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Stadt der Lügen

Stadt der Lügen

Titel: Stadt der Lügen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ambrose
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kein Problem.«
    Er betrachtete sie, das Kinn in die Hände gestützt. Schließlich machte er eine winzige Geste.
    »Und?«
    »Ich möchte aufhören. Jetzt sofort.«
    Er sah sie lange an, ehe er antwortete. Er runzelte leicht die perfekt geformte Nase.
    »Haben Sie sich das auch gut überlegt?«
    »Das habe ich.«
    »Und Sie sind sicher, dass es sich nicht um ein Problem handelt, bei dem ich Ihnen helfen könnte?«
    »Ziemlich sicher.«
    Wieder schwieg er eine Zeit lang. Wieder gestikulierte er, dieses Mal deutlicher.
    »Sie haben Recht, wir haben die Möglichkeit des Ausscheidens vereinbart. In unserem Geschäft stehen wir zu unseren Vereinbarungen – wir brauchen keine Verträge. Wenn Sie aufhören wollen, hören Sie auf. Sie haben das Recht dazu. Vorausgesetzt …«
    Er lehnte sich über seinen Schreibtisch und hob warnend einen Finger. »Vorausgesetzt, es handelt sich um ein endgültiges Ausscheiden. Sie dürfen nicht für eine andere Gesellschaft arbeiten. So etwas würde ich nämlich als Bruch unserer Vereinbarung betrachten, und das möchte ich vermeiden … Verstehen Sie mich?«
    »Ich werde bestimmt für keine andere Gesellschaft arbeiten.«
    Er nickte zufrieden und lehnte sich in seinen Sessel zurück. »Wenn Sie sich eines Tages eines Besseren besinnen und zurückkommen möchten, können wir darüber reden.«
    Sie fühlte sich verpflichtet, ein so großzügiges Angebot anzuerkennen. »Danke sehr«, sagte sie artig.
    »Ich hoffe, Sie haben etwas gespart und gehen nicht mit leeren Händen.«
    »Nein, das ist schon in Ordnung. Danke.«
    »Prima. Dann wünsche ich Ihnen alles Gute.«
    Sie stand jedoch nicht auf. Er wartete.
    »Noch etwas?«
    »Tom Shaughnessy«, sagte sie.
    »Was ist mit ihm? Was soll ich tun?«
    »Sie sollen gar nichts tun. Ich möchte, dass er in Frieden gelassen wird.«
    Der Mann tippte sich an die Stirn, als ob dort das Problem läge.
    »Er hat getan, wovor wir ihn gewarnt haben und muss lernen, dass das ein Fehler war.«
    »Natürlich.« Sie wusste, dass er über diesen Punkt nicht diskutieren würde. »Aber danach lassen Sie ihn bitte in Frieden. Bitte.«
    Der Mann sah sie eine Zeit lang an, allerdings nicht, weil er sich für die Gründe ihres Drängens interessierte; er hatte ganz im Gegenteil den Eindruck, menschliches Benehmen sei sehr vorhersehbar, und fragte sich, warum das so war.
    »Wenn Sie es wünschen«, sagte er schließlich.
    »Ich wünsche es.«
    »Gut.«
    Sie stand auf. Der Mann blieb sitzen.
    »Danke«, sagte sie.
    Er nickte, sah sie aber nicht mehr an. Sie wandte sich um und ging zur Tür. Der Assistent, der sie hereingeführt hatte, tauchte irgendwo aus dem Nichts auf und öffnete sie.
     
     
    Tom stöhnte auf, als die Schwester ihm ein Kissen in den Rücken schob. Er hatte drei Rippen sowie einen Arm gebrochen, und sein Gesicht schimmerte in interessanten Farbvariationen zwischen Blau, Schwarz und Feuerrot.
    »Nein«, sagte er zu Amanda, »das waren nicht die Jungs. Sie haben mich zwar ordentlich rangenommen, aber sie sind Profis. Das hier ist später passiert. Ich bin zu Hause die Treppe hinuntergefallen.«
    »Wie konnte das passieren?«
    Er schnitt eine Grimasse.
    »Nun, ich wollte mir gerade noch eine Flasche Bourbon besorgen – und im nächsten Augenblick finde ich mich auf der Trage eines Krankenwagens wieder.«
    »›Noch‹ eine Flasche Bourbon?«
    »Hatte ich nicht gesagt, dass ich ziemlich blau war?«
    Sie antwortete nicht. »Es war recht schwierig, dich zu finden«, sagte sie.
    »Nett, dass du gekommen bist.« Nach einer Pause fügte er hinzu: »Denkst du vielleicht doch über meinen Vorschlag nach?«
    »Eigentlich nicht«, antwortete sie. »Aber vielleicht solltest du es tun.«
    »Das brauche ich nicht.«
    »Ich denke trotzdem, du solltest es tun. Aber ich mache dir einen Gegenvorschlag.«
    Irgendwo unter den dicken Schwellungen in Toms Gesicht verwandelte sich ein niedergeschlagener Blick in einen hoffnungsvollen. »Schieß los!«
    »Ich wollte dir vorschlagen, uns in genau einem Jahr wieder zu treffen und uns bis dahin nicht zu sehen. Wenn wir dann noch ebenso fühlen wie heute, könnten wir es noch einmal probieren.«
    Er dachte einen Augenblick darüber nach. »Wie fühlst du denn jetzt?«, fragte er schließlich.
    »Mein Gefühl sagt mir, dass wir es in einem Jahr noch einmal probieren könnten.«
    »Die größte Liebe meines Lebens«, sagte er. »Doris Day und Cary Grant.«
    »Es war Deborah Kerr.«
    »Stimmt. Meine Güte, jeder Schauspieler hasst

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