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Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition)

Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition)

Titel: Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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Allen auf der Dienststelle war seine Entschlossenheit bekannt, den Fall zu lösen, sowie die Tatsache, dass er bei seiner Pensionierung eine Kopie der gesamten Akte mit nach Hause genommen hatte.
    Nach der Entdeckung des Skeletts hielt sein Nachfolger Detective Matt Stevens ihn über die neuesten Entwicklungen auf dem Laufenden. Stevens hatte ihm erzählt, dass weder Harry Simon noch Jack Worth gewillt waren, von ihren Aussagen abzuweichen. Beide bestritten aufs Entschiedenste, mit Traceys Tod irgendetwas zu tun gehabt zu haben.
    »Nick, wir wissen, dass Simon nicht die Zeit dazu hatte, sie zu entführen«, hatte Stevens gesagt. »Und Worth behauptet, nach der Arbeit nach Hause gegangen zu sein und sich schlafen gelegt zu haben. Hotchkiss gab zu, Jamie Gordon einen Schlag verpasst zu haben, wir gehen auch davon aus, dass er sie umgebracht hat. Nach allem, was wir wissen, hat er sich vor achtundzwanzig Jahren in und um Long Island City herumgetrieben. Vielleicht war er an dem Abend, als Tracey Sloane verschwand, beim Betteln in Manhattan. Zum damaligen Zeitpunkt galt er schon seit über zehn Jahren als vermisst, und seine Frau hatte die Suche nach ihm aufgegeben. Ob Hotchkiss wirklich Sloane umgebracht hat, werden wir aber wahrscheinlich nie mit Sicherheit herausfinden.«
    Nick Greco konnte sich nur schwer vorstellen, dass der Obdachlose, der Jamie Gordon geschlagen hatte, irgendetwas mit Tracey Sloanes Verschwinden zu tun hatte. Sein Gefühl sagte ihm, dass es sich eher um eine Person handeln musste, die zu Traceys vertrautem Freundeskreis gehört hatte. Nach allem, was sie von ihr wussten, glaubte er nicht, dass sie eine heimliche Liebesaffäre unterhalten oder sich von einem völlig Fremden in einen Wagen hatte locken lassen.
    Am Donnerstag ging Nick erneut die Liste mit Traceys Freunden, Kollegen und Stammgästen im Restaurant durch, die immer ihren Tisch verlangt hatten. Mehr als hundert Personen befanden sich auf dieser von ihm vor so langer Zeit zusammengestellten Liste. Er hatte sie alle, einen nach dem anderen, im Internet recherchiert und herauszufinden versucht, ob jemand von ihnen in den vergangenen achtundzwanzig Jahren mit dem Gesetz in Konflikt geraten war.
    Einige waren bereits gestorben. Andere waren mittlerweile Rentner und nach Florida oder Arizona gezogen. Kein Einziger von denen, deren Spuren er verfolgen konnte, hatte etwas anderes als ein unbescholtenes Leben geführt.
    Er hatte sich dann die mittägliche Pressekonferenz angesehen und sich gefragt, ob jemand auf seinem Totenbett wirklich noch mit einer Lüge aufwartet, die in gewisser Weise fast ebenso schlimm war wie das Geständnis, Jamie Gordon umgebracht zu haben. Nick glaubte es nicht. Wenn Hotchkiss gelogen hatte, warum hatte er dann überhaupt zugegeben, Jamie Gordon begegnet zu sein? Schließlich hätte er einfach sagen können, er habe ihren Notizblock irgendwo in Manhattan gefunden und mitgenommen.
    Es wäre eine glaubhafte Geschichte gewesen – oder zumindest eine, die so gut wie unmöglich zu widerlegen war. Und sie hätte ihn entlastet, zumindest in den Augen seiner Frau und seines Sohnes. Warum also zugeben, sie erst geschlagen und ihr dann nicht geholfen zu haben, als sie um Hilfe rief?
    Greco kam zu dem Schluss, dass Clyde Hotchkiss auf seinem Totenbett die Wahrheit gesagt hatte.
    Um fünfzehn Uhr meldete sich Matt Stevens mit weiteren Neuigkeiten. »Nick, wenn auffliegt, dass ich dir das alles erzähle, bin ich meinen Job los«, begann er.
    »Ich weiß. Aber du weißt auch, dass das nicht passieren wird, weil es unter uns bleibt. Also, was hast du?«
    »Harry Simons Anwalt arbeitet an einer Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft. Simon behauptet, er sei Tracey Sloane am Abend ihres Verschwindens gefolgt und habe gesehen, wie sie in einen Lieferwagen gestiegen ist.«
    »Einen Lieferwagen?«
    »Ja. Simon sagt, es wäre ein schwarzer Möbelwagen mittlerer Größe mit goldener Aufschrift gewesen. Er schwört, ein Teil davon hat ›Stilmöbel‹ gelautet. Jack Worth, der jetzige Betriebsleiter, hat damals schon als Assistent der Buchhal tung für die Connelly Stilmöbel-Manufaktur gearbeitet. Dies mal werden wir ihn uns richtig vorknöpfen. Hoffen wir bloß, dass er nicht mit einem Anwalt anrückt.«
    »Gut. Danke, Matt. Halt mich weiter auf dem Laufenden.«
    Danach saß Nick Greco lange an seinem Schreibtisch und versuchte eine Verbindung zwischen der Connelly Stilmöbel-Manufaktur und den Namen auf seiner Liste der Personen

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