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Spritztour - Roman

Spritztour - Roman

Titel: Spritztour - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Behrens
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so.«
    Sie beugte sich zu ihm vor.
    »Warum ist das für dich so wichtig, Ian?«, fragte sie.
    »Sex?«
    »Nein, dein Hühnchen, du Knallkopf. Ja , Sex.«
    »Es geht nicht nur um Sex«, sagte er. »Ich will auch Danielle kennenlernen.«
    »Und mit ihr schlafen!«, sagte Lance grinsend.
    »Also, was ist mit dem Sex ? Warum ist das so oberscheißwichtig, Ian?«
    »Mann«, sagte Lance, hob den Kopf und blickte Felicia verwundert an. »Du fragst einen Jungen, warum er auf Sex scharf ist? Da könntest du genauso gut einen Clown fragen, warum er sich eine Knollennase aufsetzt. Das gehört dazu.«
    »Ich habe einfach nicht geglaubt, dass Ian ein Clown ist, nehme ich mal an.«
    Die drei saßen schweigend da und lauschten dem Musikmix, in dem Phil-Collins-Lieder verbraten wurden.
    Lance und Ian waren bald fertig mit dem Essen. Als sie das Restaurant verließen, war der Himmel dunkler geworden. Sie tankten schnell an der nächsten Tankstelle. Bei der Abfahrt stand die Uhr auf dem Armaturenbrett auf 15:41.
    »Wenn alles gut geht, war Forkboro unser letzter Halt vor Charleston«, sagte Ian.
    Er zog den Lacai unter dem Passagiersitz hervor. Danielle hatte ihm endlich geantwortet.
8 UHR? WTF?! FAHR SCHNELLER!
    Sekunden später hatte sie noch eine SMS geschickt.
… ABER WENN DU KOMMST, MACH ICH LANGSAM:)
    »Nachricht von dem Mädchen?«, fragte Lance.
    Ian sagte nichts. Er zeigte Lance einfach seinen Lacai.
    »Ich bin Sklave der Landstraße.«
    Lance schaute nach links und nach rechts, weil er zurück auf die Straße wollte. In dem Moment fuhr ein Jeep voller Mädchen an der Tankstelle vorbei.
    »Oh … nein !«, sagte Lance.
    Sein Kopf schwang herum, in Richtung der Mädchen. Sein Fuß trat das Gaspedal durch. Die Kreatur rutschte kurz über den Seitenstreifen und fuhr dann mit quietschenden Reifen auf die Straße. Schon raste die Kreatur mit hundert Meilen pro Stunde und kam dem grünen Jeep immer näher.
    Sie fuhren in die völlig falsche Richtung.

16 »Was soll die Scheiße, Lance?!«, schrie Ian. »Was soll die verdammte Scheiße?!« Lances’ Blicke klebten an dem Jeep, der über die zweispurige Landstraße fegte. Ian schrie weiter.
    »Dreh um! Was soll das?! Lass die Mädchen in Ruhe, Lance!«
    »Ohhh«, stöhnte Felicia, der die Geschwindigkeit der Kreatur zu schaffen machte. »Krankes Mädchen an Bord! Hallo?«
    Lance sagte nichts. Er blieb auf den Jeep fixiert, der sich nicht gerade langsam durch das ländliche South Carolina schlängelte. Nein, er heizte regelrecht, schnitt manchmal die Kurven so scharf, dass er auf die entgegengesetzte Fahrbahn geriet. Bei Gegenverkehr hätte es ernsthaft Probleme geben können. Aber die Straße vor ihnen war leer. Die drei weiblichen Passagiere des Jeeps streckten die Arme aus dem offenen Verdeck. Für Ian sah es aus, als tanzten sie. Nicht, dass ihn das interessierte – ihm ging es einzig und allein darum, das eigene Auto zu wenden, und zwar umgehend. Aber Lance holte jedes bisschen Pferdestärke aus dem Motor der Kreatur und kam dem Jeep immer näher, entfernte sich aber immer weiter von Danielle.
    »Lance, bitte! Auch in Charleston gibt es Mädchen – jede Menge. So viele, dass sogar ich eine abkriege. Also bitte! Ich flehe dich an. Wir müssen umdrehen.«
    »Ich glaube, der kann dich nicht hören, Ian«, sagte Felicia. »Der hat gerade einen Heißhunger auf Mädchen. Wie ein Haifisch auf Fischeingeweide. Er kann nicht rational handeln. Er ist wie ein supertödliches Raubtier. Ich habe totalen Schiss.«
    Der Jeep schlitterte, dann schoss er auf eine Schotterstraße. Graue Kiesel stoben von den Reifen auf. Lance blieb dicht dahinter. Beim Abbiegen jaulte die Kreatur auf.
    » Das «, sagte Lance schließlich, »das sind nicht einfach nur gewöhnliche Mädchen.«
    »Okay, sie sind süß. In Charleston gibt es jede Menge süße Mädchen.«
    »Es geht nicht darum, dass sie süß sind, Freunde. Obwohl ich natürlich nichts dagegen einzuwenden habe, dass sie süß sind. Aber das ist es nicht.«
    »Warum zum Teufel fährst du ihnen dann hinterher?«
    »Ich kenne das Mädchen am Steuer.«
    »Was?«
    »Ich kenne das Mädchen am Steuer ganz genau.«
    »Wir sind in South Carolina, Lance, verdammt noch mal«, sagte Felicia. »Wir kennen keine Menschenseele in South Carolina und du kennst das Mädchen nicht! Draußen sind ungefähr 500 Grad. Du bist verrückt vor Hitze. So was kommt vor. Jetzt halt endlich an, verdammt noch mal!«
    »Ich bin nicht verrückt.« Lance hatte sein rechtes Bein

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