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Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition)

Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition)

Titel: Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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Hat sie Ihnen gesagt, dass sie dorthin wollte?«
    »Der Gesundheitszustand meiner Tochter ist äußerst ernst. Bitte respektieren Sie unsere Privatsphäre.« Ein Taxi hielt in diesem Augenblick am Randstein und setzte jemanden ab. Doug legte den Arm um Hannah, drängte sich mit ihr durch die Menschenmenge und schob sie auf den Rücksitz. Er stieg zu ihr und zog die Tür zu. »Fahren Sie los!«, blaffte er den Fahrer an.
    »Mein Gott!«, entfuhr es Hannah. »Sie sind wie die Geier!«
    »Das ist erst der Anfang«, sagte Douglas Connelly grimmig. »Das ist alles erst der Anfang.«

11
    T rotz der drängenden Bitte ihres Vaters, nach Hause zu fahren und sich auszuruhen, bestand Hannah darauf, in ihrem Büro in der West Thirty-second Street abgesetzt zu werden. »Die Firma will eine Presseerklärung herausgeben, es soll eine neue Kollektion vorgestellt werden«, sagte sie, ohne dabei zu erwähnen, dass die neue Linie unter ihrem Namen laufen würde.
    An der Ecke zu ihrem Bürogebäude öffnete sie die Taxitür und gab Doug einen Kuss auf die Wange. »Ich rufe dich sofort an, falls ich irgendwas hören sollte, versprochen.«
    »Willst du am Abend wieder ins Krankenhaus?«
    »Ja. Falls der Arzt aus irgendeinem Grund nicht früher anruft, werde ich gegen sieben dort sein.«
    Der hupende Wagen hinter ihnen machte Hannah darauf aufmerksam, dass sie den Verkehr aufhielt. »Wir sprechen uns später«, sagte sie eilig und trat auf den Bürgersteig. Normalerweise fühlte sie sich sehr wohl in der geschäftigen Straße, in der es auf den Bürgersteigen von Fußgängern nur so wimmelte und ständig Kleiderständer von einem Gebäude zum anderen geschafft wurden, heute aber fand sie wenig Trost darin. Es regnete zwar nicht, aber der kalte, feuchte Wind trieb sie schnell ins Gebäude.
    Luther, der Wachmann, hielt sich an der Theke in der Lobby auf. »Wie geht es Ihrer Schwester, Ms. Connelly?«, fragte er. Nach dem Medienaufgebot vor dem Krankenhaus war Hannah klar geworden, dass die Explosion und der Brand für gewaltige Schlagzeilen sorgten und sie sich auf die Fragen vorbereiten musste, die ihr zu dem Vorfall und zu ihrer Schwester gestellt werden würden.
    »Sie ist schwer verletzt«, sagte sie leise. »Wir können nur beten, dass sie überlebt.« Ihr war, als könnte sie Luthers Gedanken lesen: Was hatte Kate um diese Tageszeit dort überhaupt verloren? Um zu vermeiden, dass er weitere Fragen stellte, eilte Hannah zum Aufzug. Erst als sie das Büro betrat und die erstaunten Reaktionen ihrer Kollegen und Kolleginnen registrierte, wurde ihr bewusst, dass niemand sie heute hier erwartet hatte.
    Farah Zulaikha, die Chefdesignerin des Unternehmens, wollte sie am liebsten gleich wieder nach Hause schicken. »Wir verlegen die Presseerklärung auf einen besseren Termin, Hannah«, sagte sie. »Der Brand wird zumindest noch in den nächsten Tagen für ziemlichen Wirbel sorgen. Leute, die in der Nähe des East River wohnen, haben mir erzählt, dass sie vom Fenster aus die Flammen gesehen haben.«
    Hannah beharrte jedoch darauf, zu bleiben. Es würde ihr guttun, hier zu sein, statt im Krankenhaus oder zu Hause her umzusitzen. Aber nachdem sie sich in ihr kleines, überfülltes Büro zurückgezogen und hinter sich die Tür geschlossen hatte, barg sie nur den Kopf in den Händen.
    Ich weiß nicht, was ich tun soll, dachte sie. Ich weiß nicht, an wen ich mich wenden soll. Wenn Kate nicht überlebt oder massive Hirnschäden davonträgt, wird sie sich nicht verteidigen können, falls man ihr unterstellt, die Explosion selbst verursacht zu haben.
    Wie oft im letzten Jahr hat Kate ganz offen gesagt, dass der Betrieb dichtgemacht und das Grundstück verkauft werden sollte? Alle unsere Freunde wissen es, dachte Hannah. Kate und mir gehören jeweils zehn Prozent am Unternehmen, in den letzten beiden Jahren haben wir jedes Quartal aber mit einem Minus abgeschlossen.
    Gott sei Dank hat der Betrieb vorher noch genügend Dividenden abgeworfen, damit wir uns davon unsere Wohnungen kaufen konnten.
    Hat Kate nicht nur gegenüber Dad, sondern auch gegenüber anderen verlauten lassen, dass sie den Betrieb am liebsten »in die Luft jagen« will?
    Der Arzt jedenfalls hat gehört, was Dad gesagt hat.
    Aber warum sollte Kate alles zerstören wollen, alle Gebäude mit den unschätzbaren Antiquitäten? Das ergibt doch keinen Sinn.
    Der Gedanke tröstete Hannah ein wenig. Aber dann fiel ihr ein, dass ja allein die Antiquitäten mit zwanzig Millio nen Dollar

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