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ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma

ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma

Titel: ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Jarman
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Tor angrenzte. »Und jetzt?«, fragte sie Shar.
    »Wenn du und Phillipa euch um das Gepäck kümmert, sichere ich unser Fahrzeug. Jemand vom Klan wird später nach ihm sehen und sicherstellen, dass es in den hiesigen Hangar kommt.«
    Prynn prüfte die Wetteranzeigen der Konsole, bevor sie die Maschinen abstellte. »Der Wind wird immer eisiger. Ich schlage vor, wir beeilen uns.« Sie öffnete die Pilotenluke und sprang hinaus. Was in der Ortschaft noch eine frische, belebende Brise gewesen war, präsentierte sich mittlerweile von seiner brutalsten Seite. Der Wind heulte wie ein verwundetes Tier. Jeder Teil ihres Körpers, der nicht bekleidet war, wurde sofort taub, und ihre Fingergelenke versteiften sich. Einmal mehr verfluchte sie sich für die vergessenen Handschuhe.
    Shar kletterte vom Beifahrersitz ins Freie und erstarrte ebenfalls. Prynn sah ihn zitternd die Gepäckluke öffnen und die dicken Kabel entnehmen, mit denen er das Untertassenmobil an die metallenen Ringe zu binden beabsichtigte, die nahe der Festungsmauer angebracht waren – eine simple, doch effiziente Methode, Fahrzeuge über kurze Zeiträume vor den jahreszeittypischen Stürmen zu sichern.
    Phillipa nahm die Taschen und gab sie an Prynn weiter, deren Finger wahre Schmerzwellen durch ihren Körper jagten, als sie sie entgegennahm. Prynn ging in die Hocke, presste sich das Gepäck an den Leib und schlang die Arme durch die Halteschlaufen aus Angst, der Wind könne es ihr entreißen. Dieser kannte kein Erbarmen, war wie eine Riesenwelle aus wirbelnder, zerstörerischer Luft.
    Phillipa stieg aus dem Fahrzeug und erleichterte Prynn um eine der Taschen. Gemeinsam eilten sie dann einem kleinen Unterstand nahe des Tors entgegen. Als Prynn nach oben schaute, sah sie kunstvolle Reliefs an den steinernen Wänden: Tierköpfe auf humanoiden Körpern, Schlangen mit zahlreichen Häuptern, mit moosbewachsenen Zähnen bewehrte Monster, Schwert schwingende Soldaten, die granitenen Visagen wettergegerbt und von Flechtgewächsen überzogen. Lauter Donnerhall betäubte die Ohren, ließ den Boden erbeben und verhieß bevorstehenden Regen. Prynn warf Shar einen sorgenvollen Blick zu. Sie mussten sich sputen.
    Er schien ihr Anweisungen zuzubrüllen, doch das Tosen des Windes machte es ihr unmöglich, ihn zu verstehen. Auf ein Nicken seines Kopfes hin, sah sie zum zwei Stockwerke hohen Portal, an dessen einer Begrenzungssäule eine rechteckige, längliche Art Schachtel hervorstand: das Klingelfeld.
    Phillipa eilte vor, um ihre Ankunft zu melden, war sie doch die einzige aus ihrer Gruppe, die tatsächlich erwartet wurde. Prynn beobachtete Shar, bis noch das letzte Kabel an seinem Platz und gesichert war.
Komm schon, komm schon
, dachte sie. Ihre Zähne klapperten.
    Sie hatte erwartet, dass er sofort zu ihr hinüberlief. Entsprechend erschrocken reagierte sie, als er plötzlich innehielt und auf irgendetwas hinter ihr starrte. Prynn wirbelte herum, folgte seinem Blick und fand das Zeichen der Wasserhüterin an der Mauer, gleich neben dem Portal. Es war doppelt so groß wie ein Mensch. Dunkelrote Flüssigkeit troff von ihm und besudelte die Steine. Shar stemmte sich gegen den Wind, näherte sich dem Zeichen, dann streckte er die Hand aus, berührte es mit dem Finger und kratzte darüber. Als Nächstes führte er den Finger zur Zunge und spuckte prompt aus.
    Sein Gesichtsausdruck sagte Prynn alles: Blut.
    Eine kleine Tür in der Mitte des großen Portals glitt auf. Warme Luft drang ins Freie.
    Wo sind wir hier nur reingeraten?
, dachte Prynn.
    Zitternd vor Kälte, schlangen sie die Arme um die Leiber und liefen los, durch die Tür und in eine warme, niedrige Kammer, die nach trockenen Blättern und nassem Holz roch. Es schmerzte, als das Blut zurück in Prynns eisige Finger schoss, doch sie genoss den Schmerz, dehnte und streckte ihre Glieder. Trübes Licht drang aus raumhohen Quarzsäulen und attackierte ihre ans Dunkel gewöhnten Augen. Als sie sich blinzelnd umsah, stockte ihr der Atem. Sie ballte die Fäuste und machte sich zum Angriff bereit.
    Vier bewaffnete Andorianer, unter den schweren Helmen kaum voneinander zu unterscheiden, schauten ihr entgegen, und ihre gezückten Dolche glänzten. Die Wachen trugen einheitliche Kleidung: schwarze Beinlinge, schwarze lederne Brustplatten mit einem silbergrünen, wahrscheinlich den Klan identifizierenden Wappen und abgewetzte rote Waffenröcke, die bis zu den Knien reichten. Ihre aufgestellten Antennen verrieten ihre

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