen waren, hörte das Kommandoteam die Meldungen von Whiskey und Fox. „Na denn, jetzt sind wir dran!“ Der „Obermönch“ tippte einen vierstelligen Zahlencode in die Schottöffnungskontrolle ein und sagte, “Bravo, öffnen in zwei Sekunden!“ Damit war der SchiffsComp angewiesen, dem Team Bravo in zwei Sekunden das Panzerschott zur Brücke zu öffnen.
Hinter ihm atmete sein Team noch einmal durch, und Bravo 3, der kleine „Mönch“, zog den Sicherungssplint einer Blendgranate ab, die er sofort durch das sich öffnende Schott warf.
Als die Luke aufglitt, ohne dass der Posten dies über Komm angekündigt oder gar um Erlaubnis gebeten hatte, drehte sich Captain Anderson wütend in seinem Kommandosessel herum, um den Grund zu erfahren. „Zum Teufel“, sagte er, „Was in aller Welt hat das zu …“
Was er sonst noch sagen wollte, ging in einem Lichtblitz unter, der alle ungeschützten Augen sofort blendete. Aber selbst wenn die Augen geschützt gewesen wären, wäre die Brückencrew zu überrascht gewesen, um richtig reagieren zu können. So hatten sie nicht die geringste Chance. Mit dem Lichtblitz stürmte das Kommandoteam durch das Schott und erschoss sofort jeden, den sie sahen. Captain Anderson in seinem zentralen Sessel und seiner weißen Uniform war das erste Opfer, noch bevor er seinen Satz beenden konnte. Eine Salve aus dem Blasterkarabiner von Bravo 2 traf ihn in die Brust und riss seinen Brustkorb bis zur Wirbelsäule auf. Bravo Führer, der ehemalige Abt und „Obermönch“, erschoss die zwei einzigen Personen auf der Brücke, die gemäß Vorschrift bewaffnet waren, den Sicherheitsposten rechts neben dem Schott und den Sicherheitsoffizier an seiner Station gut acht Meter dahinter, als dieser in Panik und geblendet versuchte, seine Pistole aus dem unpraktischen Hüftholster zu zerren. Die restlichen Crewmitglieder wurden von Bravo 3 und 4 beinahe beiläufig erschossen.
Zehn Sekunden nach dem Öffnen der Tür war die Brücke der Paradise Star in der Hand von Team Bravo und Bravo 2 hängte sich seinen Karabiner über die Schulter und holte den toten Korridorposten rein. Nachdem er wieder auf der Brücke und das Schott geschlossen war, meldete Bravo Führer über sein Komm-Set: „Bravo, positiv!“ Bravo 2 und 4 zogen währenddessen die Leichen von den Stationen und legten sie im hinteren Teil der Brücke ab. Keine zwanzig Sekunden später tauchten vor dem Brückenschott acht Männer und Frauen in den Uniformen der Dora-Reederei auf und blickten in die VidCam über dem Schott. Bravo Führer, der den Monitor an der Sicherheitsstation beobachtet hatte, öffnete das Brückenschott und beobachtete, wie die Crew die Stationen übernahm und einer nach dem anderen das Bereitschaftszeichen gab. Der Mann mit den drei Streifen eines Commanders der Dora-Reederei nahm auf dem Kommandosessel Platz, prüfte alle Anzeigen und nickte Bravo Führer zu, der via Komm-Set meldete: „Charly-Bravo, positiv!“
Über seinen Empfänger hörte „Demetri“ die Status- und Vollzugsmeldungen seiner Teams. Team Echo hatte den Maschinenraum genommen, Team Omega hatte die Computerzentrale genommen und alle anwesenden Computertechniker liquidiert und die Teams Sierra 1 bis 50 hatten sich in der Waffenkammer bewaffnet, säuberten das Schiff von streunenden Crewmitgliedern und sicherten sekundäre Bereiche mit Hilfe des SchiffsComp, der ihnen über gesonderte Frequenzen die Positionen der nicht in Stasis befindlichen Besatzungsmitglieder mitteilte.
Da alle Teams mit den Grundrissen der Paradise Star bestens vertraut waren, waren trotz der Größe des Schiffes innerhalb von zwanzig Minuten alle noch nicht in Stasis liegenden Menschen an Bord tot, festgesetzt oder bewusstlos. Die auf Befehl von Demetri durch den SchiffsComp in
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