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Stadt der Blumen strava3

Stadt der Blumen strava3

Titel: Stadt der Blumen strava3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: hoffman
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versuchte zu lächeln.
    »Sei doch nicht albern«, wandte Sky ein. »Wir müssen so was wie ein Boot auftreiben.«
    »Wir?«, fragte Lucien. »Kommst du denn auch mit?«
    »Natürlich«, sagte Georgia. »Das ist wahrscheinlich der Grund, warum er hierher geschickt worden ist.«

    »Großer Gott«, sagte Sky. »Ich glaub, ich seh Gespenster.«
    Er deutete aus dem Fenster und sie sahen die schwarzen Schwingen des geflü
    gelten Pferdes, auf dessen Rücken eine Manusch in bunten Kleidern saß.

    Kapitel 23
    Die ertrunkene Stadt
    Sandro war weder bei der Hochzeit noch bei der Segnung gewesen. Er war zur Piazza Ducale zurückgeschlendert und war froh, dass ein Überfall nun doch nicht stattgefunden hatte. Er hoffte für sich und seinen Hund noch ein paar Reste zu finden, wenn der nächste Festschmaus anfing. Daher lungerte er an der Tribüne herum, als der Regen begann, und schon wenige Augenblicke später schoss das Hochwasser über den Platz.
    Nun rannte er die Stufen der Loggia hinauf, setzte sich so hoch wie möglich, drückte den verängstigten Fratello an sich und suchte Schutz vor dem Regen. Er glaubte nicht, dass das Unwetter lange anhalten würde. Sandro hatte zwar schon viel von den Überschwemmungen in Giglia gehört, aber in seinem kurzen Leben noch keine schlimme erlebt. Der kleine Hund zitterte, doch Sandro selbst hatte keine Angst.
    Zumindest zuerst nicht. Das Wasser stand nur ein paar Zentimeter hoch. Doch dann sah er, wie die Hochzeitsgäste in den Palazzo eilten und das Wasser immer weiter stieg. Und auf einmal liefen Menschen spritzend durch die Fluten und schrien etwas von einem Überfall. Sie waren nicht lange genug geblieben, um zu hören, was in der Verkündigungskirche geschehen war, aber schon bald flog ein Gerücht durch die Stadt: Alle Chimici seien ermordet worden; der Großherzog sei tot, erstochen von der Duchessa von Bellezza mit seinem eigenen Schwert.
    Sandro fand, dass sich das Gerücht und die Fluten erst mal setzen sollten, wie Teeblätter, und dass er den Bodensatz später genauer untersuchen würde. Doch das Hochwasser hatte jetzt die oberste Stufe erreicht und Sandro konnte nicht schwimmen. Er klemmte sich Fratello unter den Arm und kletterte auf den Rü
    cken eines Löwen, der von einem der Vorfahren Giuditta Mieles gemacht worden war.
    Georgia rannte mit Sky und Lucien aufs Dach. Noch nie war sie so glücklich ge
    wesen Merla zu sehen. Unterschwellig hatte es sie die ganze Zeit gequält, dass sie nicht wusste, wie sie bis zur Dämmerung nach Remora zurückkommen sollte.
    Aber allein dieser Gedanke hatte ihr ein schlechtes Gewissen gemacht, wo sie doch nicht mal wusste, ob Gaetano seine Verletzungen überstehen würde.
    Sky stand da und starrte das geflügelte Pferd staunend an. Obwohl man ihm schon so viel von Merla erzählt hatte, war ihre wirkliche Erscheinung viel über
    wältigender als jede Beschreibung.
    Raffaela stieg ab. »Aurelio hat mich geschickt«, sagte sie. »Er hat gewusst, wo ihr euch befindet.«
    »Kannst du uns helfen?«, fragte Georgia. »Wir müssen Arzneien aus dem Kloster Santa-Maria-im-Weingarten holen. Ist die ganze Stadt unter Wasser?«
    »Zwischen hier und dort auf jeden Fall«, sagte Raffaela. »Aber ich kann Merla wieder hinaufnehmen und nach einem Boot suchen.«
    »Glaubst du, dass sie uns beide tragen könnte?«, fragte Georgia. »Dann könnte ich mit dem Boot zurückkommen.«
    Keinem war das ganz recht, aber Georgia überredete sie mit dem Argument, dass sie die Leichteste und die beste Reiterin sei.
    »Das Reiten macht mir keine Sorgen«, sagte Sky. »Eher das Absteigen in ein Boot.«
    Er und Lucien sahen den beiden jungen Frauen nach, als sie abflogen.
    »Mut hat sie ja«, sagte Lucien.

    Aus der Luft sah die Stadt wie ein Traumbild aus: Nur die größten Gebäude schienen unverändert. Die Plätze hingegen waren Seen und die Straßen Kanäle; Brunnen und Statuen und Säulen ragten aus dem Wasser wie Ertrinkende, die verzweifelt nach Hilfe winkten. Wie ein großer Tintenklecks hatte sich der Fluss, der nicht mehr durch die Ufer begrenzt war, bis in jede Ecke der Stadt ausgebreitet.
    Letzten Endes musste sich Georgia doch nicht in ein Boot fallen lassen. Raffaela machte eine Punktlandung mit Merla auf dem Ponte Nuovo. Merla scheute, denn die Brücke war schmal und gefährdete ihre Flügel und das Wasser schwappte ihr über die Hufe. Aber es war hier nur ein paar Zentimeter tief und Georgia konnte bis zu den Booten laufen, die auf dem Wasserspiegel

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