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St. Leger 01 - Der Fluch Der Feuerfrau

St. Leger 01 - Der Fluch Der Feuerfrau

Titel: St. Leger 01 - Der Fluch Der Feuerfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
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Leidenschaft wie seiner Verzweiflung entsprangen.
    Verdammt, er war ein St. Leger und sie seine auserwählte Frau. Er würde sie schon dazu bringen, vor Verlangen nach ihm zu beben.
    Anatole hob sie hoch, trug sie zum Bett und legte sie hin. Als er sich das Hemd auszog, zuckte draußen ein Blitz über den Himmel, und in diesem kurzen Moment sah er ihre weit aufgerissenen Augen.
    Der Burgherr fluchte unhörbar. Beinahe hätte er die gleichen Fehler begangen wie in der Hochzeitsnacht und sie mit seiner Blöße erschreckt, um dann über sie herzufallen. Nach seinem schlechten Benehmen am Abend konnte er sich wenigstens jetzt in ihrem Bett um zivilisiertes Verhalten bemühen. Seine Glieder brannten vor unterdrückter Begierde, aber er biss die Zähne zusammen, bis er einiges an Beherrschung zurückgewonnen hatte. So nahm er die Kleider nicht ab und legte sich vorsichtig neben seine Braut.
    Seine Rechte berührte ihr Gesicht mit zitternden Fingern. Madeline lag stumm und verkrampft da. Hatte sein erster Ansturm ihr noch den Atem geraubt, konnte sie jetzt nicht verstehen, warum er so zögerlich weiter machte. Sie streckte ebenfalls die Hände aus und berührte ihn. Verwirrt spürten ihre Finger grobes Leinen statt warmer, glatter Haut.
    Und hatte er denn nicht vor, sie von ihrem Nachthemd zu befreien? Warum behielt er seine eigenen Sachen an? Der Mann hatte ja nicht einmal seine Stiefel ausgezogen. Sie wollte ihn schon bitten, wenigstens die Kerze anzuzünden, doch sie erinnerte sich rechtzeitig an seine eiserne Regel: Während der liebe durfte nicht gesprochen werden.
    Als Anatole sie ein weiteres Mal züchtig küsste, seufzte sie frustriert und schalt sich die unvernünftigste Frau auf der ganzen Welt. Das hatte sie sich doch immer gewünscht, oder? Einen Gentleman-Lover voller Rücksicht und Sanftheit.
    Warum nur kehrten ihre Gedanken immer wieder zu der Vision zurück, die der Schwertkristall ihr beschert hatte? Zu dem Anatole, der mit ihr über das Land ritt und sie mit solcher Leidenschaft hielt, dass es ihr alle Vernunft und Fragen nahm ...
    Seinen Küssen schien etwas Wesentliches zu fehlen. Sie verlockten und verhießen nur, zuckten aber vor der Erfüllung zurück.
    Madeline wusste, dass sie in diesen Dingen keine Expertin war, dennoch spürte selbst sie, dass hier etwas nicht stimmte.
    Endlich schob er ihr Nachthemd hoch und seine Hose herunter, damit ihre Körper sich vereinen konnten. Als er jetzt in sie eindrang, spürte sie keinen Schmerz, nur ihr Herz klopfte wie rasend. Aber sie fragte sich, wie ein Mann solche Intimität bei einer Frau suchen und sich gleichzeitig so sehr vor ihr zurückhalten konnte.
    Als Anatole fertig war, liefen ihr die Tränen aus den Augen. Er brach neben ihr zusammen, und sein muskulöser Körper zitterte von der gerade vollbrachten Anstrengung. Madeline wischte sich die Tränen fort und ärgerte sich darüber. Anatole hatte ihr nicht wehgetan und war so behutsam vorgegangen, als bestünde sie aus feinstem Porzellan. Was war bloß los mit ihr?
    In diesem Moment begrüßte sie die Dunkelheit in ihrem Schlafgemach, vor allem, als Anatole sich neben ihr auf den Ellenbogen stützte.
    »Hat es Euch dieses Mal besser gefallen?«, fragte er keuchend.
    »Ja.« Zum ersten Mal in ihrem Leben gelang es ihr zu lügen.
    »Und ...« drängte er, doch sie wusste nicht so recht, was er von ihr hören wollte.
    »Es war sehr ... angenehm.«
    »Angenehm?«
    Seine Finger erreichten ihr Gesicht, um sie zu streicheln, zuckten aber zurück, als sie die Tränen spürten.
    »Wenn es so verdammt angenehm für Euch war, warum weint Ihr dann?«
    »Das weiß ich selbst nicht.«
    »Habe ich Euch doch wehgetan?«
    »Nein, ich ... ich habe nur das Gefühl, dass irgendetwas nicht richtig läuft.«
    »Meinst du in der Art, wie ich dich liebe?« Madeline spürte, dass sie sich auf gefährlichem Terrain bewegte, doch sie hatte den Weg schon zu weit beschritten, um jetzt noch umkehren zu können. »Ich glaube, dass etwas mehr an dieser Sache sein muss, als nur zwei Menschen, die in der Dunkelheit schweigend nebeneinander liegen und sich kaum berühren ...« Sie sprach nicht weiter, weil ihr klar war, dass sie alles mit jedem Wort nur noch schlimmer machte. Eine bedrohliche Stille senkte sich über die Kammer. Selbst das Unwetter schien den Atem anzuhalten.
    Anatole fluchte wie nie zuvor, sprang geradezu fluchtartig aus dem Bett und riss sich die Hose hoch. »Anatole, es tut mir Leid ...« Er stürmte schon aus dem

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