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Spur ins Eis

Spur ins Eis

Titel: Spur ins Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blake Crouch
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Wetter kommt schneller, als ich erwartet habe, und ich möchte gerne zurück nach Fairbanks fliegen.«
    »Nein, das ist in Ordnung. Wir sind Ihnen sehr dankbar, dass Sie uns so kurzfristig hierher geflogen haben.«
    »Es war mir ein Vergnügen.« Buck watete zurück zum Flugzeug und stieg auf die Pontons. »Am Sonntag um drei Uhr nachmittags hole ich Sie hier wieder ab. Hier draußen haben Sie keinen Handyempfang, denken Sie daran. Passen Sie gut auf sich auf. In Ordnung ?«
    »Ja. Sonntag um drei. Wir werden hier sein«, sagte Will.
    »Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen. Hoffentlich hält das Wetter.«
    Buck stieg ins Flugzeug und schloss die Tür.
    Die Cessna dröhnte, und Kalyn, Will und Devlin blickten ihr nach, als sie abhob und nach Osten flog.
    Sie stieg immer höher, bis sie schließlich in den Wolken verschwunden war und sie den Motor kaum noch hörten.
    Bald war das einzige Geräusch das Plätschern der Wellen am Strand.

37
    Der einsamste Laut
    Kalyn kniete sich hin und tauchte ihre Finger in das klare Wasser des Sees. »Seltsam, wie still es ist.«
    »Mir ist kalt«, sagte Devlin.
    »In den Taschen deiner Fleecejacke sind Handschuhe. Zieh sie an, Baby.«
    Will setzte sich in den Sand und zog ein gefaltetes Blatt Papier aus seiner Hosentasche – eine Karte, die er sich aus dem Internet ausgedruckt hatte.
    »Okay, seht mal hier.« Kalyn und Devlin blickten ihm über die Schulter. »Anscheinend ist das Flugzeug, das Kalyn gestern gesehen hat, nicht auf diesem See hier gelandet. Der innere See ist die einzige weitere Wasserfläche in den Wolverines, die groß genug ist, damit ein Wasserflugzeug darauf landen kann.«
    »Du glaubst also, das Flugzeug ist dort gelandet, Dad ?«
    »Ich weiß nicht. Ein Teil von mir denkt auch, dass hier außer uns niemand ist und wir nur Zeit vergeuden.«
    »Was wäre die Alternative ?«, fragte Kalyn. »Sollen wir zur Mafia Alaskas gehen und sie fragen, wohin sie die gekidnappten Frauen bringen ? Sie würden uns in der Tundra verscharren.«
    Will deutete auf einen Punkt auf der Karte. »Wir sind hier.« Er fuhr mit dem Finger über das Papier. »Der innere See ist hier, ungefähr zehn Kilometer entfernt.«
    »Ich habe einen Vorschlag«, sagte Kalyn.
    »Was ?«
    »Es ist noch ein paar Stunden lang hell. Mal sehen, wie viele Kilometer wir zurücklegen können. Wir suchen uns einen sicheren Platz zum Campen, in der Nähe des inneren Sees, damit wir von dort aus die Gegend erkunden können, ohne ständig diese Monsterrucksäcke mit uns herumschleppen zu müssen.«
    »Okay, das finde ich gut.«
    Auf Wills Karte war kein Wanderweg eingezeichnet, aber ein Bach verband die beiden Seen, und so folgten sie seinem Lauf. In der ersten Stunde kamen sie nur langsam vorwärts, weil sie sich über das moosbewachsene Ufer vorantasten mussten. Die Luft war rein, und es roch nach Fichtennadeln.
    Schließlich hielten sie an einem Wasserfall. Buck hatte ihnen Tüten mit Trockenobst und Nüssen eingepackt. Während Will die Snacks und Wasserflaschen verteilte, studierte Kalyn die Karte und fuhr mit dem Finger den Weg vom äußeren See in die Hügel hinein nach.
    »Wie weit sind wir gekommen ?«, fragte Devlin.
    »Das versuche ich gerade herauszufinden.« Schließlich fand Kalyn die Stelle auf der Karte, die die Wasserfälle markierte.
    »Es sieht so aus, als hätten wir etwa … fünf Kilometer geschafft.«
    »Seht mal !«, flüsterte Devlin.
    Zwei Karibus trotteten vorsichtig über den unteren Wasserfall. Alle paar Meter blieben sie witternd stehen.
    Die drei gingen weiter. Der Bach wurde schmaler und steiler, mit weniger flachem Wasser und mehr Strudeln.
    Devlin ging voran. Plötzlich blieb sie stehen. »Hört mal !«
    Will hörte nur das Plätschern des Wassers. »Devi, ich …« Nein, da war es – Motorengeräusch, kaum hörbar über dem Rauschen der Kaskaden.
    Offenbar waren es mehrere Flugzeuge. Sie konnten sie durch den dichten Fichtenbewuchs nicht sehen, aber sie schienen direkt über ihnen zu fliegen. Das Geräusch wurde leiser, bis es schließlich nicht mehr zu hören war.
    »Das kann doch nicht Buck gewesen sein, oder ?«, sagte Will.
    »Nein, das glaube ich nicht«, erwiderte Kalyn.
    Devlin sagte : »Vielleicht war das Flugzeug dabei, das du gestern gesehen hast, Kalyn.«
    »Keine Ahnung.«
    Es wurde kälter und dunkler, und die feuchte Luft fror zu Eisflecken auf Wills schwarzer Fleecejacke.
    »Wir sollten uns langsam schon mal nach einem Lagerplatz umsehen«, sagte er.
    Es dauerte

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