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Stadt der Masken strava1

Stadt der Masken strava1

Titel: Stadt der Masken strava1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: hoffman
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des Senators. Sie warf einen neugierigen Blick auf den weißhaarigen Mann, der bereits in der Kabine saß. Er zog den Hut und stellte sich als Guglielmo Crinamorte vor, ein Name, der ihm nicht flüssig über die Lippen kam.
    Rodolfo steuerte die Mandola in einen Seitenkanal und machte sie an einem Pfahl fest. Nun eilte auch er in die Kabine.
    »Warum die Geheimniskrämerei?«, fragte die Duchessa.
    »Und wer ist dein Gefährte?« Doch das Lächeln erstarb auf ihren Lippen, als sie Rodolfos Gesichtsausdruck bemerkte.
    »Ich behellige dich nicht oft mit der Nachricht, dass es in einer Sache um Leben und Tod geht«, sagte Rodolfo. »Aber das genau ist heute eingetreten. Weißt du, dass ein Haftbefehl gegen einen Fremden erlassen wurde, der angeblich am Giornata Vietata gesehen wurde?«
    Die Duchessa nickte. »Ja, ich habe ihn heute Morgen selbst unterschrieben. Ungewöhnlich, nicht wahr? Ich nehme an, es wird sich als Missverständnis herausstellen.«
    »Das hoffe ich auch«, sagte Rodolfo. »Ist dir bekannt, für wen er ausgestellt war?«

    »Nein. Du weißt doch, wie viele Schriftstücke ich täglich unterzeichnen muss. Ich habe mir den Namen nicht angesehen – mir ist nur das Vergehen aufgefallen.«
    »Er war für Luciano«, sagte Rodolfo und ihre Reaktion erstaunte ihn. Jegliche Farbe wich aus ihrem Gesicht.
    »Es ist nichts passiert«, sagte Dethridge und tätschelte ihre Hand. »Der junge Mann war nicht anwesend. Er ist in seine eigene Welt zurückgekehrt und kommt eine Weile nicht wieder.«
    »Aber mir ist noch etwas anderes eingefallen«, sagte die Duchessa verzweifelt.
    »Ich habe zwei Haftbefehle unterzeichnet. Ich bin sicher, der Hauptmann der Wache hat gesagt, einer sei für ein Mädchen. Auch den Namen habe ich mir nicht angesehen, aber war es nicht am Tag nach der Vermählung mit dem Meer, dass Luciano in Bellezza auftauchte? Und hat er da nicht das Mädchen Arianna kennen gelernt?«
    Rodolfo war überrascht. Er hatte der Duchessa nie erzählt, wer Luciano täglich durch die Stadt führte. Und er wusste nichts von ihren eigenen Nachforschungen.
    »Wir müssen zurück und ich werde die Tante des Mädchens besuchen«, sagte er.
    »Es ist ein schreckliches Schicksal, das da über dem jungen Mädchen schwebt.«
    »Nein, Rodolfo, du verstehst nicht«, sagte die Duchessa verzweifelt. »Das ist nicht einfach irgendein Mädchen. Ich muss dir etwas erzählen.«
    Seine Eltern brachten Lucien in eine Cafébar im Dogenpalast. Es war ein Ort, der Bellezza alle Ehre machte: Man konnte die Gondeln am Fenster vorbeigleiten sehen, während man Cappuccino trank. Der amerikanische Tourist hatte sie darauf aufmerksam gemacht, ehe er zurückging, um den Rest des Rundgangs zu absolvieren.
    »Also, was hatte denn das alles zu bedeuten?«, fragte Dad, als sie sich mit ihrem schaumigen Kaffee und drei harten, kleinen Mandelplätzchen niederließen. »Ich glaube, es war nur die Hitze und die vielen Leute«, sagte Lucien. »Ich hab plötzlich Platzangst gekriegt.« Er wusste, dass es mehr als das gewesen war. Erst mal musste er seine Eltern jedoch überzeugen, dass es ihm wieder rundum gut ging und dass er nicht auf der Stelle ins Hotel gebracht werden musste.
    Lucien fragte sich, wie lange es wohl dauern würde – falls er wieder ganz genesen würde –, bis seine Eltern aufhörten, ihn wie ein Stück Glas aus Merlino zu behandeln. Würden sie immer diesen besorgten, gehetzten Blick haben, sobald er nur nieste oder gähnte? Und was war, wenn er doch nicht gesund werden würde? Gewöhnlich machte es Lucien nichts aus, ein Einzelkind zu sein, aber jetzt sehnte er sich nach einem Bruder oder einer Schwester, die den Druck von ihm genommen hätten, das einzige Gefäß für die elterliche Liebe zu sein.
    In dem weißen Haus auf der Insel Burlesca zeigte eine alte Frau einer jungen viele Stapel von Spitzenstoff. Die zukünftige Braut war fröhlich und geschwätzig und wählte Muster für ihr Kleid, den Schleier und diverse Unterkleider für die Flitterwochen. Außerdem brauchte sie noch Spitzenbesatz für die Leinenwäsche, die bereits in einer Zederntruhe im Haus ihrer Eltern lagerte. Die alte Spitzenmacherin fragte sich, wie sich diese zugegebenermaßen liebenswürdige und hübsche, aber eindeutig ungebildete junge Frau eine so luxuriöse Aussteuer leisten konnte.
    Doch solche Mengen von Spitze auszuwählen und in Auftrag zu geben brauchte seine Zeit, und im Lauf des Tages wurde Giuliana sehr redselig. So nahe am Ziel ihrer Wünsche

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