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Staatsanwalt sucht  Polizist

Staatsanwalt sucht Polizist

Titel: Staatsanwalt sucht Polizist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N. Schwalbe
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Prüfungen.“
    „Kann ich gut verstehen. Obwohl ich glaube, dass du alles schaffst.“ Ich verstärkte den Kniekontakt.
    Nervös begann Nico mit seinem Bein zu wackeln, ohne es allerdings zurückzuziehen.
    „Und was macht die Haussuche?“, wagte ich mich schließlich vor.
    „Oh das! Das geht gut voran. Anke, meine Freundin, also die, die mit mir am Bahnhof war, als wir uns trafen, steht ja mehr auf pompöse Häuser, aber ich will lieber ein schlichtes..
    Paukendreck und Donnerschlag! Ich glaube, ich habe mich verhört! Er hatte was? Mit wem kaufte er ein Haus? Wo war meine schöne Theorie, die ich mit Jürgen aufgestellt hatte, dass Nico einen Mitbewohner oder eine schrullige Oma hatte, die mit ihm ein Haus kaufen wollte? Die Version hatte mir deutlich besser gefallen. Gott, wenn Nico seine Freundin wie eine Fremde behandelte, wie ging er dann mit seinen Feinden um? Ich schluckte. Ich glaube, ich brauche noch ein Bier. Ich bestellte uns noch zwei Bier und versuchte mein Gehirn damit zu kühlen – man könnte auch sagen, zu ertränken – um keinen klaren Gedanken mehr fassen zu können. Er hatte eine Freundin! Ich war fassungslos.
    Plötzlich berührte mich Nico mit seiner Hand. „Alles  okay?“
    Ich nickte und schluckte das Bier hinunter. Ich glaube, ich brauche was Stärkeres. ‘N Schnaps oder so. Ich räusperte mich. Marten, du musst jetzt tapfer sein, sprach ich mir Mut zu. „Und, wie habt ihr euch kennengelernt?“, fragte ich ihn mit etwas zu hoher Stimmlage.
    „Wir haben uns vor acht Jahren an der Polizeiakademie kennengelernt. Eigentlich bin ich gar nicht ihr Typ und sie nicht meiner.“
    Aha! Ist ja ‘ne tolle Basis für ‘ne Beziehung!
    „Wir sind dann während der Ausbildung zusammengezogen, um Geld zu sparen. Als Freunde sozusagen. Naja, irgendwie ist es dann halt passiert. Wir landeten im Bett und sind seitdem zusammen. Ist nix aufregendes, aber man arrangiert sich. Wir haben uns vorgenommen, mit dreißig unser Haus zu haben und wenigstens ein oder zwei Kinder. Daran arbeiten wir zurzeit – am Kind meine ich.“
    Wieso gab es kein Erdbeben, wenn man es brauchte? Ich wünschte, ich wäre Rumpelstilzchen und die Erde würde sich unter mir auftun. Tat sie aber nicht! Toll, ich war Alice im Wunderland und sah zu, wie mein Kartenhaus in sich zusammenstürzte. Da saß er nun, mein Traumtyp. Ruhig, süß, voll im Leben und einfach super nett. Mein Deckel, mein Salz in der Suppe, meine Hähnchenstreifen auf dem Salatteller – na gut, ich esse den Salat auch ohne Fleisch, aber mein Gott! Nico! Ich bin dein Topf! Ich kann dir zwar keine Erbsen bieten – Kinder, meine ich – aber ich biete dir ein luxuriöses, romantisches und unterhaltsames Leben!
    „Na ja, wir arbeiten mittlerweile in der gleichen Schicht, damit wir uns überhaupt mal zu Gesicht bekommen. Aber eigentlich weiß kaum einer von den Kollegen von uns. Daher hast du am Bahnhof auch nix gemerkt.“
    „Ja, stimmt“, lächelte ich tapfer.
    Nico erzählte mir noch von irgendeinem Fall, der ihn über eine Woche lang beschäftigt hatte und plötzlich sah er mir in die Augen und lächelte. „So, genug berufliches. Wieso hast du mich am Bahnhof eigentlich ignoriert?“
    Waaaas! Ich ihn? Nee, mein Schatz, das habe ich nicht. „Das war wohl eher anders herum“, lachte ich auf. „Ich wollte dich grüßen, aber du hast immer weggeguckt.“
    „Kann gar nicht sein. Ich hatte dir zugewinkt, aber du hast gar nicht reagiert.“
    „Echt? Das muss ich übersehen haben. Und ich dachte, du hast mich gar nicht gesehen oder wolltest nicht mit mir quatschen.“
    „Machst du Witze? Natürlich wollte ich. Ich hing doch schon bei deinem Plädoyer im Gerichtssaal an deinen Lippen.“
    Du hingst was? Ey Mann, bist du nun hetero, bi oder schwul? Kannst du dich mal entscheiden? Ich war verwirrt – und das lag nicht am Alkohol.
    Verlegen räusperte ich mich. Was sollte ich darauf antworten? „Äh, tja … ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.“
    „Macht nix. Kommen wir zum interessanten Teil des  Abends. Hast du eine Freundin?“
    Die Frage kam so unerwartet, dass ich fast losprusten musste. Sah ich etwa hetero aus? Ich meine, ich legte schon Wert darauf, wie ein Mann durch die Welt zu wandeln, aber wenn man genau hinsah, musste man doch merken, dass ich anders war, oder? Abwartend sah mich Nico mit seinen bezaubernden grünen Augen an. Guter Gott! Was sage ich ihm? Ich war ratlos. Mann, Nico, ich bin schwul! Hast du das noch nicht bemerkt? Ich

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