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Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition)

Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition)

Titel: Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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Reihe.«
    Nachdem sie kurz darauf ihre Plätze in der Schlange eingenommen hatten, trat von hinten eine Frau an sie heran und sagte zu Hannah: »Ich kenne Sie doch … von den Fotos in der Zeitung. Wie geht es Ihrer Schwester?«
    Hannah drehte sich um. Vor ihr stand eine schlanke Frau von Mitte bis Ende vierzig. »Unverändert. Danke der Nachfrage.«
    »Mein Mann ist schon vor mir gekommen. Haben Sie etwas dagegen, wenn ich zu ihm vorgehe?« Sie deutete auf den Brandfahnder Frank Ramsey.
    »Natürlich nicht«, antwortete Jessie. Die Frau stellte den Männern vor ihnen die gleiche Frage und rückte daraufhin zu ihrem Mann und Nathan Klein vor.
    »Sie ist bestimmt nicht nur hier, weil ihr Mann wegen der Explosion ermittelt«, flüsterte Jessie. »Sie muss auf irgendeine Weise mit der Familie verbunden sein. Ich möchte hören, was sie sich zu sagen haben.«
    Damit schob sie sich auch schon nach vorn zum Sarg und hörte noch, wie die beiden Brandfahnder Lottie und Gretchen ihr Beileid aussprachen. Dann hörte sie Ramseys Frau sagen: »Lottie, ich bin Celia Ramsey. Ich weiß nicht, ob Sie sich noch an mich erinnern, wir waren vor fünf Jahren zu sammen im Sloan-Kettering, Sie wissen doch, wegen der Che motherapie. Wir haben vieles durchgemacht. Es tut mir ja so leid. Gus hat Sie sehr geliebt, das hat damals jeder gesehen.«
    Celia wandte sich an Gretchen. »Gretchen, mein herzlichstes Beileid. Ich erinnere mich noch, als wir uns damals im Sloan begegnet sind, haben Sie gerade Ihr neues Haus gekauft. Sie haben mir Fotos gezeigt.«
    Gretchens Miene hellte sich auf. Sie schob das tränennasse Tuch in die Tasche ihres schwarzen Hosenanzugs. »Sie können sich ja gar nicht vorstellen, wie schön alles geworden ist nach der vielen Arbeit, die ich reingesteckt habe, drinnen und draußen. Und ich ziehe viele Pflanzen im Wintergarten«, sagte sie voller Begeisterung. Sie sah zu ihrer Mutter, deren Miene so unbewegt war wie zuvor. »Mama, es macht doch nichts, wenn ich Celia ein paar Fotos zeige, oder? Ich meine, sie hat ja sowieso schon Fotos vom Haus gesehen.«
    Lottie sagte nichts, sondern sah nur zu, wie ihre Tochter zur Seite trat, dann zu einem Stuhl in der ersten Reihe ging und nach ihrer Handtasche griff. Lottie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf die wartenden Trauergäste. Es dauerte nicht lange, bis Hannah vor ihr stand.
    Bevor Hannah ihr Beileid aussprechen konnte, sagte Lottie so leise, dass sich Hannah zu ihr hinbeugen musste, um sie zu verstehen: »Die Polizei ist davon überzeugt, dass Gus und Kate das Feuer gelegt haben.«
    »Dieser Verdacht ist geäußert worden, ja«, sagte Hannah ruhig. »Aber ich glaube nicht, dass die Polizei davon überzeugt ist.«
    »Ich weiß nicht, was ich glauben soll«, erwiderte Lottie barsch. »Ich weiß nur, dass mein Mann tot ist. Und wenn Ihre Schwester ihn zu dem Brand angestiftet hat, wäre es besser, wenn sie stirbt, sonst wird sie jahrelang ins Gefängnis müssen.«
    Lottie fürchtete also, dass Gus und Kate das Feuer gelegt hatten. Hatte sie das auch gegenüber den Brandfahndern geäußert? Nachdem Hannah jetzt also wusste, dass Lottie auf ihre Beileidsbekundung keinen großen Wert legte, wandte sie sich ab. Gretchen hatte mittlerweile in der ersten Reihe Platz genommen, ihr iPad auf dem Schoß, und erläuterte mit großer Begeisterung der neben ihr sitzenden Celia Ramsey die Fotos auf dem Bildschirm.
    Brandfahnder Frank Ramsey hatte sich leise auf der anderen Seite neben Gretchen niedergelassen, damit er ebenfalls die Bilder ihres wunderbaren Hauses in Minnetonka, Minnesota, sehen konnte.
    In diesem Augenblick hörte Hannah ein leises Stöhnen. Sie fuhr herum und sah noch, wie Jessie die ohnmächtig zusammenbrechende Lottie Schmidt aufzufangen versuchte.

31
    C lyde Hotchkiss hatte am Donnerstagmorgen in höchster Eile alles in seinen Einkaufswagen gestopft und die Türen des Möbellasters aufgerissen, um noch vor dem Eintreffen der Polizei und der Feuerwehr vom Betriebsgelände zu kommen.
    Alle Gebäude standen in Flammen, dicke Rauchwolken wurden vom Wind fortgeweht. Ihm tränten die Augen, er musste husten. In der Ferne konnte er bereits die Sirenen hören. Nüchtern geworden durch die Explosion und den Schock, wollte er nur noch weg und zur U-Bahn. Er war sich ziemlich sicher, dass er nach Rauch stank. Aber er hatte Glück. Er bewahrte sich immer eine Karte für eine U-Bahn-Fahrt auf, und er schaffte es mit seinem Wagen durch das Drehkreuz und nach unten auf den

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