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Spuren im Nichts

Spuren im Nichts

Titel: Spuren im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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setzte sich in die angegebene Richtung in Bewegung.
    »Gut«, sagte Solly. »Geradeaus weiter.«
    Sie blickte nach rechts und links auf die Grabsteine, während sie sich voranarbeitete. Einige waren mehr als zwei Jahrhunderte alt.
    »Du bist da«, sagte Solly schließlich. »Du müsstest genau davor stehen.«
    Sie blickte auf einen steinernen Engel. »Nichts außer einem ganz gewöhnlichen Grab«, sagte sie. »Ein altes Grab. Ein Mann und seine Frau. Beerdigt Anfang des letzten Jahrhunderts.«
    »Das muss es sein. Es ist dort unten.«
    Sie betrachtete das Grab genauer. Sah auf die Ulmen ringsum und weitere Grabsteine und zwei Mausoleen, halb versteckt im Unterholz. »Das kann nicht sein«, widersprach sie.
    »Aber es ist so. Ein ideales Versteck. Niemand käme auf den Gedanken, hier zu suchen.«
    »Aber der Mörder hätte das ursprüngliche Grab öffnen müssen. Irgendjemand hätte es bemerkt.« Vielleicht war das Paar mit seinen Eheringen begraben worden. »Das ist kein Ort, an dem man eine Leiche versteckt, Solly. Man verscharrt sie entweder in den Wäldern oder bindet Steine daran und versenkt sie im See.«
    Sie kehrte zum Flieger zurück, und sie hoben erneut ab und nahmen ihre Suche entlang dem südlichen Ufer wieder auf, bevor sie weiter nach Osten flogen. Sie teilten sich Sandwiches und Äpfel, während die KI die Suche steuerte. Der Nachmittag schritt fort.
    Als die Dämmerung einbrach, resignierte Solly. »Ich glaube nicht, dass wir etwas finden werden«, sagte er.
    »Wo haben wir noch nicht gesucht?«
    »Tripley hatte einen Flieger.«
    »Ja.«
    »Hätte ich einen Flieger und würde eine Leiche beseitigen wollen, würde ich wohl kaum irgendwo ein Loch graben. Viel zu viel Arbeit, und die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass man überrascht wird.«
    »Wir haben den See schon abgesucht.«
    »Zur Hölle mit dem See. Ich würde auf das Meer hinaus fliegen und sie dort versenken.«
    »Wenn er das getan hat«, sagte sie, »dann haben wir Pech gehabt.« Sie tippte mit dem Zeigefinger auf die Instrumentenkonsole. »Die Explosion ereignete sich drei Tage nach ihrer Rückkehr. Wir müssen annehmen, dass sich die Dinge schnell entwickelten und er die Leiche irgendwo in der Nähe beseitigen musste.« Die Sonne berührte bereits den Rand des Mount Hope.
    »In den Bergen vielleicht?«, schlug er vor.
    »Dort oben gibt es nichts außer Granit. Keine Chance, etwas zu verscharren.«
    »Der Fluss also«, sagte Solly. »Aber weiter flussaufwärts. Auf der anderen Seite des Damms.«
    »Warum würdest du sie dort oben beseitigen?«
    »Das Wasser ist tief. Sieh auf deine Karte.«
     
    Große Teile des Damms waren noch immer intakt. Die Schleusen standen offen. Der Fluss strömte durch sie hindurch und stürzte fünfzig Meter in den darunter liegenden Canyon hinab.
    Sie flogen in geringer Höhe über das Bauwerk und wurden vom Wind durchgeschüttelt. Kim stieß einen Schreckensschrei aus, und der Flieger warnte sie ein wenig verspätet, dass turbulente Luftströmungen in diesem Gebiet völlig alltäglich waren. »Wir sollten vorsichtig sein«, fügte die KI überflüssigerweise hinzu.
    Die Ruine erinnerte Kim an einen monolithischen Altar oder einen gigantischen Kieferknochen, den jemand im Fluss hatte liegen lassen.
    Die Bord-KI entschuldigte sich für den rauen Flug und versicherte ihnen, dass sie sich bemühen würde, in Zukunft vorsichtiger zu sein. Gleichzeitig beschwerte sie sich, dass sie ihr einen Gipfelhöhe auferlegt hatten, die sie daran hinderte, in ruhigere Höhen aufzusteigen.
    Sie blickten auf den Damm hinunter. Das Wasser flussaufwärts war ein Gewirr von schäumenden Stromschnellen und stillen Bereichen, Strudeln und Wirbeln und umgestürzten Bäumen und Sandbänken. Es rauschte dem Damm entgegen, schoss brüllend hindurch und fiel hinunter in den Canyon, der in den Lake Remorse strömte.
    Solly befahl der KI, tiefer herunter zu gehen, doch sie widersprach, dass es zu gefährlich sei. »Fallwinde«, sagte sie. »Es ist sicherer, wenn wir bleiben, wo wir sind.«
    Solly seufzte. »Kim«, sagte er, »lass uns die Plätze tauschen, ja?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Es nutzt überhaupt nichts, wenn du auf manuelle Steuerung umschaltest. Wenn die KI nicht mag, was wir tun, übernimmt sie einfach wieder.«
    »Lass uns die Plätze tauschen«, beharrte Solly.
    Sie gab nach, und sie kletterten übereinander, während der Flieger nach neuen Instruktionen fragte.
    Als Solly wieder saß, blickte er suchend nach links und fand

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