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Stachel der Erinnerung

Stachel der Erinnerung

Titel: Stachel der Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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und mit den unglaublich langen, schlanken Beinen. Vielleicht hatte sie
sich ihm hingegeben, ohne den Gedanken an eine Ehe. Vielleicht hatten ihr die
Dinge, die Matt mit ihr angestellt hatte, sogar gefallen ... oder sie hatte
zumindest so getan.
    Caroline
kannte diese Art von Frauen, die empfänglich waren für die Gelüste eines
Mannes. Es waren sinnliche Frauen, Nutten und Schlampen, leichtfertige und
abstoßende Kreaturen – wie Madeleine Fielding.
    Obwohl sie
ihren Vater gebeten und angefleht hatte, nicht an diesem Fest teilnehmen zu
müssen, hatte er entschieden darauf bestanden, daß seine Tochter und seine
Gemahlin ihn begleiteten. Caroline hatte Matthew und seine ... Frau mit
übertriebener Höflichkeit begrüßt, obwohl jedes ihrer Worte bitter wie Galle
gewesen war.
    Jetzt war
dieser Abend fast vorüber, und irgendwie hatte sie es überlebt. Am übernächsten
Tag würde die Familie nach London zurückfahren, um die letzten Wochen der
Saison dort zu bleiben. Caroline würde noch einmal erniedrigt werden, aber
irgendwann würde auch das vorübergehen. Das alles war Matthews Schuld, nicht
die ihre. Matthew und seine Frau würden die Auswirkungen des Skandals
ertragen müssen.
    Bis jetzt
hatte Caroline noch nichts unternommen gegen diese Frau, die ihr so viel Kummer
bereitet hatte, Doch als sie jetzt sah, wie sehr Matthew in ihrem Netz
zappelte, schwor sie sich, bald etwas zu tun.
    Wenn sie
erst in London wäre, würde sie sich einen der Detektive der Bow Street suchen,
einen Mann, der für Geld so lange spionieren würde, bis er die Wahrheit über
Jessica Fox ausgegraben hätte. Sie wollte jede Einzelheit wissen, jedes nur
mögliche Geheimnis, das sie gegen diese Frau einsetzen konnte. Es mußte etwas
geben. Nur wenige Menschen waren so harmlos, wie sie es zu sein schienen.
    Caroline
musterte die wunderschöne Blondine, die so eifersüchtig von dem Mann bewacht
wurde, der eigentlich ihr Ehemann hätte werden sollen. Ein kalter Klumpen
formte sich in ihrem Magen. Es war nicht fair – es war ganz einfach nicht fair!
Irgendwie, auf irgendeine Art, würde es Caroline gelingen, Jessica Fox zu
ruinieren.
    Der
Abend wurde immer
bedrückender, empfand Jessie. Sie war wütend auf Matthew, weil er so stur und
argwöhnisch war. Gleichzeitig keimte jedoch ein warmes Gefühl in ihr auf. Vielleicht
machte er sich ja doch mehr aus ihr, als sie es für möglich hielt. Vielleicht
begann er mehr für sie zu fühlen als nur Lust und eheliche Pflicht.
    Sie hatte
beobachtet, wie ausgesprochen höflich er zu Lady Caroline gewesen war, aber
eben nicht mehr als das. Es hatte keine heimlichen oder sehnsuchtsvollen Blicke
zwischen den beiden gegeben, sie benahmen sich beide äußerst korrekt.
    Aber genau
das war auch die Art, wie Matthew und Caroline sich in der Öffentlichkeit immer
benahmen ...
    Es war
schon nach Mitternacht, als eine zierliche, dunkelhaarige Frau den Ballsaal
betrat. Gwen Lockhart sah bezaubernd aus in einem Kleid aus pfirsichfarbener
Seide. Ihr glänzendes kastanienbraunes Haar umgab in weichen Locken ihr
Gesicht, ihre Brüste waren etwas kecker enthüllt, als ihr Alter und ihr Stand
als unverheiratete Frau es eigentlich erlaubt hätten.
    »Jessie!
Meine Güte, ich dachte schon, ich würde nie hier ankommen.« Sie warf Matthew,
der nach wie vor neben seiner Frau stand, einen etwas nervösen Blick zu. »Guten
Abend, Lord Strickland.«
    »Guten
Abend, Lady Gwendolyn.« Matthew sah sich suchend um. »Ich habe Eure Mutter gar
nicht gesehen ... und auch nicht Lord Waring. Seid Ihr mit jemand anderem gekommen?
    »Nein ...
eigentlich nicht.« Sie warf Jessie einen flehenden Blick zu. »Es tut mir sehr
leid, Mylord, aber hättet Ihr etwas dagegen, wenn' ich einen Augenblick mit
Jessie allein spreche? Es gibt nämlich etwas sehr Wichtiges, Dringendes.«
    Matthew
runzelte die Stirn, während er noch einmal seinen Blick durch
den Saal schweifen ließ. Kein Anzeichen von Lord Waring ... oder sonst
jemandem, der Gwen mitgebracht haben konnte.
    »Mit wem
seid Ihr gekommen, Lady Gwendolyn?« Seine tiefblauen Augen sahen sie
eindringlich an, und Gwen kaute nervös auf ihrer Unterlippe.
    »Jessica?«
bat sie.
    »Matthew,
wenn du nichts dagegen hast, Gwen und ich ...«
    »Ich habe
etwas dagegen.« Er griff nach Gwens Arm und mit der anderen Hand nach Jessies.
»Ich denke, wir drei sollten uns gemeinsam unterhalten.« Er schob die beiden
hinaus auf die Terrasse und blieb erst in der entferntesten Ecke stehen, wo niemand
sie

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