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Stadt der Lügen

Stadt der Lügen

Titel: Stadt der Lügen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ambrose
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stirnrunzelnd nach. »In diesem Fall müsste ich aber auch jemand sein.« Seine Miene hellte sich auf, und er fuchtelte mit seiner Zigarre in eine andere Richtung. »Sieh mal, wie der Duke seine Nase in dieses Glas steckt. Er macht ein Gesicht, als wolle ihn jemand vergiften.«
    Sie schaute hin und kicherte wie ein kleines Mädchen. »Er ist süß. Ich kann ihn wirklich gut leiden.«
    »Er mag ja süß sein, aber sicher nicht allzu intelligent. Er glaubt, wir wüssten nicht, dass unter diesem Stetson keine Haare mehr sind.«
    Verblüfft starrte sie ihn an. Wie konnte ein Mensch so schlecht informiert sein? »Gar nicht wahr. Er trägt doch sein Haarteil.«
    Der Zigarrenmann blinzelte, zog an seiner Zigarre und stieß eine dichte Rauchwolke aus. »Darauf kann ich nichts erwidern. Aber es erinnert mich an eine Geschichte. Habe ich dir von dem Schauspieler erzählt, der von seiner Perücke umgebracht wurde?«
    »Von seiner Perücke umgebracht? Ist doch lächerlich. Wie kann jemand von seiner Perücke umgebracht werden?«
    »Sie wurde ihm vom Kopf geweht. Er rannte ihr eilig nach, weil niemand merken sollte, dass er kahlköpfig war. Dabei wurde er am Set von einem Lieferwagen überfahren.«
    »Aber dann wurde er doch von dem Lieferwagen umgebracht, und nicht von seiner Perücke.«
    »Und der Wagen wurde vom zweiten Hauptdarsteller des Films gefahren, dessen Namen ich diskret verschweige, denn einen Mörder des Mordes anzuklagen, ist in diesem Geschäft schlecht fürs Geschäft … Wo waren wir stehen geblieben? Ach ja, die Sache mit der Perücke. Das Tollste an der Geschichte war, dass alle von seiner Kahlköpfigkeit wussten, es ihm aber nie gesagt hatten, weil sie hofften, die Perücke würde eines Tages in der Nähe eines Lieferwagens davonfliegen. Der Typ war unglaublich eitel. Einmal sollte er in einem Film einen Glatzkopf spielen, und was machte er? Anstatt einfach die Perücke abzunehmen, die er ununterbrochen trug, ließ er sich eine Kahlkopfmaske machen, die er über die Perücke stülpte. Und in einem anderen Film …«
    Seine Konzentration wurde von einer elegant behandschuhten Hand abgelenkt, die über seine Schulter hinweg eine Zigarette in dem vor ihm stehenden Aschenbecher abstreifte. Er steckte seine Zigarre in den Mund, zog daran und blickte auf.
    »Weißt du, Bette«, sagte er durch einen Schleier bläulichen Rauchs hindurch, »die Statistik sagt, wenn du genug von diesen Dingern rauchst, verkürzt sich dein Leben um acht Tage, drei Stunden, fünf Minuten und sechs Sekunden.«
    »Falsch, Süßer, ganz falsch.« Sie verlieh jedem einzelnen Wort eine ausdrückliche Betonung und sprach so deutlich, als rede sie vor einem großen Publikum. »Man lebt nicht länger, wenn man seine Laster aufgibt. Es kommt einem nur so vor.«
    Ihr Blick streifte seine blonde Begleiterin. »Na, Schnucki, wieder mal ein Nümmerchen? Und ich habe mich sehr gewählt ausgedrückt.« Mit einem wohlberechneten, taftknisternden Schwung wandte sie sich ab, ehe eine entsprechende Antwort erfolgen konnte. Mit federnden Schritten eilte sie auf einen hochgewachsenen Mann zu, der bereits ein Feuerzeug für die nächste Zigarette bereithielt, die sie in ihre Zigarettenspitze gesteckt hatte.
    »Oh, vielen Dank, Cary. Sehr freundlich von dir.« Sie musterte ihn mit einer Art amüsierter Verachtung unter ihren geschwungenen Augenbrauen. »Kaum zu glauben, dass einige Leute tatsächlich behaupten, du magst Schauspielerinnen nur, wenn sie verkleidete Männer sind.«
    »Du hast Recht wie immer, Liebste«, sagte er, hob ihre freie Hand an die Lippen und warf ihr ein entwaffnendes Lächeln zu. »Manche behaupten das.«
    »Aber du schläfst doch hoffentlich nicht mehr mit diesem schrecklichen Cowboy-Darsteller, oder?«
    »Weißt du, Bette, ein Gentleman genießt und schweigt – gerade du solltest besonders dankbar dafür sein.«
    Sie gurrte vor Vergnügen und hakte sich bei ihm unter. »Ach Süßer, ich liebe dich. So, und jetzt gibst du mir einen Drink aus.«
    »Olli«, ertönte ein sehr vernehmliches Flüstern aus der Nähe, »wenn wir so mit unseren Frauen sprächen, wie Cary Grant mit Bette Davis redet, hätten wir vermutlich keine Probleme mehr.«
    »Du hast völlig Recht, Stanley«, antwortete sein pummeliger Begleiter und nickte entschieden. »Warum habe ich bloß noch nie daran gedacht?«
    Der kleinere der beiden Männer schaute verdattert drein und kratzte sich den Kopf, während er nach einer Antwort suchte.
    Christopher beugte sich vor und

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