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ST - New Frontier 5: Ort der Stille

ST - New Frontier 5: Ort der Stille

Titel: ST - New Frontier 5: Ort der Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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er war Rier, der Anführer der Hunde des Krieges. Sie stellte nicht die geringste Gefahr für ihn dar. Er, Rier, war der Herr der Lage.
    »Das will ich dir auch geraten haben«, sagte er zu ihr. Er bemühte sich, die Autorität in seiner Stimme aufrechtzuerhalten, doch es gelang ihm nicht ganz. Er räusperte sich und fragte: »Wo befindet sich der Ort der Stille?«
    »Setzt Kurs auf den Stern mit der Bezeichnung 7734.«
    »Was? Da ist überhaupt nichts!«, knurrte Krul. »Rier, sie will uns reinlegen. Wir vergeuden unsere Zeit mit ihr!« Er wandte sich wieder Riella zu. »Ich weiß nicht, was du mit diesem Spiel erreichen willst, aber …«
    »Rier, schaff mir dieses Ding aus den Augen«, sagte Riella völlig ruhig. »An diesem entscheidenden Punkt deines Lebens brauchst du mich mehr als diesen räudigen Hund.«
    »Du musst seine Feindseligkeit entschuldigen«, sagte Rier. »Sein Bruder wurde vor Kurzem getötet, und zwar durch deinen Begleiter. Er schreit nach Rache. Er will Blut sehen.«
    »Da ist er nicht der Einzige«, erwiderte Riella.
    Rier lief es eiskalt über den Rücken, obwohl er gar nicht wusste, warum.
    »Es ist einfach so«, fuhr Riella fort, »dass mir gar keine andere Wahl mehr bleibt. Ich muss den Ort der Stille aufsuchen. Inzwischen geht die Angelegenheit weit über bloße Träume hinaus. Es ist ein Zwang, der mich zu vernichten droht, wenn ich ihm nicht folge. Wenn ich ihm Widerstand leiste …« Sie seufzte. »… werde ich sterben. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Ich werde sterben. Ihr haltet mich für eure Gefangene, aber das bin ich nicht. Ihr seid nicht mehr als … ein Mittel zum Zweck.«
    Ihre Worte schienen im folgenden Schweigen nachzuhallen, dann wandte sich Rier seinen Gefährten zu und sagte: »Wir setzen Kurs auf Stern 7734.«
    »Da … gibt … es … nichts!«, sagte Krul und betonte jedes einzelne Wort.
    »Wenn da wirklich nichts ist, fällt dir die Ehre zu, sie für ihre Unaufrichtigkeit zu bestrafen«, versprach Rier.
    Krul blickte sie mit bösartig funkelnden Augen an. »Ich freue mich schon darauf«, knurrte er.
    »Genauso wie ich«, sagte Riella unvermittelt. Sie erwiderte seinen Blick ohne Furcht, vielleicht sogar mit einer gewissen Belustigung. »Ich hoffe, wir alle bekommen, was uns zusteht.«
    Die Hunde verließen den Arrestbereich. Rier hätte eigentlich triumphieren müssen, da die Befragung erfolgreicher verlaufen war, als er zu hoffen gewagt hatte. Dennoch konnte er sich nicht erklären, warum sich ihm das Nackenfell sträubte.

XII

    Die Welt drehte sich um Xyon. Er verlor jegliche Orientierung. Eine Zeit lang war er überzeugt, dass Riella direkt neben ihm saß. Sie blickte ihn mit vorwurfsvoller Miene an, worauf er verärgert erwiderte: »Was willst du eigentlich von mir? Hmm? Ich habe mein Bestes gegeben. Aber mein Bestes war dir wohl nicht gut genug, wie? Ich hab mir den Arsch aufgerissen, um dich aus allen möglichen Schwierigkeiten herauszuhauen, und wofür? Warum tue ich das überhaupt? So attraktiv bist du auch wieder nicht. Deine Haut scheint sich nicht einmal entscheiden zu können, welche Farbe sie hat. Verdammt, dein ganzer Körper scheint nicht zu wissen, zu welcher Spezies er eigentlich gehört! Und es ist ja nicht so, als hättest du eine ausgesprochen nette Persönlichkeit. Du beklagst dich über Dinge, die nicht mal meine Schuld sind. Einerseits jammerst du herum, dass ich dich retten soll, andererseits scheinst du es überhaupt nicht zu würdigen, wenn ich es wieder mal tue. Du bist kein Juwel, Riella! Was sagst du dazu?«
    Sie sagte nichts. Sie saß einfach nur da.
    Er brummte ungeduldig und wandte sich von ihr ab. Aber sie verschwand nicht. Das war das Problem mit ihr. Sie ließ ihn einfach nicht in Ruhe.
    »Xyon.«
    »Ich will nicht mit dir reden, Riella!«
    »Xyon!«
Diesmal klang die Stimme etwas eindringlicher, die er nun als Lylas erkannte.
»Jemand antwortet auf deinen Notruf.«
    Es dauerte eine Weile, bis sein getrübter Geist ihre Worte verarbeitet hatte. Er zwang sich, wieder voll zu Bewusstsein zu kommen. Er war sich nicht sicher, ob seine Halluzinationen von der knapp werdenden Luft oder seiner Erschöpfung herrührten. »Jemand antwortet?«
    »Ja.«
    Er war sofort auf den Beinen. Eigentlich bestand gar kein zwingender Grund aufzustehen, da niemand vorhanden war, der gesteigerten Wert auf korrekte Umgangsformen legte – die in dieser Situation ohnehin niemand erwarten würde. »Hast du eine Ahnung, wer es ist? Sind es die Hunde oder die

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