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Spritzgebäck - Romantic Gay Comedy (German Edition)

Spritzgebäck - Romantic Gay Comedy (German Edition)

Titel: Spritzgebäck - Romantic Gay Comedy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Seinfriend
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bedeuten? Marie interessierte sich bestimmt nicht für ein farbloses Gemälde, wenn sie die Bilder von Gianluca mochte! Und sie hatte ihn so ernst angesehen. Ob sie wohl die gleiche Hoffnung hatte, wie er? Das aber würde ja bedeuten, dass sie wusste, welche Hoffnungen Gianluca hegte … Vielleicht war sie gar nicht so biestig, wie es den Anschein machte. Möglicherweise sorgte sie sich lediglich um ihren Freund. Dabei hatte der in diese Richtung nicht das Geringste zu befürchten. Tom würde den Kerl auf der Stelle heiraten …
    Plötzlich wurde ihm ganz warm. Fast gleichzeitig verstummte das Gemurmel im Saal. Im ersten Moment kam es Tom wie ein Zeichen vor. Doch er vermied es, sich umzudrehen und nachzugucken. Er wollte Pino nicht noch anheizen. Dann ertönte höflicher Applaus und kurz darauf begrüßte wohl Gianlucas Vater die Gäste. Die Rede … Tom schaltete auf Durchzug und schaffte es endlich, sich wieder aufs Malen zu konzentrieren.
    Mit viel schmutzigem Weiß und trockenem Pinsel brachte Tom langsam den Nebel ins Spiel. Immer wieder musste er die Position der Lampenstative korrigieren, um so wenig Schatten wie möglich auf der Leinwand zu haben. Aber mit etwas Abstand gefiel ihm das Ergebnis schon ganz gut. Inzwischen war eine Atmosphäre entstanden, die recht deutlich in die Richtung ging, wie es normalerweise auf seinen Gemälden aussah. Heute jedoch würde er Farbe durchbrechen lassen. Allein der Gedanke daran machte ihn nervös. Die Möglichkeit bestand, dass es schiefging und er sich vor den Gästen und Gianluca blamierte. Im Zweifelsfall würde er aber all diese Menschen nie wiedersehen müssen. Und das galt im Notfall selbst für Gianluca. Obwohl Tom stark bezweifelte, dass er diesen Mann so leicht aufgeben würde. Das lief dann wahrscheinlich eher andersrum. So ganz glaubte er nämlich nicht an seine Interpretation von Maries Worten. Wieder musste er den Gedanken abschütteln, bevor er sich erneut in diese Richtung verrannte. In der Kunst war alles erlaubt – nur die Angst vor Fehlschlägen nicht.
    »Das sieht gut aus«, sagte Gianluca irgendwann.
    »Hey, ist es vorbei?«
    »Ja, der anstrengende Teil ist überstanden. Die ersten Gäste werden schon locker.« Er zwinkerte.
    Erst jetzt nahm Tom die Geräuschkulisse im Saal wieder bewusst auf. Das allgemeine Gesprächsgemurmel war zurück. Dazu spielten Streicher unaufdringliche Klassik. Und tatsächlich lachten manche Gäste. Tom grinste. »Na, so schlimm kann's ja nicht werden, was?«
    »Es geht bergauf. Darf ich dich aus deiner Zwangsjacke befreien?«
    »Ich kann mich wohl nicht drücken?«
    »Das gehört zu deiner Arbeit, hast du den Vertrag nicht gelesen?«
    »Verdammt, was hab ich noch alles unterschrieben?«
    Gianluca flüsterte: »Jahaa, warte ab heute Abend …« Etwas lauter sagte er: »Marie freut sich schon darauf, dich richtig kennenzulernen.«
    »Oh …«
    »Lass dich bei ihr nicht vom Äußeren einschüchtern. Ich bin nicht umsonst mit ihr befreundet.«
    Tom legte den Kittel ab und kontrollierte, ob er sich eingesaut hatte. Glücklicherweise waren nur seine Hände voller Farbe. Er wischte sich an einem Tuch ab, das er für die Pinsel benutzte. »Mein Jackett hängt da unter dem Stoff. Ich muss mir die Hände waschen …«
    Plötzlich räusperte sich Pino. »Wenn Sie mir folgen möchten.«
    Tom sah kurz zwischen dem Angestellten und seinem Liebhaber hin und her. Der befreite gerade das Jackett und reichte es an den Bediensteten weiter.
    »Ähm …«
    Gianluca schien seinen Gesichtsausdruck lustig zu finden. »Keine Sorge, Pino begleitet dich. Wir sitzen ganz vorn.« Und dann an den Jungen gerichtet. »Könntest du bitte drauf achten, dass er anständig angezogen ist?«
    »Aber selbstverständlich.« Pino deutete einen Diener an und verstärkte damit Toms Vergleich zu einem Pinguin. Allerdings war es ein Pinguin, der ein ziemlich freches Grinsen um die Mundwinkel trug.
    Tom entschied sich, einfach mitzuspielen. Also ließ er sich von Pino zu den Toiletten führen. Der Junge machte ihm pflichtbewusst die Tür auf und zog sich dann zurück. Ein bisschen war Tom erleichtert. Irgendwas im Blick des Kleinen schrie förmlich danach, sich entgegen seiner Aufgabe unprofessionell zu verhalten. Und erneut dachte Tom darüber nach, ob Gianluca nicht davon wusste. Blöd nur, dass er ihn nicht fragen konnte, ohne zu neugierig zu wirken – oder gar eifersüchtig. Vielleicht war es aber genau umgekehrt, schließlich hatte Gianluca Pino ja die Aufgabe

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