Stadt der Engel
im blauen Mond September, ich sang Glück auf, Glück auf, der Steiger kommt, ich sang Es leben die Soldaten so recht von Gottes Gnaden. Du Schwert an meiner Linken. Lieder verschiedener Lebensepochen gerieten mir durcheinander, plötzlich hörte ich mich singen Was fragt ihr dumm, was fragt ihr klein, warum wir wohl marschieren, und brach schnell ab.
Ich weiß noch, daß ich das Gefühl hatte, the overcoat of Dr. Freud schwebe über mir, er habe mir angekündigt, daß ich in dieser Nacht viel über mich erfahren würde, und er werde mich, da das gefährlich sei, beschützen. Da würde sich zeigen, ob ich das, wie ich es immer behauptete, wirklich wissen wolle. Es wunderte mich nicht, daß ein Mantel zu mir sprach.
Ich sang Als wir jüngst in Regensburg waren, ich sang Am Brunnen vor dem Tore, ich sang Der Mond ist aufgegangen, dann sang ich Spaniens Himmel breitet seine Sterne, und Da streiten sich die Leut herum wohl um den Wert des Glücks, und dann sang ich Im schönsten Wiesengrunde ist meiner Heimat Haus, aber auch We shall overcome und Au clair de la lune. Ich sang Das Wandern ist des Müllers Lust, und Großer Gottim Himmel, sieben Heller sind mir noch geblieben, und Stehn zwei Stern am hohen Himmel, und Guten Abend, gute Nacht, und Kein schöner Land in dieser Zeit und Wohl auf, Kameraden, aufs Pferd aufs Pferd, und Die blauen Dragoner, sie reiten, und O Straßburg, o Straßburg, du wunderschöne Stadt, und Das Lieben bringt groß Freud, und Zu Straßburg auf der Schanz, und Ik weit enen Eikboom de steiht an de See, und Up de Straat steiht en Djung mitn Tüdelband, und Laßt uns froh und munter sein, und Ich hatt’ einen Kameraden, und Es geht eine helle Flöte, und Alle Vögel sind schon da, und ich ließ keine Pause zu und holte Lied auf Lied aus einem unerschöpflichen Speicher, ich sang Die Gedanken sind frei, und ich sang Es zogen drei Burschen wohl über den Rhein, und Drei Lilien, drei Lilien, die pflanzt ich auf ein Grab, und O du stille Zeit, und Hohe Tannen weisen die Sterne, und Im August blühn die Rosen, und Du hast ja ein Ziel vor den Augen, und Die Blümelein, sie schlafen, und Fremd bin ich eingezogen, und Sah ein Knab ein Röslein stehn, und Der Mai ist gekommen, und Am Weg dort hinterm Zaune, und All mein Gedanken, die ich hab, und Willst du dein Herz mir schenken, und Es, es, es und es, es ist ein harter Schluß, und Der Frühling hat sich eingestellt, und Winter ade, und Hoch auf dem gelben Wagen, und Auf der Lüneburger Heide, und Im Frühtau zu Berge wir ziehn vallera, und Dat du min Lewsten bist, ich sang Stunde um Stunde und erleichterte mein Herz, und sang Wir lagen vor Madagaskar, und sang Wo die blauen Gipfel ragen, und sang Wir sind durch Deutschland gefahren, sang Der Landsknecht muß die Trommel rühren, sang Das Frühjahr kommt, wach auf, du Christ, und Am Grunde der Moldau, da wandern die Steine, und Wem Gott will rechte Gunst erweisen, und Auf, auf zum fröhlichen Jagen, und Ich ging im Walde so für mich hin, und Ein feste Burg ist unser Gott, und Geh aus, mein Herz, und suche Freud, und Die Glocken stürmten vom Bernwardsturm, und Im tiefen Keller sitz ich hier, und Über allen Gipfeln ist Ruh, und Kein Feuer, keine Kohle kann brennen so heiß, und Abend wird eswieder, und Als die goldne Abendsonne, sandte ihren letzten Schein, und Von all unsern Kameraden, war keiner so lieb und so gut, und Steige hoch, du roter Adler, und Maßlos gequält und gepeinigt, und Wer recht in Freuden wandern will, und Wie herrlich leuchtet mir die Natur, und Sonne komm raus, und Wo man singt, da laß dich ruhig nieder, und Unser Zeichen ist die Sonne, und Prinz Eugen, der edle Ritter, und Wacht auf, Verdammte dieser Erde, und Leise zieht durch mein Gemüt liebliches Geläute, und ich sang Ade nun zur guten Nacht, und Es blies ein Jäger wohl in sein Horn, und Im Märzen der Bauer die Rößlein einspannt, auch Und in dem Schneegebirge, und schließlich Freude, schöner Götterfunken.
Da wurde es Morgen, das erste Licht fiel durch das Rankengewirr am Fenster, und ich schlief ruhig ein. Wenige Stunden später saß ich an der Schmalseite des großen Tisches an meinem Maschinchen, ich hatte den Ausblick auf einen niedrigen Dachfirst, und dort erschien ein blauer Vogel, groß und schön, mit schimmerndem Gefieder, den ich noch nie hier gesehen hatte und den ich nie wieder sah. Er kam ganz nah an mein Fenster heran, ließ sich auf der Brüstung nieder, legte seinen silbern glänzenden Kopf schief
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