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Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Titel: Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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Offenkundig spekulierte er, ob die Kampfschnepfen nicht in Wirklichkeit die Schwestern der Krähe waren, die von irgendeiner fremden Macht, die sie freigesetzt hatten, in Untote verwandelt worden waren. Das war mir auch schon in den Sinn gekommen.
    »Das Mädchen befindet sich in unserem Keller in Sicherheit. Wenn er wiederkommt, hat er Pech gehabt.«
    »Und was hast du jetzt vor?«
    »Ich werde jetzt gleich einen Fachmann aufsuchen, der mir helfen könnte, dieses ganze Durcheinander ein wenig zu entwirren. Mir ist klar, dass die Formorier Morrigan vernichten wollen, aber ich verstehe nicht, wie sie hier in die Stadt gelangt sind, was sie von dem Kind wollen und wieso sie es auf diesen Hexenzirkel abgesehen haben. Ich weiß, dass der Zirkel Morrigan gehuldigt hat, aber die Chefhexe hat in ihrem Wohnwagen auch druidische Opferrituale vollzogen. Und das eine passt nicht zum anderen.«
    »Wieso gehst du nicht zum Orden der Druiden?«, fragte Derek.
    Ghastek bewegte den Vampir um ein paar Zentimeter. »Nein, sie hat recht. Die Druiden distanzieren sich seit vielen Jahren von ihrem Erbe. Wenn sie das Wort ›Opferritual‹ nur hören, werden sie jede Kooperation verweigern. Das wäre für ihre Öffentlichkeitsarbeit ein Desaster. Ein unabhängiger Experte ist die viel bessere Wahl.«
    Ich erhob mich. »Und je eher ich ihn besuche, desto besser. Wie du immer sagst: Es war mir ein Vergnügen.«
    »Ich komme mit.«
    »Entschuldigung, ich glaube, ich habe mich gerade verhört.«
    Der Vampir streckte die Arme aus, und lange gelbe Krallen verlängerten seine Finger um gut und gern sieben Zentimeter. »Gemessen am Wert meines Angebots hast du mir noch längst nicht genug geliefert. Wir haben beide diesen Vertrag unterschrieben, Kate. Und darin ist die Rede von ›vollständiger Offenlegung sämtlicher Informationen über das betreffende Wesen‹. Und was du mir bisher geliefert hast, kann man doch keinesfalls als vollständig bezeichnen.«
    Wie schaffte ich es bloß immer wieder, mich in solche Situationen zu bringen?
    Derek löste sich von der Wand, an der er gelehnt hatte, und blickte grimmig.
    »Also gut. Dann komm halt mit. Aber dir ist klar, dass ich nicht garantieren kann, dass wir weiteren Kampfschnepfen begegnen?«
    »Oh doch, das werden wir. Du hast ihn drei Untote gekostet. Ich kenne keinen Herrn der Toten, der in einem solchen Fall nicht auf Vergeltung aus wäre.«
    Ehe wir aufbrachen, scheuchte ich den Werwolf und den Vampir aus meinem Büro und zog mich um. Ich hatte es mir im Laufe der Jahre angewöhnt, an praktisch gelegenen Orten Klamotten zum Wechseln zu deponieren, daher lag auch in meinem Büro stets etwas für mich bereit. Ein Trainingsanzug des Rudels wäre jetzt nett gewesen, doch nachdem ich die Krallen der Kampfschnepfen zu spüren bekommen hatte, schwebte mir etwas Solideres vor. Ich schlüpfte in eine weite braune Hose und in ein weißes Heatgear-T-Shirt. Aus schnell trocknender Mikrofaser gefertigt, führte es Schweiß ab und hielt mich trotz der sommerlichen Hitze kühl und trocken. Die Sondereinsatzkommandos der Polizei trugen diese nahtlosen T-Shirts unter ihren Schutzwesten. Ich zog eine Lederweste darüber, die ich fest zuschnallte, damit ich mich gut darin bewegen konnte, und komplettierte mein knallhartes Outfit mit schwarzen Kampfstiefeln: schwarze Lederspitzen, Lederabsätze und Seiten aus schwarzem Nylon-Mesh. Fast leicht genug zum Tennisspielen.
    Ich wirbelte herum, trat nach meinem Schatten an der Wand, zog die linke Westennaht noch etwas fester und schob Slayers Scheide in die Schlaufen auf dem Rücken der Weste.
    Anschließend nahm ich mein zerfleddertes Exemplar der Craft Chronicle aus dem Regal, fand darin einen Text über den Spiegelschloss-Zauber, steckte an dieser Stelle einen Bleistift als Lesezeichen ins Buch und ging die lange Betontreppe zum Keller hinab. Hinter einer überaus massiven Stahltür wurde hier von Waffen und Büchern bis hin zu Gegenständen der Macht in fünf Räumen alles aufbewahrt, was die Ritter des Ordens im Fall der Fälle gern bei der Hand haben wollten. Im vordersten Raum gab es ein Waschbecken, einen Kühlschrank, einige Schlafsäcke und sogar eine winzige, wandschrankartige Toilette.
    Andrea war bereits dort, lud Schusswaffen und legte sie auf einem Tisch bereit. Julie erstarrte, als ich reinkam. Ich hatte gedacht, über so etwas wären wir hinaus. Ich setzte mein schönstes Lächeln auf. »Na, schon eingewöhnt?«
    »Andrea hat Beef Jerky, und es gibt

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