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Spritzgebäck - Romantic Gay Comedy (German Edition)

Spritzgebäck - Romantic Gay Comedy (German Edition)

Titel: Spritzgebäck - Romantic Gay Comedy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Seinfriend
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Aber der Junge sah echt süß aus in seiner Ernsthaftigkeit. Vielleicht sollte er selbst auch mal ein wenig seriöser an die Sache herangehen. Gianluca machte zwar alles andere als einen strengen Eindruck, wenn es um diese Feier ging, doch Tom wollte nicht unbedingt unangenehm auffallen. Dass er hier in so einer Umgebung quasi als Ausstellungsstück diente, war genug der Peinlichkeit. Allerdings war das sein Job und allemal besser, als unter einem Weihnachtsmannkostüm zu schwitzen. Und im Grunde ging es ausschließlich um das Bild. Er selbst stand mit dem Rücken zu den eintretenden Gästen. Er musste niemanden grüßen, nichts erklären. Weil er zu tun hatte, würde er auch nicht dumm herumstehen. Also, ein bisschen Konzentration und …
    »Ihr Wasser …« Der Junge war wieder zurück. »Vielleicht soll ich Ihnen einen Beistelltisch besorgen?«
    »Ach nein, das geht schon so, danke.« Tom nahm das Glas und erwischte sich dabei, wie er ebenfalls eine leichte Verbeugung andeutete. Dem Kleinen schien es zu gefallen, denn er zwinkerte. Dann betraten ein paar Angestellte den Saal und das Kerlchen machte sich davon.
    Tom beobachtete, wie die anderen Pinguine Teller mit Keksen auf die Tische verteilten. Tom sah, dass es die von Gianluca waren. Sofort dachte er wieder an ihr gemeinsames Backen gestern. Der Kerl war schon ein echtes Ferkel! Immerhin lagen auf den Tellern die Röllchen …
    Dann begab Tom sich endlich an die Arbeit. Er wollte die Tiefenwirkung weiter verstärken und würde für den Horizont noch ein paar Lasuren benötigen. Insbesondere die Andeutung von landschaftlichen Elementen in der Leere machte ihm Spaß und sollte dem späteren Betrachter hoffentlich Interpretationsspielraum bieten. Nur nicht zu viel, alles gerade so, dass man sich hier und da etwas vorstellen, sich aber dennoch nicht an Bekanntem festhalten konnte. Die Impastos, die er angelegt hatte, gaben hierfür in Kombination mit den Lasuren schöne zarte Schatten ab. Und später sollte das Bild zu den Seiten hin nebelig werden. Ja, so fühlte er sich manchmal, als ob er in die Weite gucken könnte, im Grunde jedoch im Ungewissen stand. Nur dass er jetzt gerade tatsächlich eine Idee davon hatte, wie sein Leben aussehen sollte. Mit Gianluca … Dafür hatte er mehr Farben bereitgestellt, als er normalerweise brauchte. Vielleicht wollte Gianluca in der Tat eines seiner leeren Bilder haben, möglicherweise sollte das die Gäste irgendwie deprimieren, doch Tom hatte sich vorhin im Atelier vorgenommen, seinen eigenen Stil zu brechen und mit dem seines Schwarms zu kreuzen. Und er konnte sich keinen besseren Augenblick vorstellen, als genau jetzt dieses Experiment zu wagen. Soviel stand schon mal fest: Den meisten Menschen gefielen eher Bilder, wie sie Gianluca malte. Er musste sich nur mit seinem eigenen Stil etwas beeilen, damit er möglichst früh mit der Farbe anfangen konnte. Tatsächlich freute er sich darauf.
    Tom war vollkommen in sein Bild vertieft. Er hatte gar nicht gemerkt, dass inzwischen die ersten Gäste den Saal betreten hatten. Gedämpfte Gespräche drangen zu ihm durch. Aber er wollte sich nicht umdrehen. Die Begrüßung übernahmen ohnehin andere, von ihm erwartete man nicht mehr, als das, was er ohnehin tat. Also gab er sich Mühe, die Geräusche auszusperren und rührte weiter düstere Farben an, die er auf dem hellen Untergrund verschwimmen ließ.
    Irgendwann fasste ihn jemand an den Arm. Tom drehte sich erschrocken um und sah in Gianlucas Gesicht.
    »Hey, du bist ja ganz weggetreten …«
    »Sorry, ich – versuche mich zu konzentrieren.«
    »Ich hab Pino gesagt, dass er sich ein wenig um dich kümmern soll.«
    Tom runzelte die Stirn. Dann sah er aber seinen Wasserbringer, der ihm von seinem Platz neben der Tür aus zunickte. »Ähm, okay …«
    »Lass dich einfach nicht stören …«
    »Ja, da war ich gerade voll dabei, als du mich gestört hast.« Tom grinste.
    »Hey, ich wollte dir nur den Ablauf erklären, aber wenn du nicht willst.«
    »Wer ist jetzt die Zicke?«
    »Okay, mein Vater und wahrscheinlich ein paar seiner Geschäftspartner werden sich gleich mächtig aufplustern und viel geschwollenes Zeug labern. Wenn das überstanden ist, gibt's nen Marsch von der Kapelle und danach Essen. Du sitzt neben mir, ich hol dich dann ab.«
    »Ich soll …« Tom bemerkte, dass er zu laut wurde. »Ich soll mitessen?«
    »Klar, zumindest inoffiziell bist du mein Lover.« Das letzte Wort sprach Gianluca fast lautlos. »Du hast dein

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