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Staatsanwalt vermisst seinen Polizisten

Staatsanwalt vermisst seinen Polizisten

Titel: Staatsanwalt vermisst seinen Polizisten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N. Schwalbe
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Jonathan mit in die Klasse und stellte ihn der Klassenlehrerin und den Kindern vor. Wir hatten vereinbart, dass Jonathan erst am nächsten Tag bis zum Nachmittag im Hort bleiben sollte.
    Zum Abschied winkten wir ihm kurz zu und fuhren zum nächstgelegenen Kindergarten. Auch hier stießen wir auf eine freundliche Leiterin, die noch einen Platz in der Pferdegruppe frei hatte. Wir hatten zwar keine behördlichen Kita-Gutscheine, aber das war uns egal. Wir mussten arbeiten und bezahlten die Betreuung aus eigener Tasche. Um zu sehen, ob es Fine im Kindergarten gefiel, setzten wir uns vorerst in die Eingangshalle und tranken einen Kaffee.
    Bereits nach einer halben Stunde kam die Leiterin grinsend angelaufen und schickte uns weg. „Josefine macht das so toll. Sie spielt richtig schön mit zwei Mädchen aus der Gruppe. Sie können getrost nach Hause fahren oder einkaufen gehen. Wenn was ist, melden wir uns bei Ihnen. Ansonsten kann Josefine hier noch zu Mittag essen. Den Platz haben Sie bis sechzehn Uhr. Und fahren Sie ruhig noch mal zum Jugendamt und beantragen die Kita-Gutscheine. Dann bekommen Sie das Geld erstattet, das Sie jetzt vorstrecken.“
    Dankbar und erleichtert verließen wir den Kindergarten und fuhren nach Hause. Gerade rechtzeitig, um meine Eltern in Empfang zu nehmen. Gemeinsam trugen wir die Kinderbetten ins Haus, sowie einen Sack voll mit Spielzeug und Kuscheltieren. Da meine Eltern keine Zeit mehr hatten, fuhren sie davon und ließen uns mit dem ganzen Krempel zurück. Mit einer Werkzeugkiste bewaffnet, setzte sich Thorsten ins Dachgeschoss und fing an, die Betten aufzubauen. Unterdessen kochte ich ein paar Nudeln mit Käsesoße. Wir mussten dringend einkaufen gehen. Wir hatten kaum noch was im Haus.
       
    * * *
       
    Fünf Tage später, es war Freitagabend und die Kinder lagen bereits tief schlummernd in ihren Betten, ließ ich mich neben Thorsten aufs Sofa plumpsen und stöhnte. „Mann, bin ich fertig. Ich bin dermaßen geschlaucht, dass ich mich kaum noch auf den Beinen halten kann.“
    „Geht mir ähnlich“, jammerte mein Göttergatte und angelte aus dem Fach unseres Wohnzimmertisches eine Tüte Chips hervor.
    „Super Idee“, sagte ich und deutete auf die fettigen Kartoffelspalten. „Kann ich mitessen?“
    Thorsten riss die Tüte auf und hielt sie mir unter die Nase. So langsam entwickelte ich mich zum Snack-Junkie. Das erinnerte mich an Julia, die mir irgendwann mal gesteckt hatte, dass sie die Chips liebend gerne mit Mayo aß, sich aber nur traute, wenn ihr Mann nicht da war. Ich stand auf, lief in die Küche zum Kühlschrank und holte ein kleines Glas Mayonnaise. Mit einem Löffel klatschte ich mir das wabbelige, weiße Zeug auf einen Teller und lief ins Wohnzimmer zurück.
    Stirnrunzelnd schaute Thorsten mich an. „Was machst du denn da? Chips und Mayo? Igitt! Die Kalorien kannst du doch im Leben nicht mehr abtrainieren.“
    „Pah, denkste! Klar, kann ich das. Willst du nicht auch mal probieren? Schmeckt hervorragend.“
    Misstrauisch tunkte Thorsten einen Kartoffelchip in die Mayo und steckte sich das Ganze in den Mund. „Mmh. Ist wirklich nicht schlecht! Aber ’ne Cocktailsoße wäre noch besser.“ Er sprang auf und kam kurz darauf mit seiner selbst angerührten Mayo-Ketchup-Senf-Soße zurück. Wie die Schlemmerhasen naschten wir uns durch den Kalorienberg und schleckten uns danach die Finger ab.
    Erschöpft ließ ich mich in die Couchkissen fallen. „Krimi-Abend?“, fragte ich.
    Thorsten nickte und schaltete den Fernseher ein. Wir guckten uns noch das Ende vom Alten an und warteten mit Vorfreude auf Soko Leipzig. Heute sollte es sogar eine Doppelfolge geben. Cool!
    „Sag mal ...“
    „Hm?“ Neugierig drehte Thorsten seinen Kopf.
    „Weißt du eigentlich, dass wir ganze fünf Tage keinen Sex mehr hatten?“
    Abrupt richtete sich Thorsten auf. „Stimmt. Du hast recht. Ist mir gar nicht aufgefallen. Wir waren die Woche über so mit den Kindern beschäftigt, dass ich nicht einen einzigen Gedanken daran verschwendet habe.“
    „Ich auch nicht“, stellte ich fest. Ich war wohl doch kein nymphomaner Hengst. Und Thorsten auch nicht. Gott sei Dank, wir waren normal!
    „War ganz schön stressig ... Kinder morgens wegbringen, zur Arbeit gehen, nachmittags wieder abholen, einkaufen gehen, spielen, Abendbrot vorbereiten, Küche sauber machen, Kinder ins Bett bringen, Buch vorlesen ... ist ganz schön viel, woran man alles denken muss. Das macht meine Schwester jeden Tag ...“,

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