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Stadt der Masken strava1

Stadt der Masken strava1

Titel: Stadt der Masken strava1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: hoffman
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antwortete nicht sofort. Er wollte den alten Mann offensichtlich nicht beunruhigen. »Früher schon«, sagte er schließlich. »Doch dann wurden die Dinge besser. Es gibt so viel, was Ihr in Eurer Welt Magie nennt und wir in Talia Wissenschaft. Doch die Chimici haben Angst und Hass geschürt gegen das, was ich hier mache. Ich glaube, es wird nicht mehr lange dauern, bis sie anfangen, die Stravaganti zu verfolgen, und wenn es nur ist, um ihnen ihre Geheimnisse zu entreißen. Doch vorerst habt Ihr nichts zu befürchten.«

    »Komm – wir verpassen noch das Flugzeug«, sagte Dad, als Mum zum x-ten Mal die Pässe, Flugtickets und das Geld kontrollierte. Lucien zögerte lang, ob er das Notizbuch mitnehmen sollte, doch es erschien ihm nicht sicher, es zurückzulassen. Er wollte es lieber bei sich haben. Zu guter Letzt waren sie auf dem Weg zum Flughafen. Die meiste Zeit des Fluges verbrachte Lucien dösend. Sein Tag in Bellezza letzte Nacht war anstrengend gewesen. Erst hatte er mit den beiden Meistern die Regeln der Stravaganza untersucht, jeder aus seiner Warte, dann hatte er den Nachmittag damit verbracht, mit Arianna den Süden der Stadt zu erkunden, und war schließlich ins Laboratorium zurückgekehrt, um von dort aus in seine eigene Welt zu gelangen.
    Sie landeten auf einem viel kleineren Flughafen als Heathrow und fuhren mit Hilfe von Mums Stadtführer per Bus nach Venedig hinein. Als ihr Bus über den Damm fuhr, musste Lucien an seine Bootsfahrt mit Rodolfo denken, als sie nach Montemurato gefahren waren. Der Damm machte die Reise in die Stadt natürlich viel einfacher. »Jetzt besteigen wir ein Vaporetto!«, sagte Mum triumphierend.
    Sie hatte sich gut vorbereitet und führte sie zu einem Anleger, um die Linie 82 zu nehmen. »Die bringt uns den ganzen Canal Grande entlang bis zum Markusplatz«, sagte sie zuversichtlich. Und es stimmte.
    Während der gesamten Kanalfahrt konnte Lucien kein Wort hervorbringen, obwohl ihm das Herz auf der Zunge lag. Das hier war seine Stadt und auch wieder nicht. Der Kanal war so voll von Vaporetti, Barkassen und Motorbooten, dass er eine Weile brauchte, um die Gondeln zu entdecken. Doch da waren sie, schwarz und schlank. Wenn sich Lucien auf sie alleine konzentrierte, schien es, als sei er tatsächlich in Bellezza. Außer dass die meisten Gondolieri viel zu alt und fett waren, um der Duchessa zu gefallen. Lucien musste laut loslachen. »Was ist denn so komisch?«, fragte Dad. Lucien grinste nur breit.
    Seine Eltern warfen sich zufriedene Blicke zu. Sie wussten nicht, worüber er lachte, aber sie konnten sehen, wie er vor Glück strahlte.
    Lucien konnte seinen Schatten auf den Bodenbrettern des Vaporetto sehen, und das erfüllte ihn mit Freude.
    Das Klopfen an der Tür war laut und bestimmt. Das Mädchen öffnete und wurde grob zur Seite gestoßen. Die zwei Stadtwachen schoben sich an ihr vorbei und drängten hinaus in den Garten mit dem Brunnen, wo Leonora saß und versuchte ihrer Nichte beizubringen, wie man eine Borte aus Erdbeerblättern stickte. Arianna war fast erleichtert die Männer zu sehen, bis einer von ihnen sagte: »Wir haben einen Haftbefehl für Arianna Gasparini wegen Hochverrats.«
    Leonora ließ den Stickrahmen fallen. »Was soll das für ein Unsinn sein?«, fragte sie. »Meine Nichte ist noch keine sechzehn. Wie kann sie denn eine Gefahr für das Herzogtum bedeuten?«
    »Indem sie eines seiner ältesten Gesetze missachtet hat«, sagte der Wächter streng. »Es gibt Beweise, dass sie an der Giornata Vietata in der Stadt war und dass sie keine Bürgerin von Bellezza ist.«
    Tante Leonora errötete und ihre Hand flog zum Mund. Doch Arianna blieb bewegungslos sitzen. Sie hatte schließlich um das Risiko gewusst, als sie beschlossen

    hatte sich vor drei Monaten in der Santa Maddalena zu verstecken. Jetzt wusste sie, dass sie für die Folgen einstehen musste.
    Zwei andere Wachleute hämmerten an die Tür von Rodolfos Laboratorium.
    »Öffnet die Tür! Im Namen der Stadtwache von Bellezza! Wir haben einen Haft
    befehl!«
    Sie wollten gerade die Tür eintreten, als Rodolfo sie hereinließ. In der Erwartung, einen Jüngling vorzufinden, sahen sie sich im Raum um, doch sie fanden nur ei
    nen gebeugten alten Mann.
    »Wo ist der Junge?«, fragte der Ältere der Wachen. »Wir haben einen Haftbefehl für einen gewissen Luciano, Nachname unbekannt, wegen Hochverrats.«
    »Der junge Lucien!«, sagte der alte Mann und reckte sich aus dem Sessel. »Was könnte denn solch ein

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