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ST - TOS 104: Der Friedensstifter

ST - TOS 104: Der Friedensstifter

Titel: ST - TOS 104: Der Friedensstifter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Oltion
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Irgendwann würde sie wiederkommen, um nach Harry zu sehen, und er war nicht daran interessiert, dass sie ihn hier fand.
    Es wäre schon peinlich genug, von einem Palastbewohner entdeckt zu werden. Zum Glück befand sich die Schatzkammer im Erdgeschoss, damit der Große General vor seinen Besuchern mit seinen Reichtümern protzen konnte, ohne ihnen das Treppensteigen zumuten zu müssen. Also konnte niemand Mudd den Vorwurf machen, er hätte nach dem Familienschatz gesucht. Außerdem neigte sich die Party im ersten Stock ihrem Ende zu, und die Prastorianer machten sich allmählich auf den Nachhauseweg, sodass das Personal vollauf damit beschäftigt war, den Müll der einwöchigen Bacchanalien wegzuräumen. Aber es mochte immerhin sein, dass die Wachen ein Auge auf das hatten, was immer hier gelagert war. Und Mudd hatte sich weit über den Punkt hinausgewagt, an dem er glaubhaft beteuern konnte, er habe sich auf dem Weg zum Badezimmer verirrt. Er würde Trunkenheit oder gar totalen Schwachsinn vortäuschen müssen, wenn man ihn hier und jetzt erwischte.
    Und wozu das alles? Für Steuerakten und ein paar antike Stühle? Das war einfach lächerlich. Nein, es war geradezu empörend! Er hatte doch keinen Krieg beendet und keine interplanetare Infrastruktur geschaffen, nur um einen florierenden Obsthandel aufzubauen! Sein wahres Interesse galt einer wesentlich größeren Beute.
    Er hatte mehr als genügend Zeit gehabt, die Aufzeichnungen der Androiden während seines erzwungenen Aufenthalts auf ihrem Planeten zu studieren. Sie existierten bereits seit mehr als einer Million Jahre in diesem Sektor der Galaxis, und obwohl sie nicht darauf programmiert waren, eigene Erkundungen zu unternehmen, hatten sie enorme Informationsmengen durch Lebewesen gewonnen, die ihrem Planeten hin und wieder einen Besuch abstatteten. Und in einem der faszinierendsten Berichte war es um eine Gruppe von Nevisianern gegangen, die vor über dreizehntausend Jahren bei den Androiden vorbeigeschaut hatten. Also eintausend Jahre
vor
Ausbruch des Krieges. Damals waren sie ein jüngeres und begeisterungsfähigeres Völkchen gewesen, das forsch in die nähere Umgebung vorstieß und davon träumte, ein galaktisches Imperium zu errichten. Sie waren stolz, großspurig und ehrgeizig – aber leider nicht sehr gut bewaffnet. Die Androiden besaßen keine Informationen, wer sie zu guter Letzt in ihr Heimatsystem zurückgetrieben hatte, doch die Nevisianer waren sehr schnell zu einem unbedeutenden Faktor in der lokalen interstellaren Politik geworden, bis sie irgendwann gar keine Rolle mehr spielten. Sie stellten ihre Erkundungen ein, zogen ihre Botschafter zurück und verschwanden in der Versenkung. Einige Zeit später hatten sie – vermutlich, um sich irgendwie zu beschäftigen – damit begonnen, sich gegenseitig zu bekämpfen.
    Das Verblüffendste daran war, dass sie all dies ohne Raumschiffe bewerkstelligt hatten. Nach den Daten der Androiden hatten sie sich einfach an ihr gewünschtes Ziel
gebeamt
, selbst über interstellare Entfernungen hinweg. Niemand in der Föderation beherrschte eine solche Technik, und Mudd war guter Hoffnung, einen beträchtlichen Gewinn einzustreichen, wenn er sie auf dem galaktischen Markt feilbot.
    Das Problem war nur, dass diese Technik offenbar in Vergessenheit geraten war. Doch trotz allem wiesen ihre Transporter eine beachtliche Leistung auf. Die Nevisianer konnten sich genauso mühelos zwischen Prastor und Distrel hin- und herbeamen wie die meisten Leute zwischen Raumschiff und Planetenoberfläche. Doch Mudd war es während des gesamten Zeitraums, den er sich bereits hier aufhielt, nicht gelungen, das geringste Anzeichen auf eine interstellare Transportertechnologie zu entdecken. Er hatte sämtliche Transporter innerhalb des Palastes inspiziert und sogar einen Techniker bestochen, ihm die Schaltpläne für ein solches Gerät zu verkaufen, aber es war offensichtlich nicht das gewesen, wonach er suchte. Jetzt hatte er sich darauf verlegen müssen, sich auf der Suche nach verborgenen Hinweisen durch düstere Katakomben zu schleichen. Es war zum Heulen – insbesondere für einen gewieften Unternehmer wie ihn.
    Und zu allem Überfluss war jetzt auch noch Kirk mit der
Enterprise
eingetroffen. Mudd konnte sich keine Verzögerungen mehr erlauben. Vor allem Kirks spitzohriger vulkanischer Wachhund würde sehr bald neugierig auf die hochentwickelte Technik dieser Kultur werden, und wenn er vor Mudd den Langstreckentransporter

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