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Stachel der Erinnerung

Stachel der Erinnerung

Titel: Stachel der Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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versucht, ihm nachzugeben. Wenn
es nicht darum ginge, Anne und das Baby zu besuchen ... »Also gut, Matthew, du
gewinnst. Ich werde Jimmy mitnehmen.«
    Er grinste
ein wenig boshaft, dann gab er ihr einen schnellen Kuß auf den Mund. »Bist du
sicher, daß es das ist, was du willst?«
    Ihr Herz
schlug heftig, ihre Wangen waren rosig angehaucht. Sie sah, wie sich unter
seiner engen Hose sein Verlangen abzeichnete, und war sich ganz und gar nicht
sicher. »Ich ... ich bin sehr sicher, Mylord.«
    Matthew
lachte amüsiert. Offensichtlich hatte er ihre Gedanken erraten. Sie ließ sich
von ihm wieder in den Damensattel helfen und sah ihm nach, als er Jimmy
Hopkins holen ging, den jüngsten der Stallknechte von Belmore.
    »Matthew?«
rief sie ihm nach.
    »Ja,
Liebling?«
    »Du bist
ein ekelhafter Mann.«
    Er lachte
triumphierend, erfreut, daß er seinen Willen durchgesetzt hatte, wie immer.
    Aber selbst
mit all seinen Fehlern war Matthew ein guter Ehemann. Sie liebte ihn mit jedem
Tag mehr, und sie konnte den Gedanken nicht ertragen, ihn womöglich zu
verlieren.
    Er hatte
nie über seine Gefühle für sie gesprochen, er hatte immer einen
gewissen Abstand gehalten. Jetzt würde er Caroline Winston wiedersehen.
Caroline war all das, was Jessie nicht war. Wenn sie die beiden zusammen sah,
würde ihr das wieder überdeutlich klar. Das Fest bedeutete vielleicht den
Zugang zur Gesellschaft, den der Graf und die Gräfin Strickland brauchten.
Doch Jessie fürchtete sich aus tiefstem Herzen davor.
    Der
große Tag war
angebrochen. Das Fest begann am frühen Nachmittag mit Kegeln und Biertrinken
auf einer Wiese in der Nähe der Stadt. Es nahmen beinahe fünfhundert Menschen
aus der Gegend teil. Am Abend gab es ein üppiges Mahl und einen Ball auf
Belmore. Sechzig Diener sorgten für das Wohl der Gäste, und ein Dutzend
Musikanten spielten zum Tanz in dem mit Blumen und Gold geschmückten und mit
Spiegeln ausgestatteten Ballsaal Belmores auf.
    Die meisten
Leute kannte Jessie nicht. Doch Lord Pickering nahm teil, der Cousin von Lady
Bainbridge, und ihr Sohn, der Graf, ein großer, beeindruckender Mann mit
silbernem Haar, der erst vor kurzem von einem Auslandsaufenthalt zurückgekommen
war. Adam Harcourt, Vicomte St. Cere, war da, ebenso wie Gräfin Fielding, was
bedeutete, daß auch Baron Densmore anwesend war.
    Eine
kleine, erlesene Gruppe von Offizieren stand angeregt plaudernd in der Nähe der
großen Flügeltüren: Admiral Dunhaven, ein wettergegerbter Mann mit ernstem
Gesicht, unter dem Matthew ein paar Jahre gedient hatte; Kapitän Eustace
Bradford, dessen Schiff, die Gibraltar, sich zur Reparatur in Portsmouth
aufhielt, und ein junger Leutnant namens Wescott sowie einige andere
Marineoffiziere, die Matthews Freunde waren.
    Ein
imposanter Mann, von dem Jessie zwar gehört, den sie aber noch nie gesehen
hatte, kam erst am späten Nachmittag an – Adrian Kingsland, Lord Wolvermont.
Dies war einer der wenigen Momente, in denen Matthew sich ehrlich freute.
    »Adrian!«
Matt ging auf seinen Freund zu, froh, ihn wiederzusehen, was er von einigen
seiner Gäste nicht behaupten konnte. »Ich war erleichtert, als ich hörte, daß
du von den Kämpfen auf dem Kontinent gesund zurück bist. Ich hatte so gehofft,
daß du kommen würdest.« Wie Matthew, so war auch Adrian Kingsland der zweite
Sohn. Deshalb war er Hauptmann der Kavallerie und hatte bereits einige
Auszeichnungen für Tapferkeit bekommen. Im letzten Jahr hatte er nach dem
unerwarteten Tod des Onkels seiner Mutter den Titel und die Ländereien von
Wolvermont geerbt. Doch er hatte seinen Rücktritt vom Militär noch nicht
eingereicht.
    Der
attraktive Baron lächelte. »Ich war überrascht, als ich hörte, daß du
geheiratet hast. Aber es sieht ganz danach aus, als ob es dir guttun würde.«
    Matthew
griente. »Ich wäre wahrscheinlich noch immer Junggeselle, wenn du nicht gewesen
wärst – zumindest dein Haushalt. Ich kann dir nicht sagen, wie sehr ich deine
Großzügigkeit und die deiner Dienerschaft zu schätzen gewußt habe. Danke,
Adrian.«
    »Gern
geschehen, Matthew Ich wünschte nur, ich wäre dabeigewesen.« Er wandte sich
zu Jessica, die neben ihren Mann getreten war, und musterte sie mit
eindringlichen, smaragdgrünen Augen von Kopf bis Fuß. Der Baron war groß und
breitschultrig, mit dichtem kastanienbraunem Haar und einem arroganten,
sinnlichen Mund. Zum ersten Mal an diesem Abend war Jessie froh, daß ihr Kleid
nicht nach der letzten Mode tief ausgeschnitten

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