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Spring in den Himmel

Spring in den Himmel

Titel: Spring in den Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lotte Kinskofer
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die Info.«
    Er klang enttäuscht.
    »Doch. Danke für deine Hilfe.«
    »Schon gut.« Er hatte aufgelegt. War bestimmt frustriert. Vielleicht auch sauer. Aber das war ihr jetzt egal.
    Vielleicht hatte Merlin sich getäuscht. Oder sein Vater. Sie musste die Mail ansehen. Dann erst konnte sie mit Yoyo reden.
    Ruhig bleiben. Keinen Streit. Auch wenn Yoyo sauer war, weil sie recherchiert hatte. Nicht sie, sondern Yoyo war diejenige, die schräg drauf war: Sie hatte vielleicht sogar den Tod der eigenen Mutter erfunden.
    Jamina holte tief Luft, dann sperrte sie auf und betrat den Flur ihrer Wohnung. Ein Fiepen. Offenbar ließ Rafik seine Meerschweinchen frei laufen.
    Vorsichtig setzte Jamina einen Fuß vor den anderen. Rafik kam aus seinem Zimmer.
    »Ach, du bist's nur. Ich dachte, es ist Mama und es gibt endlich was zu essen.«
    »Wo ist denn Yoyo?«
    »In deinem Zimmer. Ihr ist nicht gut.«
    Jamina hörte die Enttäuschung aus seiner Stimme.
    »Gab's denn heute Mittag keine Pfannkuchen?«
    Kopfschütteln.
    »Dann mach ich gleich welche, versprochen. In zehn Minuten.«
    Rafik nickte und verschwand, nachdem er die Meerschweinchen eingefangen hatte.
    Jamina stand vor der Tür zu ihrem Zimmer. Was sollte sie tun? Was sagen? Vielleicht war nicht der richtige Moment, das Thema anzuschneiden. Aber sie konnte sowieso nicht verbergen, dass sie total durch den Wind war. Sie musste Yoyo zur Rede stellen. Würde sie jetzt endlich eine ehrliche Antwort bekommen?
    Als sie eintrat, saß Yoyo auf dem Boden und sah ihr böse grinsend entgegen. Vor ihr ausgebreitet lag alles, was Jamina an Geheimnissen hatte: ihr Tagebuch und das gesparte Geld.
    Schau mal, was ich da gefunden habe, Jamina. Ist wohl deine geheime Kiste, was? Erst mal habe ich mir das Buch angesehen. Kann es sein, dass du mir nachspionierst? Dass du mir nicht glaubst? So was will meine Freundin sein. Bist du psycho oder was?
    Und dann das da! Ein Bündel Geldscheine. Klaust du oder ist das von dem alten Mann? Ich dachte, du gibst alles ab? Weil ihr zusammenhaltet, weil ihr eine Familie seid. Das hat mir dein Papa so erklärt. Was wird er enttäuscht sein, wenn er das erfährt. Wow, das wird echt hart …
    »Du hast in meinem Tagebuch gelesen!«
    »Hey, es lag offen rum. Ich konnte doch nicht wissen, dass Geheimnisse und Gemeinheiten drinstehen.«
    Jamina wusste, dass Yoyo log. Natürlich hatte das Buch nicht offen herumgelegen. Sie hatte es weggeräumt wie immer.
    »Ich hab dir vertraut …«
    Yoyo lachte höhnisch. Sie stand auf, warf das Buch in eine Ecke.
    »Ich glaub, du verdrehst da was. Ich hab dir vertraut und was machst du? Notierst dir Gemeinheiten über mich. Tust so, als ob ich nur Lügen erzählen würde, die du aufdecken musst.«
    »Stimmt ja auch: Der Flugzeugabsturz zum Beispiel, der war erst vor drei Jahren.«
    Yoyo starrte sie an. Sagte nichts. Eine unendlich lange Zeit, so kam es Jamina zumindest vor. Als wäre die Welt nach diesen Worten stehen geblieben. Sie schob das Geld und das Tagebuch zur Seite und stand auf. Sie wirkte nicht wütend, sondern still und in sich gekehrt. Wie in Trance, als wäre etwas in ihr zerbrochen.
    Jamina hielt dieses Schweigen nicht mehr aus.
    »Also stimmt die ganze Geschichte nicht, die du mir erzählt hast.«
    Yoyo wachte auf aus ihrer Lethargie, unvermittelt entwickelte sie eine unbändige Wut und stürzte sich auf Jamina.
    »Du dumme kleine Schlampe. Meinst du, ich denk mir den Tod meiner Mama aus?«
    »Aber dieser Absturz …«
    »Jedes Jahr fallen Flieger vom Himmel, verflucht noch mal.«
    »Aber genau dieses Flugzeug ist erst vor drei Jahren …«
    Yoyo hielt sich die Ohren zu und kniff auch die Augen zusammen.
    »Sie ist tot, verstehst du? Mausetot! Alles andere ist scheißegal!« Yoyo begann zu weinen. »Ich hab mich dir anvertraut. Ich dachte, du wärst was Besonderes. Du würdest mich verstehen. Aber du bist so blöd, so unglaublich arrogant.«
    Jamina wollte raus aus dieser Ecke an der Tür, in die Yoyo sie gedrängt hatte. Aber Yoyo entwickelte enorme Kräfte in ihrer Wut.
    »Lass mich los.«
    Yoyo tat so, als ob sie nichts hörte.
    »Du schimpfst mich Lügnerin? Du betrügst deine Eltern um eine Menge Geld. Ich hab's nachgezählt. Das sind mehr als fünfhundert Euro! Die hast du für dich gebunkert.«
    »Sie sind fürs Studium.«
    »Du hast sie deinen Eltern geklaut.«
    »Ich wollte ihnen schon ewig sagen …«
    »Aber du hast es nicht getan!«
    »Du hast doch null Ahnung, wie das ist, wenn man kein Geld

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