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Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Titel: Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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werden dir einfach den Schädel einschlagen, und wir verpassen damit unsere Gelegenheit, den Peilsender zu implantieren.«
    Saiman lächelte schmal und ohne jeden Humor. »Das war nicht meine ursprüngliche Gestalt.«
    Eins zu null für ihn. »Dann hoffe ich, dass du in deiner wahren ursprünglichen Gestalt ein doppelköpfiger, Feuer speiender Drache bist.«
    »Gib mir die Gelegenheit zu versagen«, erwiderte Saiman. »Ich verspreche dir auch, dass mein Leichnam dich nicht bei deiner Ich-hab’s-dir-ja-gesagt-Ansprache unterbrechen wird. Der Kampf findet heute Abend statt. Darf ich auf euch beide als meine Betreuer zählen?«
    Blieb uns eine andere Wahl? »Also gut.«
    Saiman stand auf. »Ich muss zu Beginn des Abends einen formellen Auftritt absolvieren. Nach dem Kampf – vorausgesetzt, es gelingt uns tatsächlich, einen von ihnen zu töten – werden die Reaper etwa eine Stunde lang von der Red Guard aufgehalten werden, was uns einen Vorsprung verschafft. Das Haus möchte nicht, dass es außerhalb des Rings zwischen den Kämpfern zu irgendwelchen Reibereien kommt. Dadurch bleibt euch beiden genug Zeit, nach Unicorn Lane zu gelangen und dort die nötigen Vorkehrungen zu treffen. Ich bleibe die Nacht über in der Arena, in meinen Privatgemächern, und erhole mich.«
    Entweder das, oder er würde die Nacht in der Leichenhalle verbringen. Der Gedanke stand im Raum, doch keiner von uns sprach ihn aus.

Kapitel 15
    N ach unserem Besuch bei Saiman brachte mich Jim noch nach Hause. Eigentlich wollte ich mit zu ihm. Ich wollte dort sein, für den Fall, dass Derek aus dem Koma erwachte. Ich hatte die vollkommen irrationale Idee, dass es irgendwie zu seiner Genesung beitragen könnte, wenn ich in der Nähe blieb.
    Doch das war natürlich Quatsch. Wenn ich mit zu Jim gegangen wäre, hätte ich in dieser Nacht kein Auge zugetan, und ich brauchte dringend Schlaf und etwas zu essen. Die Reaper würden nicht sehr freundlich darauf reagieren, wenn einer der ihren umgenietet wurde. Falls es Saiman tatsächlich gelang, seine Ankündigung wahr zu machen, fielen sie womöglich über uns her. Ich musste ausgeruht sein und brauchte einen klaren Kopf. Also duschte ich, schrubbte mich von Kopf bis Fuß mit parfümierter Seife ab, um den Geruch von Jims Leuten loszuwerden, aß etwas kalten Rinderbraten mit Schwarzbrot, Tomaten und Käse, schluckte eine heiß begehrte und kostspielige Aspirin-Tablette, legte mich ins Bett und war sofort weg.
    Ich erwachte gegen acht Uhr, als mein Telefon klingelte. Ich hob den Kopf vom Kissen und starrte den Apparat an. Er klingelte und klingelte. Dann sprang der Anrufbeantworter an, und eine mir nur allzu bekannte Stimme brachte mich dazu, dass ich mich kerzengerade im Bett aufsetzte.
    »Kate.«
    Curran. Ach du Scheiße . Zwei Stunden Schlaf reichten nicht, um mich dem auszusetzen.
    »Ruf mich so schnell wie möglich zurück.«
    Ich nahm ab. »Ich bin hier.«
    »Du hörst bei deinem AB mit?«
    »Wieso nicht? Das erspart mir Gespräche mit Idioten.«
    »Soll das eine Beleidigung sein?« Seine Stimme ging in ein tiefes Knurren über.
    »Du bist kein Idiot«, erwiderte ich. »Du bist bloß ein gemeingefährlicher Psychopath mit einem Gottkomplex. Was willst du?«
    »Hast du Jim gesehen?«
    »Nein.«
    »Er hat dich nicht angerufen?«
    »Nein.« Aber seine Schergen haben mich windelweich geprügelt.
    »Und Derek?«
    »Nein, den habe ich auch nicht gesehen.«
    Kurze Pause. »Du lügst.«
    Mist. »Wie kommst du denn auf so was?«
    »Weil du mich nicht gefragt hast, ob es Derek gut geht.«
    Das würde mir eine Lehre sein: Nie wieder gleich nach dem Aufwachen diplomatische Gespräche führen.
    »Weil es mir egal ist. Du hast gesagt, dass du mich in die Ermittlung einbeziehst. Du hast mir uneingeschränkte Kooperation versprochen und Vernehmungen in Aussicht gestellt. Das war am Freitagmorgen. Jetzt ist es Sonntag. Seitdem sind achtundvierzig Stunden vergangen. Du hast mich verarscht, Curran. Wie du das immer machst. Weil du von mir erwartest, dass ich alles stehen und liegen lasse, um dem Rudel zu helfen, das ach so edle Rudel sich andererseits aber viel zu fein ist, um mit jemandem von außerhalb zu kooperieren. Was du da in meiner Stimme hörst, ist einfach weiter nichts als Gleichgültigkeit.« Und Bullshit. Haufenweise Bullshit.
    »Du brabbelst.«
    Zwei zu null für ihn.
    »Es ist sehr wichtig, Kate. Jim hat sich meinem Befehl widersetzt. Er hatte strikte Anweisung, sein Team zurückzupfeifen, und hat sich

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