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Stachel der Erinnerung

Stachel der Erinnerung

Titel: Stachel der Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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dein
Galan kommen, und ich werde ihn gebührend erwarten – hiermit.« Ein Messer
blitzte in seiner Hand auf, als er sie in den schmalen Zwischenraum zwischen
zwei Buden zerrte, in den nur wenig Licht fiel. »Außerdem möchtest du doch
sicher nicht, daß einer dieser reichen Kerle, mit denen du dich abgibst,
herausfindet, wer du wirklich bist, nicht wahr?«
    Jessie
versuchte, nach ihm zu treten, doch ihr Rock war ihr im Weg. Er drehte ihr den
Arm ruckartig nach oben und riß ihn dann zurück. Der Schmerz war so heftig, daß
es ihr übel wurde. Im nächsten Augenblick schon fand sie sich auf dem Boden wieder,
unter dem untersetzten Mann, der sie mit seinem schweren Körper fast erdrückte.
Seine schmutzigen, plumpen Finger preßten sich auf ihren Mund, so fest, daß sie
nicht schreien konnte.
    Er grunzte
und zerfetzte das Mieder ihres Kleides. Ihre Brüste sprangen heraus, und er
knetete sie so fest, daß Jessie die Tränen in die Augen schossen. Ihre Lungen
schmerzten von der Anstrengung, genügend Luft einzuatmen, weil sein Gewicht ihr
den Atem raubte. Lieber Gott, wie hatte ihre Mutter das nur aushalten können?
Der übelriechende Atem des Mannes er stickte sie fast, und Jessie wünschte
sich, sie wäre besser tot, als so etwas zu ertragen.
    Sie trat um
sich, versuchte Theos schweren Körper von sich zu schieben, doch das schien ihn
nur noch mehr zu erregen.
    »So ist es
richtig, Mädchen. Du mußt kämpfen. Ich werde dir einen Ritt bieten, den du so
schnell nicht wieder vergessen wirst.«
    Jessie
verfluchte ihn, sie bedachte ihn mit Worten, an die sie sich nicht einmal mehr
zu denken erlaubt hatte. Doch weil er ihr noch immer den Mund zuhielt, kam kein
Wort über ihre Lippen. Doch sosehr sie auch kämpfte, so heftig sie sich auch
wehrte, sie konnte sich nicht aus seiner Umklammerung befreien. Sie stöhnte
erstickt auf, als er über ihre Beine strich und ihr den Rock hochschob. Dann
fingerte er an den Knöpfen vorn an seiner Hose. Er knurrte, weil er sich so
anstrengen mußte, um endlich sein Ziel zu erreichen.
    »Laßt sie
los.« Der Befehl, der plötzlich hinter ihm ertönte, klang durch die ruhige,
leise Stimme noch viel gefährlicher.
    Jessie
schloß die Augen, heiße Tränen rannen über ihre Wangen. Matthew war gekommen.
Sie war nicht sicher, was schlimmer war, den brutalen Angriff auf ihren Körper
zu ertragen oder die Verdammung, die sie sicher in seinem Gesicht lesen würde.
    »Ich habe
gesagt, laßt sie los.«
    Die
fleischige Hand löste sich von ihrem Mund, und Theo kam stolpernd auf die Füße
und suchte in dem dämmrigen Gang nach seinen Kumpeln. Jessie versuchte zu
sprechen, sie wollte Matthew eine Warnung zurufen, doch ihr Hals war so
ausgedörrt, daß sie sich erst über die Lippen lecken und sich räuspern mußte.
    »Vorsichtig,
Matthew! Einer von ihnen ... einer von ihnen hat ein Messer.«
    Er warf nur
einen flüchtigen Blick in ihre Richtung. Viel mehr interessierte ihn momentan
sein Gegner. Mit leicht gespreizten Beinen und geballten Fäusten erwartete er
ihn. Sein ganzer Körper war angespannt.
    »Euren
Bruder und seinen Freund habe ich schon ausgeschaltet«, informierte er sie wie
nebenbei.
    Ein Schauer
lief durch ihren Körper. Hatte er sie etwa umgebracht? Das Gesicht des
Kapitäns war entschlossen. Hart, dunkel und unnachgiebig. Noch nie war er ihr
so gefährlich erschienen.
    Der dicke
Mann grinste ihn verschlagen an. »Ich bin nicht so wie die beiden, Kumpel, bei
mir müßt Ihr schon besser aufpassen.«
    Theo senkte
den Kopf und ging dann wie ein wütender Stier auf Matt los. Mit einem Stoß warf
er ihn in den Dreck. Matt trug seine Jacke nicht mehr, stellte Jessie fest.
Sein weißes Batisthemd war zerrissen und mit Blut beschmiert, zweifellos von
seiner Begegnung mit ihrem Bruder.
    Mit
zitternden Händen hielt Jessie ihr zerrissenes Mieder vor der Brust zusammen.
Sie kam wankend auf die Beine und suchte dann verzweifelt nach einer Waffe. Ihr
Bruder hatte diesen Ort mit Bedacht gewählt. Nebenan in der Bude ging der lärmende
Wettbewerb weiter, und der Applaus für die Akrobaten in der Nähe war so laut,
daß niemand hören konnte, was hier vor sich ging.
    Matthew war
wieder auf den Beinen, Schlag um Schlag versetzte er Theo. Doch der grinste
nach wie vor. Jessie sah Blut an seinen Zähnen.
    »Sie ist
ein tolles Weib«, sagte er und tänzelte um Matt herum, um in eine bessere
Position für einen weiteren Schlag zu kommen. »Und sie hat die hübschesten
Titten, die ich je gesehen

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