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Stacee's Soldat (German Edition)

Stacee's Soldat (German Edition)

Titel: Stacee's Soldat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lily K. Weidemann
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liebe die Geschichten, in denen er von seiner jeweiligen Freundin erzählte. Oft juckte es mir in meinen Fingern sie aufzuschreiben.
„ Also gut. Sie ist ein bisschen so wie du. Sie hat schwarze Haare und grüne Augen. Ihr Name ist Rachel. Ursprünglich kommt sie aus Irland – so haben wir uns auch kennen gelernt. Ich war essen und habe auf meine Freunde gewartet und sie kam herein...“, seine Stimme wurde immer leiser. Dafür breitete sich ein glückliches Lächeln auf seinen Lippen aus. So verliebt wie in dem Moment hatte ich ihn selten zuvor gesehen.
Nur, wenn er über sein Auto sprach.
Trotz seiner romantischen Ader und seinen wundervollen Geschichten, er hatte noch nie so vollkommen glücklich gewirkt, wenn er über ein Mädchen redete. Und genau das nahm mich sofort für sie ein. Wer es schaffte, George dermaßen zum Strahlen zu bringen, der verdiente jede Zuneigung.
„ Was ist ihr Job?“, wollte ich wissen.
„ Sie ist Designerin, hat gerade ihr Kunststudium abgeschlossen und arbeitet für eine Werbeagentur. Rachel ist eine echte Künstlerin, aber sehr offen und witzig. Sie wohnt gleich gegenüber.“
„ Freut mich für dich, George.“
„ Danke, Stace. Ich weiß, wir haben einen extrem großen Altersunterschied, aber du bist meine Lieblingsschwester.“
„ Und deine einzige! Trottel!“
„ Das wäre die Stelle gewesen, an der du sagst: 'und du mein Lieblingsbruder.'“ Er kitzelte mich und ruinierte mein Haar noch mehr, da es ohnehin schon wuschelig war, und grinste. Ich musste lachen, bis mir die Tränen kamen.
„ Ja, vermutlich. Ich will uns Weihnachten nicht vermiesen, aber ich wollte Mom und Dad heute etwas sagen. Eigentlich nur Mom. Aber vermutlich will Dad es dann auch wissen, also...“
„ Du bist doch nicht schwanger?“, unterbrach George mich mit großen Augen. Er spielte das Entsetzen, da war ich mir sicher.
Meines hingegen war echt. „Nein, um Gottes willen!“
„ Verlobt?“
„ George!“
„ Verheiratet?!“
„ Sag mal, was denkst du von mir?“
„ Schon gut, schon gut. Also, worum geht’s?“
„ Erinnerst du dich noch an Andy?“, fragte ich ihn.
„ Deinen Andy? Der arme Kerl, der seit dem Kindergarten in dich verknallt war und vor ein paar Jahren weg gezogen ist?“, gab George grinsend zurück.  
„ Ähm, ja. Genau den meine ich.“, bestätigte ich ein wenig verlegen.
War das sein Ernst? Dachte er wirklich, Andy sei seit dem Kindergarten in mich verknallt gewesen? Andy und ich waren doch „nur“ sehr gut befreundet gewesen – nicht mehr. Wie kam er auf die Idee?
„ Was ist mit ihm?“, hakte George nach.
„ Er ist in Afghanistan – als Soldat. Diesen Sommer ist er hier im Café aufgetaucht und hat mich gefragt ob ich ihm schreiben würde. Wir haben uns gut unterhalten. Er musste bald aufbrechen und ich habe Ja gesagt...“, meine Stimme wurde jetzt ebenfalls immer leiser, während ich für einen Moment in der Erinnerung verweilte.
Es war das letzte Mal, an dem ich Andy gesehen hatte. Es fühlte sich an, als sei es erst gestern oder vor einer Ewigkeit gewesen. Damals war alles so unkompliziert!
Mit einem Mal wünschte ich mir brennend, dass ich niemals diesen bescheuerten Streit heraufbeschworen hätte, dass ich ihm sagen könnte, dass ich lieber mit ihm eine Ewigkeit über den Nach-Hause-Weg streiten wollte, als noch einmal mit Brandon auf ein Date zu gehen.
„ Das ist nett von dir.“, sagte George. Damit holte er mich wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.
„ Hey, ich brauche deinen Rat. Ich muss Mom und Dad diese Sache erzählen, die ich eigentlich gar nicht geheim halten wollte. Aber irgendwie habe ich ein bisschen Angst vor ihrer Reaktion.“
„ Du willst wissen, wie du das Mom beibringen sollst? Sei ehrlich. Und halte es nicht länger zurück.“, riet er mir sanft.
„ Ein sehr guter Hinweis, George. Stacee, warum hast du das nicht gleich gesagt? Schatz, ich bin etwas enttäuscht.“, steuerte Mom bei.
„ Weil ich Angst hatte. Es wurde schließlich schon genug hinter unserem Rücken geredet, findest du nicht?“
„ Das ist doch vollkommen egal. Zum einen, weil diese Klatschmäuler schon seit Jahrzehnten über unsere Familie reden, wenn ihnen nichts Besseres einfällt. Aber vor allem, weil wir uns davon nicht mehr beeindrucken lassen.
Das einzige, was für uns zählt, Süße, ist dass du glücklich bist und es dir gut geht, genau wie deinen Brüdern. Nimm dir ein Beispiel an ihnen. Sie kümmert es auch nicht. Habe ich

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