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Stadt der Lügen

Stadt der Lügen

Titel: Stadt der Lügen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ambrose
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besten, wenn wir nicht mehr miteinander arbeiten«, sagte sie schließlich.
    Er nickte zustimmend. »Richtig, das sollten wir nicht mehr tun. Aber es ist keine Lösung.«
    Er sah sie an. In seinen Augen lag Schmerz.
    »Bitte, Amanda, könntest du mir helfen zu verstehen, was hier los ist? Ich kapiere es nicht. Am Set haben wir Sex miteinander – es ist nicht die Art Sex, die wir privat haben könnten, aber immerhin ist es Sex. Manchmal, zumindest für mich, ist es sogar sehr guter Sex. Wir beide sind uns weder fremd, noch sind wir unberührt. Trotzdem willst du nicht mit mir schlafen. Du gehst mit mir essen, fährst mit mir nach Carmel, wir haben Spaß miteinander, wir fühlen uns zusammen wohl – wo liegt das Problem? Ich kann es einfach nicht verstehen.«
    Sie dachte lange nach, ehe sie antwortete. Dabei bedachte sie ihn zunächst mit einem ihrer üblichen, ausdauernden Blicke, ehe sie die Augen auf ihre Finger senkte, die kleine Muster auf die Tischdecke zeichneten.
    »Ich arbeite, um meinen Lebensunterhalt zu verdienen«, sagte sie schließlich. »Richtig oder falsch, gut oder schlecht ist hier nicht die Frage. Ich mache mir keine Illusionen, aber so ist es nun einmal.«
    An dieser Stelle unterbrach sie sich. Ihre Finger fuhren nicht mehr über die Tischdecke, und sie blickte Tom wieder direkt ins Gesicht. Er nahm für das, was jetzt kommen würde, seinen ganzen Mut zusammen.
    »Doch das, was ich für mich selbst tue, ist etwas ganz anderes«, fuhr sie fort.
    Er nickte zustimmend, stellte die Geste jedoch durch seine gerunzelte Stirn im gleichen Moment infrage.
    »Okay, das verstehe ich noch«, sagte er. »Aber warum bist du überhaupt mit mir ausgegangen, wenn du dich nicht einlassen wolltest?«
    »Mit jemandem auszugehen, heißt nicht unbedingt, sich auch einlassen zu wollen.«
    »Richtig. Aber wenn man mehrmals miteinander ausgeht, ist das doch ein Zeichen, dass man über eine ernsthaftere Beziehung nachdenkt. Zumindest ist das bei normalen Menschen so.«
    Sie lächelte müde. »Es gibt keine ›normalen‹ Menschen. Alle Menschen sind verschieden.«
    »Und manche sind verschiedener als andere«, erwiderte er. »Du selbst bist das beste Beispiel. Auf der Leinwand bist du ›Torrid Flame‹, im täglichen Leben eher Doris Day.« In seiner Stimme lag eine Spur Ärger, die er vergeblich zu unterdrücken versuchte. »Hast du die Absicht, mich um den Verstand zu bringen? Willst du das? Bist du vielleicht im Grund deiner Seele eine Männerhasserin und hast mich als derzeitiges Opfer auserkoren?«
    Ihr Gesicht verschloss sich sofort, und er wusste, dass er zu weit gegangen war. »Normalerweise gehe ich keine Beziehungen mit den Leuten ein, mit denen ich arbeite«, erklärte sie kühl und machte Anstalten aufzustehen.
    »Gehst du überhaupt jemals Beziehungen ein?«
    Jetzt war er weiter als zu weit gegangen. Sie blickte ihn feindselig an und erhob sich. Als sie nach ihrer Handtasche griff, nahm er ihre Hand. Sie starrte ihn an.
    »Amanda, es tut mir Leid. Geh nicht. Hör mir zu. Bitte!«, stammelte er.
    Sie hielt inne, sah ihn mit versteinertem Gesicht an und entzog ihm kühl ihre Hand.
    »Ich kann nichts dafür, dass ich so für dich empfinde«, fuhr er mit leiser Stimme fort, um keine Aufmerksamkeit zu erregen. »So etwas ist mir noch nie passiert. Jedenfalls schon sehr lange nicht mehr. Ich möchte mit dir allein sein, nur mit dir, wie es Menschen tun, die einander viel bedeuten. Und das ist doch bei uns der Fall, nicht wahr? Ich weiß, dass es so ist.«
    Er hatte den Eindruck, dass ihr Blick sanfter wurde und machte sich Hoffnung.
    »Mag sein«, antwortete sie, »aber du musst mir Zeit lassen, Tom. Ich kann mich nicht einfach so in eine Beziehung hineinfallen lassen. Tut mir Leid, aber das ist nicht meine Art. Vielleicht bin ich dafür zu altmodisch. Du hast Recht, ich liebe die alten Doris-Day-Filme. Die Frau ist stark, weiß, was sie will, bleibt aber trotzdem weiblich. Ich bewundere sie.«
    Tom blickte sie eine Zeit lang mit völlig unbewegtem Gesicht an. Schließlich sagte er: »Amanda, eine Frage: Spielst du mir etwas vor?«
    Fast unmerklich schüttelte sie den Kopf. »Nein.«
    Erleichtert lehnte er sich zurück.
    »Okay«, sagte er. »Das heißt, wir arbeiten nicht mehr zusammen. Und ich lasse dir Zeit.«
    »Ich glaube, so ist es am besten.«
    Erneut huschte ein sorgenvoller Ausdruck über sein Gesicht. »Ich mag es nicht, wenn du mit anderen arbeitest.«
    Ihre Mundwinkel zuckten entschuldigend und

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