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Spur ins Eis

Spur ins Eis

Titel: Spur ins Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blake Crouch
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    »Wie jemand, dem man eine Dosis Adrenalin ins Herz gespritzt hat.«
    »Ja, es ist ganz schön aufregend, nicht ?«
    »Kalyn, es ist noch nicht zu spät. Wir können immer noch wegfahren und das Ganze vergessen. Bist du sicher, dass du hinten in seinem Trailer liegen möchtest ? Gott weiß, wohin die Fahrt geht.«
    »Natürlich will ich es nicht, Will. Ich mache mir vor Angst in die Hose. Aber trotz meiner Angst will ich wissen, was mit meiner Schwester passiert ist. Sie hat genau das durchgemacht, was ich jetzt gleich erleben werde. Aber niemand ist ihr gefolgt. Niemand hat ihr Rückendeckung gegeben.«
    Will ließ den Motor an und legte den Gang ein. Er fuhr um die Seite des Gebäudes herum, in dem sich das Restaurant und der Laden befanden, und begann zwischen den endlosen Reihen der geparkten Trucks mit der Suche nach dem angegebenen Parkplatz. Er nahm das TrimTrac-Gerät vom Beifahrersitz und steckte es sich in die Tasche.
    »Kalyn, ich mache mir Sorgen. Was soll ich denn tun, wenn er dich an einen anderen Truck weitergibt ?«
    »Das können wir nicht ausschließen. Woher sollen wir wissen, wo ich hinkomme ? Du musst einfach nur in meiner Nähe bleiben und bereit sein zu improvisieren. Aber ich will nicht, dass du und deine Tochter bei dem Ganzen getötet werdet, hast du gehört ?«
    Vorne wartete Jonathan schon auf sie, ein massiger Schatten in der Dunkelheit. Er hatte seinen Trailer bereits geöffnet.
    »Ich sehe ihn«, sagte Will. »Mach dich bereit.«
    Er parkte den Landrover hinter dem Truck, stieg aus und schlug die Tür zu. Die Umgebung gefiel ihm gar nicht – dunkel, still, überall konnte sich jemand verstecken.
    »Wo ist sie ?«, fragte Jonathan.
    »Bewusstlos auf dem Rücksitz.«
    Jonathan gelang es tatsächlich, seine gigantische Gestalt in den Anhänger zu wuchten. In dem schwachen Licht konnte Will nur große, zylindrische Behälter sehen. Kurz fragte er sich, was Jonathan wohl angeblich transportierte.
    Will öffnete die Tür, packte Kalyn unter den Armen und zog sie vorsichtig vom Rücksitz. Dann warf er sie sich über die Schulter und begann, auf den Truck zuzugehen. Ihre Brust hob und senkte sich an seinem Rücken. Ruhig, Kalyn, ruhig.
    »Haben Sie eine Hübsche aufgetrieben ?«, fragte Jonathan.
    Will antwortete nicht. Er drückte leicht gegen Kalyns Schenkel.
    Im Trailer nahm Jonathan Kalyn von Wills Schultern und legte sie auf den Boden. Er kniete sich neben sie und fuhr mit den Händen über ihre Beine, ihre Arme und zwischen ihre Oberschenkel.
    »Was zum Teufel machen Sie da ?«, sagte Will.
    »Ich riskiere meinen Arsch, und es fällt mir leichter, wenn ich weiß, dass ich jemanden an Bord habe, der nur seine Kleider am Leib trägt. Und dass Sie ihr nichts getan haben.« Er tastete sie weiter ab. »Sie ist größer als die anderen, oder ?«
    »Das müssen Sie mir sagen. Ich habe die anderen nicht gesehen .«
    »Hat Jav auch diese ausgesucht ?«
    »Ja.«
    Jonathan erhob sich und zog Kalyn in die Dunkelheit des Trailers.
    Will nahm den TrimTrac aus der Tasche, als Jonathan einen Schlüsselbund hervorzog, und versuchte, ihn unter dem Nummernschild zu befestigen.
    Im Anhänger ging eine Tür auf, und er hörte, wie Kalyn über den Boden gezogen wurde.
    Die Fläche war nicht groß genug für all die Magneten.
    Die Tür schlug zu, und die Schlüssel klirrten. Mist. Gerade hatte Will eine Metallfläche entdeckt, die groß genug war, als auch Jonathan schon auf ihn zukam. Der TrimTrac knallte deutlich hörbar an die Fläche.
    Will kroch um die Ecke des Trailers, stand auf und öffnete seinen Reißverschluss.
    »Was zum Teufel tun Sie da ?«, sagte Jonathan.
    »Wonach sieht’s denn aus ?« Will zog seinen Reißverschluss wieder zu und drehte sich um. Jonathan starrte ihn an. »Sind wir hier fertig ?«, fragte Will.
    »Ja. Aber damit das klar ist, ich muss meinem Kontakt sagen, dass Javier die Frauen nicht mehr aussucht. Es liegt am Käufer, ob er mit euch weiter zusammenarbeiten will. Mit mir wird das nichts zu tun haben. Das will ich nur klarstellen … wenn es sich herausstellt, dass wir keine Geschäfte mehr miteinander machen können, dann bin nicht ich daran schuld.«
    Will trat an den Landrover. Obwohl seine Hände zitterten, gelang es ihm, ruhig einzusteigen und den Motor anzulassen. Langsam fuhr er davon, wobei er Jonathan im Rückspiegel beobachtete. Er musste gegen den Gedanken ankämpfen, dass er Kalyn Sharp heute zum letzten Mal gesehen hatte.

27
    Die letzte Grenze
    Will und

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