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ST - TOS 104: Der Friedensstifter

ST - TOS 104: Der Friedensstifter

Titel: ST - TOS 104: Der Friedensstifter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Oltion
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wirkender Großer General entgegenstarrte. Sein Haar, das normalerweise senkrecht von der Kopfhaut abstand, war auf einer Seite zerzaust und verfilzt. Seine Kleidung war zerknittert. Er schien sich in einem privaten Wohnzimmer oder einer Bibliothek aufzuhalten, und im unscharfen Hintergrund konnte Kirk mindestens vier bewaffnete Wachen erkennen.
    »Großer General«, sagte Kirk. »Wir haben schwere Kämpfe auf Distrel registriert. Wie ist Ihre Lage?«
    »Im Augenblick haben wir sie unter Kontrolle«
, sagte der Große General.
»Wir hatten gewisse Schwierigkeiten mit einer Schwadron, die den Palast angriff, bevor wir die Schilde aktivieren konnten, aber jetzt wird man uns nicht mehr überraschen können.«
    »Ich meinte den Planeten insgesamt. Können Sie diese Invasion stoppen?«
    »Stoppen?«
, fragte der Große General, als wäre es eine völlig ungewohnte Vorstellung.
»Warum sollten wir das tun?«
    »Warum?«, fragte Kirk ebenso ungläubig zurück. »Um sie davon abzuhalten, Ihre Leute zu töten.«
    »Ach ja, genauso wie sich der Arzt gegenüber meinem Lakaien verhalten hat. Nein, vielen Dank, aber das wird nicht nötig sein.«
    »Aber …« Kirk riss sich zusammen. Auch wenn es ihm nicht gefiel, verbot ihm die Oberste Direktive, seinen Standpunkt durchzusetzen. »Wodurch wurden die Kämpfe ausgelöst?«, fragte er stattdessen.
    »Prastor hat uns angegriffen, was sonst?«
, erwiderte der Große General in einem Tonfall, mit dem man auf eine dumme Frage antwortete.
»Was interessiert es Sie überhaupt?«
    »Falls unsere Anwesenheit in irgendeiner Weise für die Situation verantwortlich ist, sind wir moralisch verpflichtet, die Dinge wieder in Ordnung zu bringen.«
    Der Große General schüttelte den Kopf.
»Die Dinge
sind
jetzt wieder in Ordnung. Wenn Sie mich nun bitte entschuldigen, ich muss einen Verräter exekutieren lassen.«
Er streckte den Arm aus und wollte offenbar die Verbindung unterbrechen, doch Kirk hielt ihn zurück.
    »Warten Sie! Wer ist der Verräter, und was hat er getan?«
    Das Oberhaupt von Distrel blickte Kirk einige Sekunden lang schweigend an, bevor er antwortete.
»Harry Mudd natürlich. Und was Ihre zweite Frage betrifft – er hat uns von der Lebensweise unserer Vorfahren abgebracht, genauso wie Sie es zu tun versuchen. Möchten Sie herunterkommen und sich zu ihm gesellen, wenn er vor das Erschießungskommando tritt?«

SIEBEN

    Sulu wusste, dass es eine lange Nacht werden würde. Er spürte es mit der Unvermeidlichkeit eines wracken Frachters, der sich einer Raumstation näherte. Zwar hatte er nicht am Bankett teilgenommen, doch nach Chekovs Rückkehr und dessen Bericht war er froh gewesen, dass er nicht Teil des Landetrupps gewesen war. Trotzdem hatte er den unangenehmen Verdacht, dass der nächste Ausflug auf die Oberfläche noch viel schlimmer werden mochte – und dass er beim nächsten Mal dabei sein würde.
    Auf jeden Fall hatte der Captain auf die letzte Bemerkung des Großen Generals geantwortet: »Ich werde tatsächlich kommen, aber um die Bedingungen für seine Freilassung auszuhandeln.« Auch wenn ein interplanetarer Krieg rings um den Palast tobte – Kirk hatte eine Aufgabe zu erledigen, und er würde sie erledigen.
    Mit einer solchen Antwort hatte der Große General offensichtlich nicht gerechnet.
»Aber warum?«
, fragte er.
»Ich hatte den deutlichen Eindruck gewonnen, dass Sie und Mudd gar nicht so gute alte Freunde sind, wie er behauptet hat.«
    »Das ist richtig«, sagte Kirk mit einem ironischen Lächeln, »aber er ist ein Bürger der Föderation, und damit habe ich die Pflicht, sein Leben zu schützen.«
    »Warum machen Sie sich die Mühe?«
, fragte der Große General.
»Eine Exekution wird ihn noch nicht nach Arnhall bringen, aber eine weitere Möglichkeit zur Bewährung kann seine Sicht auf das Leben nur verbessern. Das müssen doch sogar Sie einsehen.«
    Großartig
, dachte Sulu.
Zu allem Überfluss sind sie auch noch religiöse Fanatiker
. Zumindest glaubten sie an die Wiedergeburt. Dieses kleine Detail hatte Chekov unerwähnt gelassen.
    »Harry mag ein schwerer Brocken sein, aber wir setzen auf Rehabilitation statt Exekution. Wären Sie einverstanden, ihn zur Sicherheitsverwahrung an uns auszuliefern? Ich kann Ihnen versprechen, dass er Ihnen keine Probleme mehr machen wird.«
    Der Große General fuhr sich mit der Hand durch die Mähne und verlieh der verfilzten Stelle wieder ihre frühere Pracht.
»Ich weiß nicht recht, Captain. Wir haben ihn geschnappt,

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