Stacee's Soldat (German Edition)

hier erzählt und mich freundlicherweise mitgenommen, denn ich kenne mich nicht so gut aus. Noch nicht.“, antwortete ich.
Er lachte mich freundlich an. Meine Bewerbungsmappe lag geschlossen auf dem Tisch. Es schien, als hätte er sich so gut wie entschlossen. Nur zu was?
„ Du willst arbeiten, dass entnehme ich dieser Aussage und deinem Lebenslauf. Aber kannst du auch einen harten Tag im College mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht hier aus deinem Kopf halten und Kunden bedienen, als würdest du keinen Stress haben?“
„ Zuhause habe ich an einem Tag morgens meinem Dad mit der Farm geholfen, danach für gute Noten in der Schule gearbeitet, mich bei unserer Schülerzeitung und beim Reiten engagiert und mir nebenher ein bisschen Geld im Café verdient. Ich mag nicht so aussehen, aber ich arbeite hart, besonders wenn es mir Spaß macht.“, verteidigte ich mich.
Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass er mich unterschätzte – absichtlich. Trotzdem ließ Mr. Henning sich nichts anmerken.
„ Und wie bekommst du die Marines damit unter einen Hut?“, hakte er interessiert nach.
„ Andy und ich kennen uns schon seitdem Kindergarten. Er hat mich um einen Gefallen gebeten und ich habe ihm diesen Gefallen getan.“, erklärte ich geduldig.
„ Du bist gut; lässt dir kaum etwas anmerken oder weichst aus, um keine genauen Angaben machen zu müssen. Hat man dir schon mal gesagt, dass du eine gute Politikerin wärst?“
„ Nein. Ich will nur nicht lügen oder viele Worte über mein Privatleben verlieren. Das hier ist geschäftlich und Sie vielleicht mein zukünftiger Boss, nicht mein Dad.“
„ Weshalb du einen Strich dazwischen ziehst, das gefällt mir. Wenn dir das nicht zu viel wird, bist du herzlich willkommen hier zu arbeiten. Schaffst du zwanzig Stunden die Woche?“, meinte er, die Lachfalten um seine Augen vertieften sich beinahe unmerklich.
„ Klar. Ich hab sogar schon meinen Stundenplan bekommen und ich würde in den Ferien gern noch mehr Stunden übernehmen, wenn das passt.“
„ Sehr gut. Wann willst du anfangen?“, fragte er.
„ So schnell wie möglich!“
„ Morgen schon? Ich setze den Vertrag heute auf und gebe ihn Leah mit. Du kannst eine Nacht drüber schlafen.“
„ Danke.“
„ Gern geschehen. Leute aus Iowa haben sowieso eine gute Arbeitsmoral. Gefällt mir. Komm morgen gegen neun vorbei, okay? Dann klären wir den Rest.“
„ Vielen Dank, Mr. Henning!“

Ich machte die Tür hinter mir zu, als ich wieder in den öffentlichen Teil des Cafés ging. Leah kam sofort zu mir. Sie hatte sich eine blaue Schürze mit dem Logo des Cafés umgebunden und ihre Haare hochgesteckt.
Die anderen beobachteten uns unauffällig. Aber ich hatte nicht umsonst mein ganzes bisheriges Leben in einer Kleinstadt gelebt, um so etwas nicht zu bemerken.
„ Und wie ist es gelaufen?“, wollte sie aufgeregt wissen.
„ Vielen Dank! Ich hab den Job!“, verkündete ich froh.
„ Super! Das heißt heute gibt es Lasagne! Und was willst du jetzt tun?“, freute sich Leah.
„ Ich werde zur WG fahren und den Rest meiner Sachen auspacken. Dann sehen wir weiter. Ich glaube, den Großteil der Zutaten haben wir Zuhause.“
„ Hast du was dagegen, wenn ich Eli anrufe und ihn einlade?“
„ Nein, je mehr desto besser.“
„ Super! Bis nachher!“

Ich besorgte die Einkäufe unterwegs. Das Bahnfahren war immer noch ungewohnt, aber irgendwie auch total interessant. All die verschiedenen Leute die mit mir in einem Wagon saßen...
Es machte Spaß sie zu beobachten. Zuhause bekam ich nicht viel davon zu sehen, abgesehen von den ausländischen Touristen, die sich gelegentlich in unsere Gegend verschlugen, auf der Durchreise zu irgendeiner wichtigen nationalen Sehenswürdigkeit.
Leah würde erst am späten Nachmittag zurück sein, also hatte ich ein bisschen Zeit für mich selbst. Der Postbote war mittlerweile vorbeigekommen und ich brachte die Post nach oben. Das meiste war sowieso Werbung. Aber ein paar eventuell nützliche Coupons waren dabei. Und ein neuer Brief von Andy.
Ich legte die restliche Post auf den Küchentisch und öffnete Andys Brief in meinem Zimmer.

Liebe Stacee,

Der Auftritt von Dick tut mir leid für dich. Aber wie mir scheint hast du es ihm ziemlich gegeben. (Ich hoffe nur, dass die Gäste das auch so sehen.)
Ich wünschte auch, ich hätte bei deiner Geburtstagsfeier dabei sein können. Es klingt als hättet ihr eine Menge Spaß gehabt. Hoffentlich hat sie dir auch gefallen.