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Stachel der Erinnerung

Stachel der Erinnerung

Titel: Stachel der Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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nicht. Denn genau das wollte er. Am Ende war sowieso er
es, der gewann. Es machte ihn noch viel zorniger, aber auch gewalttätiger, wenn
sie ihm nur ihre Verachtung zeigte.
    »Versuch
dich daran zu erinnern, meine Liebe, daß ich das alles nur in deinem eigenen
Interesse tue.« Die Rute sirrte durch die Luft und traf klatschend das nackte
Fleisch. Der Schmerz fuhr wie Feuer durch Gwens Körper. Sie krallte die Finger
mit zusammengebissenen Zähnen in die Bank. Sie haßte Edward Waring und wünschte
ihn in die Tiefen der Hölle.
    Noch mehr
haßte sie Adam Harcourt.
    Die Rute
sirrte wieder und landete mit einem pfeifenden Geräusch auf ihrem Po. Immer
wieder schlug er zu, mit geballter Kraft und satanischer Freude. Die Rückseite
ihrer Schenkel brannte, die Peitsche traf ihren Rücken und ihre Schultern, zerfetzte
den dünnen Stoff und die Haut. Und dann konzentrierte er seine Schläge auf das
zarte Fleisch ihres Hinterteils, das bevorzugte Ziel Seiner Lordschaft.
    Alles, was
Gwen bei Bewußtsein hielt, waren die stummen Flüche für ihn. Sie zwang sich,
die Tränen zurückzudrängen. Sie würde nicht zulassen, daß er sie zerbrach,
jetzt nicht, niemals.
    Adam
Harcourt betätigte
den Messingklopfer an Warings Haustür so heftig, daß das ganze Haus zu beben
schien. Als der Butler die Tür öffnete, schob er ihn ungeduldig beiseite und
trat ins Haus.
    »Wo ist
Lady Gwendolyn?«
    Der Butler
räusperte sich. »Die Lady hat sich in ihr Zimmer zurückgezogen.«
    Ein Anflug
von Erleichterung stieg in ihm auf. Vielleicht hatte sie ja doch nichts
verraten. »Und Lord Waring? Wo ist er?«
    Eine
leichte Röte stieg in die Wangen des Mannes. »Er küm mert sich gerade um eine
Familienangelegenheit, glaube ich. Im Augenblick möchte er nicht gestört
werden.«
    Die
Erleichterung verschwand, und Furcht packte ihn »Er ist oben, nicht wahr? Er
ist oben bei Gwen.«
    Der Butler
schluckte so heftig, daß sein Adamsapfel auf und ab hüpfte. Als er sich
weigerte zu antworten, packte Adam ihn bei den Aufschlägen seiner Jacke und zog
ihn hoch. »In welchem Zimmer ist sie? In welchem Zimmer!«
    »Die letzte
Tür auf der rechten Seite ... am Ende des Flurs.«
    Adam begann
zu laufen, noch ehe der Mann aufgehört hatte zu sprechen. Er nahm zwei Stufen
auf einmal, als er die Treppe hinaufrannte, dabei versuchte er, seine Angst zu
ignorieren. Er stürmte durch den Flur, griff nach dem silbernen Türknauf, riß
die Tür auf und blieb dann wie angewurzelt stehen.
    Zwei
Gesichter wandten sich zu ihm um, eines davon ebenmäßig und klar, verzerrt und
naß von Schmerz und Tränen. Warings Hand hielt mitten in der Bewegung inne,
die glänzende Birkenrute drohend erhoben. Gwen gurgelte auf, als ihr klar
wurde, wer da gerade das Zimmer betreten hatte. Vor Scham schoß ihr glühende
Röte in die Wangen, die genauso brannte wie die Striemen an Beinen und
Hinterteil. Sie richtete sich mühselig auf, und ihr Hemd fiel gnädig über ihre
Blöße. Doch die Erinnerung an das, was er gesehen hatte, konnte es nicht
auslöschen.
    Adams Magen
hob sich vor Abscheu. »Ich werde Euch umbringen, Waring. Ich werde die Hände
um Euren Hals legen und dann ganz langsam zudrücken, bis alle Luft aus Eurem widerlichen
Körper entweicht.« Er nahm seinen Umhang ab, warf ihn beiseite und ging dann
langsam auf Waring zu. Mit jedem Schritt, den er näher kam, funkelten seine
Augen kälter, eisige Drohung lag in seinem Blick. »Ich werde Euer elendes Leben
ein für allemal beenden. Aber bevor ich das tue, werde ich Euch bestrafen –
zehnmal schlimmer, als Ihr dieses wunderschöne, wehrlose Mädchen verprügelt
habt.«
    Waring
machte einen Schritt rückwärts. »Bleibt mir vom Leibe, St. Cere. Das hier geht
Euch überhaupt nichts an.«
    Adam
knurrte. »Ich habe Euch schon einmal gesagt – ich mache es zu
meiner Angelegenheit.« Seine Faust schoß in dem Moment hervor, als er vor dem
Grafen stand. Er traf ihn genau auf das Kinn. Der Schlag war so heftig, daß der
Graf zurückkatapultiert wurde und rücklings über einen Tisch vor dem Kamin
fiel. Adam packte die Birkenrute, die er verloren hatte, knallte ihm damit auf
Brust und Schultern und hieb sie ihm anschließend kreuz und quer über sein
Gesicht. Dann ließ er die Rute fallen, beugte sich über den kreischenden Mann,
packte ihn an seinem weißen Hemd, stellte ihn auf die Füße und donnerte ihm
erneut die Faust ins Gesicht.
    Schließlich
blutete Edward Waring heftig aus Mund und Nase. Doch das genügte Adam noch
nicht. Er

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