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Spuren im Nichts

Spuren im Nichts

Titel: Spuren im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Eindringens in den Hyperraum intensivieren konnte. Ihre Kenntnisse in Physik waren zu gering, um der Logik seiner Argumentation zu folgen, doch Tripley lauschte aufmerksam, machte sich hier und dort eine Notiz, unterbrach ihn gelegentlich mit einer technischen Frage und nickte schließlich. »Arbeiten Sie es aus«, sagte er. »Schicken Sie mir Ihre Vorschläge.«
    Ihr fiel auf, dass er mit keinem Wort die Kosten erwähnte.
    Das grundlegende Problem beim Hyperraum-Flug war, dass die maximal erreichbare Geschwindigkeit dem Realraum-Äquivalent von 38,1 Lichtjahren pro Standardtag zu entsprechen schien. Das so genannte Karis-Limit. Es war schnell genug, um zwischen den Neun Welten und den sie umgebenden Regionen zu reisen, doch es gab eine ganze Reihe weiter entfernter Orte, zu denen die Wissenschaftler wollten. Beispielsweise das Zentrum der Milchstraße, das mit den momentanen Antrieben hin und zurück viereinhalb Jahre entfernt lag. Konnte Hopkins Idee, so fragte sie ihn, Geschwindigkeiten oberhalb des Karis-Limits ermöglichen?
    »Nein«, antwortete er. »Ich glaube nicht, dass es eine Möglichkeit gibt, dies zu tun. Trotzdem, wir wären imstande, eine beträchtliche Menge Treibstoff zu sparen und auf diese Weise die Reichweite unserer Schiffe signifikant zu erhöhen.«
    Sie war ungeduldig, endlich über den Mount Hope zu sprechen. »Das klingt«, sagte sie, »genau nach der Art von Antrieb, den die Hunter damals wirklich gut hätte gebrauchen können.«
    Hopkin blinzelte unsicher, weil er nicht wusste, worauf sie hinaus wollte. »Benton«, sagte er, »es tut mir wirklich Leid, dass wir nicht ausführlicher darüber sprechen können, aber ich muss jetzt los.« Er stand auf und lächelte gutmütig. »Es war schön, Sie wieder einmal zu sehen, Kim.« Er beugte sich vor und küsste sie auf die Wange, dann schüttelte er Benton Tripley die Hand und ging durch die Tür.
    »Es wäre wirklich nicht schlecht«, sagte Tripley, »wenn er umsetzen könnte, was er vorgeschlagen hat.« Sein Blick wanderte von seinen Notizen zu dem Modell der Hunter. »Gehe ich richtig in der Annahme, dass Sie das Modell ausgewählt haben?«
    »Wir hielten es für angemessen. Das berühmteste aller Schiffe der Foundation.«
    Ein Tablett mit Käsehäppchen wurde hereingereicht. Kim nahm sich ein Stück. »Ich war beeindruckt, dass Sie von meinen Modellen wussten«, sagte Tripley.
    »Eine sehr markante Dekoration, Mr. Tripley. Sind es Modelle tatsächlich existierender Schiffe?«
    »Nennen Sie mich Ben, Doktor. Darf ich Kim zu Ihnen sagen?«
    »Selbstverständlich, Ben«, erwiderte sie.
    Auf seiner Stirn bildeten sich Falten, und seine Blicke schweiften zur Regal. Es war ein langes, schlankes Schiff, dessen Umrisse immer wieder in unerwartete Richtungen gekrümmt waren, eine Konstruktion eigens dazu geschaffen, gegnerische Sensoren zu täuschen. Ein phantastisches Schiff. Kim fragte sich, woran es lag, dass Kriegsschiffe stets eine so unwiderstehliche Faszination ausstrahlten. War es ihre nüchterne Natur, die Tatsache, dass sie einzig und allein zu einem bestimmten Zweck geschaffen waren? Es erinnerte sie an Eisenstadts fehlgeleitete Definition einer schönen Frau, doch der Vergleich erschien in diesem Fall durchaus angebracht.
    »Mein Großvater diente auf ihr«, sagte Tripley.
    »Während des Krieges?«, fragte Kim.
    »Er war ben-Haddens Rudergänger.« Der Stolz in Tripleys Stimme war nicht zu überhören. Er setzte sich zurück und schwieg, damit sie das Modell bewundern konnte.
    Die übrigen Schiffe waren nicht weniger faszinierend.
    Eines besaß Untertassenform. »Das ist die Choela«, sagte er mit einem Seitenblick auf das kleine Mädchen mit dem Hund. »Ein Schiff der Company. Wir haben zwei davon.«
    Und ein Liner. »Die Buckman. Sie ist schon seit Jahren außer Dienst, bedauerlicherweise. Sie war der erste Kontrakt der Interstellar. Zu Vaters Zeiten. Sie hat unsere Firma groß gemacht, könnte man sagen.«
    Das letzte Schiff sah aus wie ein breiter Tränentropfen, der auf eine elliptische Plattform montiert war. Kim konnte nirgendwo Antriebssysteme entdecken. Das Schiff erinnerte sie ein wenig an eine Schildkröte. »Dieses Modell stammt von meinem Vater«, sagte er. »Ein rein fiktives Schiff. Wie man sehen kann.«
    »Keine Antriebsrohre?«, vermutete sie.
    Er nickte. »Kein besonders durchdachtes Design, aber immerhin war es dieses Schiff, das mein Interesse an Vaters Firma geweckt hat.«
    »Ein Kinderspielzeug?«, fragte

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