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ST - Die Welten von DS9 5: Ferenginar - Zufriedenheit wird nicht garantiert

ST - Die Welten von DS9 5: Ferenginar - Zufriedenheit wird nicht garantiert

Titel: ST - Die Welten von DS9 5: Ferenginar - Zufriedenheit wird nicht garantiert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith R. A. Decandido
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Erwerbsregeln und scheinen doch die vierundneunzigste außer Kraft gesetzt zu haben. Frauen streifen durch unsere Straßen, tragen Kleidung und machen Profite.«
    Mehrere der anwesenden Männer machten Geräusche des Ekels und der Frustration.
    »Und woher kommen diese Profite? Von uns natürlich. Von Männern, die ihr ganzes Leben lang arbeiteten, um materiellen Reichtum zu erlangen. Aber plötzlich kommen diese Frauen aus dem Nichts und machen den großen Reibach – unterstützt durch die Feigheit unserer Regierung.«
    Da musste Quark aufbegehren. »Unterstützt? Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Große Nagus …«
    »Sie selbst, Herr Botschafter, bezeichneten den Nagus als Idioten.«
    Quark lachte. »Stimmt, aber er ist ja auch mein kleiner Bruder. Hat etwa einer der Anwesenden noch nie so über seine Geschwister gesprochen?«
    »Wie dem auch sei«, sagte Chek, als mehrere Ferengi zustimmend nickten. »Dennoch sind dies fürchterliche Zeiten. Zeiten, die zumindest
meinen
Betrieb schrecklich belasten. Chek Pharmazeutik machte stets den größten Umsatz mit Bronchialmitteln: Salben für laufende Nasen, für Husten, Kopfschmerzen und dergleichen. Nun, da Frauen Kleidung tragen, frieren sie deutlich weniger und werden nicht so leicht nass. Also werden sie auch seltener krank! Im vergangenen Jahr brachen meine Verkäufe ein. Wie soll ich das, bitte sehr, ausgleichen?«
    Ein jüngerer Ferengi namens Zoid ergriff das Wort: »Das ist aber nicht unser Problem, Chek. Mein Profit war im vergangenen Jahr größer als in jedem anderen der fünf, die vergangen sind, seit ich von zu Hause auszog. Bin ich etwa Teil dieser großen Verschwörung, die Ihnen Ihr Geld rauben will?«
    »Das behaupte ich doch gar ni…«
    Zoid redete einfach weiter: »Und weshalb ist Ihr großes Pharma-Imperium überhaupt abhängig von einer einzigen Produktgruppe? Haben Sie sich so sehr auf die vierundneunzigste Regel konzentriert, dass Sie die
fünf
undneunzigste vergaßen?«
    Expandiere oder verrecke
, zitierte Quark instinktiv.
    Chek schlug mit der Hand auf den Tisch. »Ich habe gar nichts vergessen!«
    Vol, ein weiterer Geschäftsmann, ergriff das Wort. »Wohin soll Chek expandieren? Sämtliche Wachstumsindustrien werden von Frauen geleitet. Der Wiederaufbau, die Frauentextilbranche, der Nahverkehr. Alle neuen Bereiche sind von Frauen unterwandert.«
    Quark stutzte. »Inwiefern ist der Nahverkehr denn eine Wachstumsbranche?«
    »Jetzt, da sich Frauen frei außerhalb ihrer Wohnungen bewegen dürfen …«, begann Vol.
    »… besteht natürlich eine größere Nachfrage nach Transportmöglichkeiten«, beendete Quark den Satz nickend. Das lange Leben auf der Station hatte ihm die Wirklichkeiten eines planetenbasierten Daseins offenbar aus dem Gedächtnis getrieben.
    »Na und?«, fragte Zoid. »Regel Nummer neun, meine Herren! Die Gelegenheit war günstig, und die Frauen hatten den nötigen Instinkt. Sie griffen zu und strichen den Profit ein. Ganz, wie es unsere Art ist.«
    »Ja«, sagte Chek und schlug erneut auf den Tisch. »
Unsere
Art. Nicht ihre.«
    »Sind sie etwa keine Ferengi?«
    »Sie sind
Frauen

    Zoid lächelte. »Das ist keine Antwort auf meine Frage.«
    »Und der Große Nagus fördert sie, wo er nur kann«, setzte Vol nach. »Sie bekommen die attraktivsten Konditionen. Schlimmer noch, sie bieten den besten Service!« Angeekelt verzog er das Gesicht. »Ich hatte zahlreiche lukrative Aufträge in Kope in Aussicht. Hausbau. Doch als die jüngsten Entwürfe vorgelegt wurden, gab der Nagus den Auftrag an ein von Frauen geführtes Konkurrenzunternehmen. Und das baute akzeptable Wohnungen! Ohne Wasserschäden! Ohne irgendwelche Makel, wegen derer die Mieter nach Handwerkern hätten bestellen und diese bezahlen müssen! Das ist doch Wahnsinn!«
    Quark schüttelte den Kopf. Kurzfristig mochte diese Strategie aufgehen, aber nur wenn man minderwertige Materialien verwendete, generierte man auch Bedarf für baldige Ausbesserungen und schnellere Profite. Das wusste doch jedes Kind!
Dieser Mangel an nachhaltiger Denkweise treibt Ferenginar noch in den Ruin
.
    Cheks Worte spiegelten Quarks Gedanken wider: »Wir steuern auf eine wirtschaftliche Katastrophe zu. Und das sehen nicht nur die Anwesenden in diesem Raum so.«
    »Es sehen aber nicht alle Anwesenden so, Chek«, erwiderte Zoid. »Meinen Umsätzen geht es wunderbar. Ich habe die Gehälter meiner Bediensteten erhöht, gebe ihnen mehr Vergünstigungen – und wissen Sie, was? Sie arbeiten

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