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Stadt der Blumen strava3

Stadt der Blumen strava3

Titel: Stadt der Blumen strava3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: hoffman
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Hand hin.
    »Celestino«, sagte Sky. Ihm war gerade noch sein neuer Name eingefallen.
    »Bruder Celestino«, wiederholte Sandro mit einem Seitenblick auf Sulien. »Du bist neu hier, nicht wahr?«

    Kapitel 3
    Brüder
    Sulien kannte den Jungen, der zum Aal gehörte, und er war unsicher, ob er seinen neuen Besucher mit ihm zusammenkommen lassen sollte. Doch der Mönch konnte seine Arbeit in der Farmacia nicht länger vernachlässigen und Sky musste lernen sich in der Stadt zurechtzufinden.
    »Bruder Celestino ist soeben aus Anglia eingetroffen«, sagte er zu dem Jungen.
    »Er ist noch fremd in Giglia – er war überhaupt noch nie in Talia. Vielleicht magst du ihn herumführen?« Er nahm Sky beiseite und flüsterte: »Ich muss zurück.
    Lass dich von Sandro in die Stadt einweisen – keiner kennt sie besser als er. Aber erzähle ihm nichts von dem, was ich zu dir gesagt habe, vor allem nichts von den Stravaganti. Er arbeitet nämlich für die Chimici. Und stell dich nicht direkt in die Sonne – du kannst ja immer behaupten, dass sie zu heiß für dich ist nach dem kühlen Anglia. Wenn du genug hast, lass dir den Weg zum Kloster Santa-Maria-im-Weingarten zeigen. Du musst unbedingt vor Sonnenuntergang nach Hause reisen. Der Talisman bringt dich von jedem Ort in der Stadt heim, wenn du ihn festhältst, während du einschläfst, aber es ist das Beste, wenn du von meiner Zelle aus hin- und herreist.«
    »Hin- und herreisen?«, flüsterte Sky. »Ich kann also wieder kommen?«
    »Sicher«, sagte Sulien leise. »So machen es die Stravaganti – sie reisen zwischen den Welten und tun in beiden, was von ihnen erwartet wird.«
    Sky beschlich plötzlich das Gefühl, dass dieser Mönch doch nicht so verrückt war und dass er sich mit seinem Leben in der anderen Welt gut auskannte. Bruder Sulien verschwand um die Kathedrale herum und winkte den beiden Jungen noch einmal zu. Sandro, der sich inzwischen die Nägel mit einem beunruhigend langen Messer gereinigt hatte, grinste Sky zu.
    »Bist du so weit, Bruder?«, fragte er. »Es gibt ’ne Menge zu sehen.«
    Und so kam es, dass Sandro Sky die Stadt zeigte. Der Junge hatte keine Fragen gestellt, abgesehen von der nach Skys Namen und ob er irgendwie zu Suliens Kloster gehörte. Und die konnte Sky gerade noch beantworten, auch wenn es merkwürdig war, plötzlich Celestino zu heißen – oder Bruder Tino, wie Sandro ihn bald nannte – und zum Kloster Santa-Maria-im-Weingarten zu gehören.
    Sandro erzählte viel lieber als dass er fragte. Es machte ihm großen Spaß, jemand die Stadt zu erklären, der keine Ahnung davon hatte, vor allem einem, der älter war als er selbst.
    »Das ist eine der prächtigsten Straßen in Giglia«, sagte er am Schluss ihres Rundgangs, als er Sky ein paar Stunden später die Via Larga entlangführte. »Gerade dort hat der Herzog seinen Palast und mein Herr wohnt auch nicht weit von hier.«
    »Was machst du eigentlich?«, fragte Sky, erstaunt, dass ein so junger Bursche schon eine Arbeit hatte. Vielleicht ging er irgendwo zur Lehre? Oder fingen Jungen in dieser Zeit – er wusste immer noch nicht, in welchem Jahrhundert er sich befand – viel früher zu arbeiten an? Er hatte angenommen, dass Sandro höchstens vierzehn war.
    Doch Sandro tippte sich nur geheimnisvoll mit dem Finger auf den Nasenflügel und sagte: »Was du nicht weißt, macht dich nicht heiß. Vielleicht erzähle ich es dir eines Tages, wenn wir uns besser kennen.«
    Er ließ nicht davon ab, Sky wie einen großen Einfaltspinsel zu behandeln, der unbedarfter war als er selbst. Sky merkte, wie sich sein Mund zu einem Lächeln verzog; so stellte er es sich vor, einen kleineren Bruder zu haben.

    »Hier ist er«, sagte Sandro stolz. »Der Palazzo di Chimici. Wo Herzog Niccolò residiert, wenn er in Giglia ist.«
    Sky hatte ein großartiges Bauwerk vor sich, viel größer als die anderen drum herum. Es reichte von einer Straßenkreuzung zur nächsten. Ein hohes Paar schmiedeeiserner Türen unter einem Torbogen erlaubte es den Jungen, in den riesigen Innenhof dahinter zu sehen. Mitten zwischen geometrisch angelegten Blumenrabatten – unterteilt durch gemusterte Marmorplatten – plätscherte ein Springbrunnen.
    »Hallo, kleiner Sperling«, sagte eine Stimme hinter ihnen und ein lächerlich herausgeputzter, kleiner Mann versuchte ihnen beiden die Arme um die Schultern zu legen. Bei Sandro gelang ihm das auch leicht, Sky war jedoch einen Kopf größer als er und er musste sich strecken, um

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