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Spurlos

Spurlos

Titel: Spurlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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Blick zu.
    „Gehen Sie ruhig dran, Mister Burlington .“ Costarelli grinste, legte auf, worauf das Handy verstummte. „Also, Mister Griffith: Wann haben Sie Valerie Tate zum letzten Mal gesehen?“ Shane war verblüfft. Mister Burlington, der Tote, der seine Sim Card immer wieder auflud ... und regen telefonischen Kontakt mit Valerie hatte, Costarelli der alte Fuchs ...
    Griffith gab sich geschlagen. „Am Tag vor dem Mord. Ich war bis spät nachts bei ihr.“ Er räusperte sich. „Am nächsten Tag musste ich nach Broome.“
    Er gab zu, das Verhältnis nicht nur vor seiner Frau geheim gehalten zu haben.
    „Ich arbeite in der Firma meines Schwiegervaters. Sie können sich vorstellen, was passiert wäre, wenn er davon erfahren hätte.“ Seine Stimme war viel leiser als zu Anfang.
    „Er hätte Sie rausgeschmissen“, erwiderte Costarelli trocken.
    Griffith lächelte gequält.
    „War Valerie Tate eigentlich mit ihrer Rolle als Geliebte zufrieden? Wollte sie sich mit Ihnen nur im Geheimen treffen?“ fragte Shane. „Ich kann mir denken“, fuhr er fort, „eine junge Frau möchte doch auch ihr Leben planen. Sie hat ihren Verlobten verlassen. Vielleicht wollte sie ja Kinder haben und mit Ihnen leben, Mister Griffith. Vielleicht wollte sie ein ganz normales Leben führen?“
    Griffith sagte noch immer nichts. Es war ihm anzusehen, dass ihn die Fragen quälten.
    „Mister Griffith ...“ Das kam von Costarelli. „Wollte Valerie Tate, dass Sie sich scheiden lassen?“
    Er schüttelte heftig den Kopf.
    „Nein, das wollte sie nicht.“
    „Wirklich nicht? Sie wollte so mit Ihnen leben, im Geheimen?“
    Griffith wurde unsicher. Sein Blick wanderte zwischen Shane und Costarelli hin und her.
    „Mister Griffith“, begann Costarelli betont nachsichtig. „Es wäre verständlich, wenn Valerie Tate auf der Scheidung bestanden hätte.“
    „Es war aber nicht so!“, fuhr er auf, sah sich jedoch gleich um, ob ihn jemand gehört haben konnte.
    „Gut. Nur, wenn es so gewesen wäre, hätten Sie mit Sicherheit Ihren Job verloren.“ Costarelli war noch nicht zufrieden. „Vielleicht hätten Sie auch Ihren Porsche nicht mehr fahren können? Oder haben Sie genug beiseite gelegt? Aber hätte Ihre Frau von Ihnen monatlich bekommen? Und Ihre Tochter? Sie hätten sich abrackern müssen, Mister Griffith!“
    Griffith versuchte zu lächeln. Er hatte aufgegeben.
    „Wir haben auf Valerie Tates Anrufbeantworter drei nicht gelöschte Nachrichten gefunden.“
    Griffith nickte nur noch müde. Costarelli zog ein Blatt Papier aus seiner Hemdtasche, faltete es auf und las:
    „ Val? Bist du da? Hör’ zu, nur damit eines klar ist: Ich lasse mich nicht erpressen, von dir nicht und keinem anderen. Ja? Ich hoffe, du hast das verstanden. Gute Nacht .“ Costarelli sah auf. „Kommt Ihnen das bekannt vor?“
    Griffith nickte schwach.
    „Und die zweite“, Costarelli las weiter vor. „ Jetzt bleib vernünftig, Val. Wir könnten über ein verlängertes Wochenende verreisen. Ich muss beruflich nach Brisbane, wir könnten nach Hamilton Island … und so weiter.“ Er sah auf. „Soll ich die dritte auch noch vorlesen?“
    „Nein“, sagte Griffith nun kaum noch hörbar und Costarelli faltete das Blatt wieder zusammen.
    „Valerie Tate hat Sie unter Druck gesetzt. Ihr Tod kam nicht ganz unpassend für Sie, nicht wahr, Mister Griffith?“
    Griffith war unter seiner sportlichen Sonnenbräune blass geworden.
    „Ich habe nichts damit zu tun.“ Seine Stimme klang zittrig. „Hören Sie, Sie dürfen meinem Schwiegervater gegenüber nichts davon erwähnen! Es wäre … es wäre fatal …“ Von seiner hochmütigen Art war nichts mehr übrig geblieben und sein Hemd hatte unter den Achseln hässliche dunkle Schweißflecken bekommen.
    „Wir tun , was wir können, Mister Griffith“, sagte Shane zum Abschied, und Griffith nickte verunsichert.
    Inzwischen waren noch mehr Besucher eingetroffen. Der Parkplatz hatte sich gefüllt, Menschen standen zusammen und unterhielten sich, andere be wunderten die restaurierten Fahrzeuge.
    „Wie immer: keiner hat was mit irgendwas zu tun.“ Costarelli schüttelte den Kopf und kramte in der Hosentasche nach dem Autoschlüssel.
    „Wieso hat er das Handy immer noch in der Jackentasche spazieren getragen?“, fragte Shane und sah übers Autodach hinüber zur Qantas-Halle, die bald in der untergehenden Sonne bronzefarben leuchten würde.
    „ Aus Sentimentalität, vielleicht.“ Costarelli ließ sich auf den Fahrersitz

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