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Stadt der Masken strava1

Stadt der Masken strava1

Titel: Stadt der Masken strava1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: hoffman
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da – Marco, nicht wahr?«, sagte sie zu dem Mandolier.
    »Ja, Euer Gnaden«, stotterte der, denn er war sich offenbar noch immer nicht ganz gewiss, wen er nun tatsächlich vor sich hatte.
    »Du hast mir heute Abend gute Dienste geleistet und du sollst dafür belohnt werden. Doch erst einmal darfst du kein Wort darüber verlauten lassen, bis du vor dem Rat als Zeuge der Anklage gegen diesen elenden Verräter und den, der dahinter stecken mag, auftreten wirst. Hast du mich verstanden?«
    »Ja, Euer Gnaden.«
    »Gut. Jetzt müssen wir den Schurken und diesen jungen Helden, der mir das Leben gerettet hat, in den Palast zurückbringen. Kannst du das machen und uns so diskret wie möglich helfen, die beiden in meine Räume zu schaffen?«
    »Gewiss, Euer Gnaden«, sagte der Mandolier, der jetzt und endgültig überzeugt war, die Duchessa vor sich zu haben. Dann zögerte er. »Aber was ist mit der anderen Dame, Euer Gnaden? Mit der, die über die Boote gegangen ist?«
    Die Duchessa verzog hinter der Maske spöttisch das Gesicht. »Die soll doch der remanische Botschafter in seiner Mandola zurückbringen. Es würde mich nicht wundern, wenn er über die Ereignisse hier auf meiner Barke Bescheid wüsste.«
    Marco trat wieder ans Heck der Staatsmandola und steuerte so schnell wie möglich die Piazzetta an. Keiner bemerkte, wie die schwarze Barke durchs Wasser glitt, mit Ausnahme einer hoch gewachsenen Gestalt auf der Feuerwerksplattform, die nur zu gut wusste, dass sie eigentlich nicht an jenes Ufer zurückkehren sollte, ohne die Duchessa abgeholt zu haben. Rodolfo wies Alfredo auf der Stelle an ihn ebenfalls zurückzubringen.
    Die Ersatz-Duchessa, eine Bäckerstochter namens Simonetta, fühlte sich äußerst unwohl. Der Gottesdienst war erträglich gewesen, wenn auch etwas lang, und man hatte ihr antrainiert, wann sie stehen, sitzen und knien musste. Aber als sie aus der Kirche heraustrat, stimmte alles nicht mehr. Sie freute sich zwar über den Beifall der Menge, genau wie auf dem Weg über all die Barken, aber wo war die Staatsmandola? Die wieder zu besteigen und dort ihre Bezahlung zu erhalten
    – diese Aussicht hatte Simonetta während des gesamten Täuschungsmanövers aufrechterhalten.
    In Sekundenschnelle war der Botschafter an ihrer Seite. Er unterdrückte die Freude darüber, dass das Komplott offensichtlich erfolgreich gewesen war, und geleitete die falsche Duchessa zu seiner Mandola. »Wir fahren in meiner zurück, meine Liebe«, sagte er mit viel plumperer Vertraulichkeit, als er es sich bei der richtigen Duchessa gestattet hätte.

    Als sie in der Kabine waren, wurde dem jungen Mädchen nur noch mulmiger zu Mute. Darauf war sie nicht vorbereitet worden. Wenn der Botschafter nun mit ihr plaudern wollte?
    Doch sie hätte sich keine Sorgen zu machen brauchen. Rinaldo di Chimici war zu erfüllt von seinen eigenen Gedanken, um Konversation zu machen.
    Ein Teil der persönlichen Wachen der Duchessa wartete an der Piazzetta und wunderte sich sehr, die Staatsmandola so früh zurückkehren zu sehen. Doch sie standen sofort bereit, als sie den gefesselten Attentäter und den noch immer nassen Lucien sahen. Der Mann wurde direkt in die Kerker der Duchessa gebracht und die Kammerzofe begleitete die Duchessa und Lucien in den Palazzo hinauf. Zum Glück befand sich auf dem Platz davor fast niemand. Alle waren noch unten am Kanal und erwarteten die offizielle Rückkehr.
    Kaum hatten die drei die Sicherheit der herzoglichen Privatgemächer erreicht, da wurden sie auch schon von weiteren Frauen umsorgt. Ein heißes Bad wurde für Lucien bereitet und Dienerinnen reinigten das Satinkleid der Duchessa von den Schlammflecken, die Lucien hinterlassen hatte, als er mit dem Attentäter gerungen hatte.
    »Zieh die nassen Sachen aus«, befahl ihm die Duchessa.
    Lucien merkte, dass er errötete, während immer noch Kanalwasser aus seiner Kleidung auf die wertvollen Teppiche der Duchessa tropfte.
    »Ach du meine Güte! Eins meiner Mädchen soll ihm ein Handtuch reichen! Hast du vielleicht Angst, dass ich dich auffressen könnte, Junge? Wein her, aber schnell, bitte!«
    In ein Handtuch gewickelt, legte Lucien seine Kleider ab und nahm dann ein paar Schlückchen des roten Bellezzaner Weins. Allmählich fühlte er sich etwas besser.
    Den Dolch überließ er der Zofe allerdings nicht, genauso wenig wie das Notizbuch, das wie durch ein Wunder nur ein wenig feucht geworden war. Die Mädchen der Duchessa mussten kichern, als sie Luciens

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