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ST - TOS 104: Der Friedensstifter

ST - TOS 104: Der Friedensstifter

Titel: ST - TOS 104: Der Friedensstifter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Oltion
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waren. Dann zeigte sich in der Finsternis des Alls genau vor ihm ein verwaschener weißer Streifen, der nur wenige hundert Meter rechts von ihm zur Ruhe kam und die vertraute Gestalt der Untertasse und der Warpgondeln der
Enterprise
annahm, die ihre Geschwindigkeit auf seine abstimmte. Scotty kam es vor, als müsse er nur die Hand ausstrecken, um das Schiff berühren zu können.
    »Ich schalte die Triebwerke ab«, sagte er und zog den Schubregler zurück. Die
Enterprise
verlangsamte ebenfalls, um ihn nicht zu verlieren, bis sie nur wenige Meter vor ihm schwebte.
    »Wir haben Sie erfasst«
, sagte Uhura.
»Wir beamen Sie jetzt an Bord.«
    Nun schwebte er im freien Fall im Cockpit, während nur seine linke Hand vom Vakuum festgehalten wurde. Trotz der Primitivität war es keineswegs ein schlechtes Schiff. Es wäre schade, wenn es einfach so verlorenging. »Einen Augenblick«, sagte er. Dann drückte er noch einmal auf den Navigationsknopf und sagte: »Computer, kehre zum Kelso-Raumhafen zurück.« Während er den blauen Knopf betätigte, fügte er hinzu: »Computer, automatische Landung.« Darauf lehnte er sich zurück, seufzte und sagte: »
Enterprise
, beamt mich nach Hause.«
    McCoy blickte mit tief gerunzelter Stirn auf die Anzeigen über dem Untersuchungstisch, auf dem Ensign Lebrun lag. Ihr Ehegatte hielt immer noch ihre Hand und verdarb ihm damit die biometrischen Daten. Aber sie verrieten ihm ohnehin nichts, was er nicht bereits wusste. Sie war gesund wie ein Kadett. Kein Anzeichen auf Disruptorwunden oder irgendein Trauma, nicht einmal auf psychischen Stress, wie man ihn bei jemandem erwarten müsste, der gerade eine Art von Todeserfahrung hinter sich hatte.
    Allmählich fragte sich McCoy, ob sie wirklich gestorben war. Nach ihrer Aussage hatte sie keine unmittelbare Erinnerung an das eigentliche Ereignis. Sie wusste nur noch, dass sie in Lebensgefahr geraten war und sich im nächsten Augenblick in der Badewanne auf der anderen Seite des Nevis-Systems wiedergefunden hatte. Falls sie die Erinnerung an ihren Tod unterdrückte, hätte McCoy die neurologischen Auswirkungen dieser Verdrängung bemerken müssen, doch für ihn sah es so aus, als wäre sie niemals gestorben.
    Die Tür glitt zur Seite, und Scotty kam herein. Er hielt sich die linke Hand.
    »Gut, legen Sie sich hierhin«, sagte McCoy und klopfte auf den Tisch neben Lebrun.
    »Ich freue mich auch, Sie wiederzusehen«, entgegnete Scotty.
    McCoy grinste. »Entschuldigung. Natürlich freue ich mich. Aber ich habe es hier mit einem Mysterium zu tun.«
    »Und ich habe eine Verletzung von der Größe eines Sonnenflecks.« Scotty zeigte ihm seine Handinnenfläche, die von einem mehrere Zentimeter durchmessenden Bluterguss geziert wurde.
    »Wie haben Sie das gemacht?«, fragte McCoy.
    »Das war der Druckunterschied zum Vakuum«, antwortete Scotty. Er setzte sich auf den Untersuchungstisch und erzählte McCoy von seinen Abenteuern, während der Arzt seine Verletzung nach der Wasner-Methode mit einem entzündungshemmenden Protoplaser behandelte.
    »Können Sie sich ans Sterben erinnern?«, fragte McCoy ihn.
    Scotty zuckte mit den Schultern. »Ich habe einen überladenen Phaser an mich gedrückt. Ich erinnere mich nicht mehr an die eigentliche Explosion, aber ich bezweifle, dass jemand in dieser Situation dazu imstande wäre. Wir reden hier von Nanosekunden zwischen kurz vorher und der totalen Destruktion.«
    »Grässlich«, sagte Lebrun.
    »Das …«, setzte ihr Mann zum Sprechen an, um sofort wieder zu verstummen.
    »Was?«
    »Nun, genau dasselbe ist anscheinend auch mit dir passiert. Du hast dich vollständig aufgelöst, hat man mir gesagt.«
    »Macht es das in irgendeiner Weise weniger grässlich?«
    »So habe ich es nicht gemeint«, sagte er. »Ich wollte sagen …«
    »Was wolltest du sagen?«, hakte sie nach, als er wieder verstummte.
    »Ich weiß es nicht. Ich habe nur so dahergeredet.«
    »Dann rede von etwas anderem. Dabei kommt mir das kalte Grausen.«
    McCoy schüttelte den Kopf. Die beiden waren einfach unglaublich. Sie hatten sich vor weniger als zehn Minuten glücklich in die Arme geschlossen, und jetzt zankten sie sich schon wieder. Allerdings hielten sie immer noch Händchen, was ein gutes Zeichen war. »Gehen Sie in Ihr Quartier«, sagte er zu ihnen. »Hängen Sie das Bitte-nicht-stören-Schild vor die Tür und kommen Sie eine Woche lang nicht heraus. Befehl des Bordarztes.«
    Beide erröteten, doch dann half Nordell seiner Frau, vom

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