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Spuren im Nichts

Spuren im Nichts

Titel: Spuren im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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erneut der Hunter bei ihren Versuchen, eine Konversation mit dem unsichtbaren Schiff der Außerirdischen in Gang zu bringen. Doch kurze Zeit darauf verloren sie das Signal wieder. Sie waren erleichtert, als es vierzehn Minuten später wieder erschien, genau nach Plan. Das schien ihre Vermutung zu bestätigen, dass der eingefangene Gasriese im Weg gewesen war.
    Sie wussten, dass mehrere Stunden vergeblicher Bemühungen seitens der Hunter bevorstanden, bevor die Valiant antwortete. Also richteten sie sich auf die Wartezeit ein, schliefen oder lasen abwechselnd und alberten hin und wieder miteinander wie übermütige Teenager. »So sollten Reisen zwischen den Sternen immer sein«, sagte Solly.
    Vier Stunden nach dem ersten Signal hatte die Valiant offensichtlich geantwortet. Die Hunter reagierte mit dreizehn Blips. Emily und ihre Gefährten erschienen auf dem Schirm, übermittelten ihre Grüße – und zeigten auf die offene Luke.
    Wie schon zuvor fand keine weitere Übertragung statt.
    Doch Kim und Solly hatten ihre zweite Peilung. Sie kompensierten die stellaren Bewegungen in der vergangenen Zeitspanne, und die Linien schnitten sich an einem Punkt, der dreihundert Astronomische Einheiten vom Alnitak entfernt lag. Direkt auf der Umlaufbahn des Gasriesen.
    Trotzdem warteten sie noch weitere zwei Tage. Schließlich, als ohne jeden Zweifel feststand, dass keine weitere Transmission mehr stattfinden würde, schob Solly eine Disk in den Recorder und befahl der KI, sämtliche Aufzeichnungen von beiden Abfangpositionen zu kopieren. »Mit ein wenig Glück«, sagte er, »kommen wir ohne Gerichtsverhandlung davon.«
    »Wir werden sehen.« Sie blickte auf die Disk. »Es ist bestimmt leichter zu argumentieren, dass die gesamte Besatzung der Hunter übergeschnappt war, anstatt zuzugeben, dass sie tatsächlich etwas gesehen haben. Was man auch gleich als Begründung für die vermisste Frau heranziehen könnte. Was wir wirklich brauchen, Solly, das ist ein Blick auf das, was die Hunter gesehen hat.« Sie atmete tief durch. »Okay, ich schätze, es ist Zeit für Phase zwei.«
    »Du meinst den Ort des Geschehens?«
    »Exakt.«
    »Warum sollten wir uns die Mühe machen? Welchen Sinn hätte das? Sie sind bestimmt längst verschwunden.«
    »Solly«, entgegnete sie, »versetz dich in die Lage des anderen Schiffs. Sieh mal, unsere Leute sind zurückgekehrt und haben aus Gründen, die niemand versteht, kein Wort von ihrer Begegnung erzählt. Vielleicht hat es einen Kampf gegeben, eine Meinungsverschiedenheit, wie mit der Entdeckung verfahren werden sollte oder wem der ganze Ruhm zufallen würde …«
    »Das ergibt doch keinen Sinn.«
    »Nein, ergibt es nicht. Aber irgendetwas ist passiert. Vielleicht hatten sie Angst. Vielleicht haben sie etwas so Schreckliches gesehen, dass sie alle fast den Verstand verloren hätten …«
    »Und dorthin willst du mit mir?«
    »Wir werden vorsichtig sein. Und sie werden uns nicht überraschen, wer auch immer sie sind. Sieh mal, der Punkt ist: Beide Schiffe hatten miteinander Kontakt. Für die Fremden muss das Ereignis genauso einschneidend gewesen sein wie für die Hunter. Was haben sie hinterher getan? Was würden du und ich tun?«
    Er stützte das Kinn in die Hand und betrachtete sie mit festem Blick. »Angenommen, dass keine richtige Unterhaltung stattgefunden hat und das andere Schiff einfach abgeflogen ist, würde ich sagen, wir richten einen Überwachungsposten ein.«
    »Siehst du einen Grund, eine Tatsache, die uns daran hindern könnte? Irgendetwas, das uns veranlassen könnte, den Zwischenfall einfach zu ignorieren?«
    »Nein«, sagte er nach einigen Sekunden Bedenkzeit. »Nein. Obwohl wir die ganze Geschichte ignoriert haben. Ich hätte allerdings erwartet, dass wir unverzüglich unsere wissenschaftlichen Teams dort draußen postieren.«
    »Und sie wären jahrelang dort geblieben und hätten gewartet, richtig?«
    »Richtig. Aber siebenundzwanzig Jahre?«
    »Vielleicht nicht ganz so lange. Ich weiß es nicht. Trotzdem, wir hätten wenigstens irgendwelche automatischen Systeme zurückgelassen, oder nicht?«
    »Sicher«, sagte er. »Wir würden die Überwachung nie wieder einstellen.«
    »Siehst du? Als müssen wir nichts weiter tun, als uns beim Alnitak zu zeigen, damit was auch immer die Fremden zurückgelassen haben einen Blick auf uns werfen kann. Wir fliegen zum Gasriesen und tun, was wir können, um auf uns aufmerksam zu machen. Wir halten Ausschau nach allem, das nicht dorthin gehört. Und

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