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Stadt der Schuld

Stadt der Schuld

Titel: Stadt der Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva-Ruth Landys
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möglich machen, ohne dass er Verdacht schöpfen wird. Wenn ich behaupte, ich wolle das Geld für Kleidung oder ähnliches ausgeben, wird er den Beleg haben wollen. Nicht, dass er mir das Geld nicht geben würde, aber ich kenne meinen Mann. Er ist in solchen Dingen sehr korrekt und gründlich.«
    Armindale lachte spöttisch. »Dreißig Pfund? Ich bitte Sie, meine Teuerste, dafür bin ich nicht zu haben. Da müssen Sie mir schon mehr bieten.«
    Isobel hätte vor Wut am liebsten geschrien. Armindale hatte sie in der Hand und zögerte nicht, das auch auszunutzen. Sie konnte höchstens etwas Schmuck versetzen, oder aber ... ein jäher Gedanke durchzuckte sie: Armindale hatte offenbar eine Schwäche und er war ein eitler Mann ... Sie näherte sich ihm unmerklich und hob ein wenig das Kinn. »Vielleicht gibt es noch andere Möglichkeiten des Ausgleichs für Ihre Bemühungen, die Sie interessieren könnten?«, fragte sie betont unschuldig. Doch der Blick, mit dem sie ihn fixierte, musste ihm augenblicklich deutlich machen, welche Form der Bezahlung sie im Sinn hatte. Und richtig: Er verstand sie sofort. Ungläubig lachte er kurz auf, doch dann blitzte männlicher Instinkt in seinen Augen auf. »Kann sein«, sagte er rau. Sie machte noch einen weiteren Schritt auf ihn zu. Es war ja eigentlich kein Opfer, das sie hier zu bringen gedachte. Da packte er sie plötzlich um die Taille und seine andere Hand suchte sich kundig den Weg unter ihre Röcke. Ohne Umschweife glitten seine Finger in den Spalt zwischen ihren Beinen. Er verlor wirklich keine Zeit. Ein Stöhnen entrang sich ihr. Sie mochte es, wenn Männer gierig wurden. Und Armindale war zweifellos ein sehr gieriger Mann. Seine Finger bohrten sich mit einem Ruck noch tiefer. Sie keuchte und biss sich vor Erregung so heftig auf die Unterlippe, dass sie zu bluten begann. Der metallische Geschmack erregte sie noch mehr. Aber es war der leichte Schmerz, den seine Finger ihr zufügten, der sie verrückt machte. Darauf schien er gewartet zu haben. »Ich akzeptiere unsere Vereinbarung«, bemerkte er noch mit einem süffisanten Grinsen, dann stürzte er sich regelrecht auf sie. Er nahm sich nicht einmal die Zeit, sie zu entkleiden, sondern drängte sie, so wie sie war, rüde in Richtung seines Schlafzimmers. Die Erinnerung an eine Sattelkammer, Beizgeruch von Ledersätteln und an einen muskulösen jungen Männerkörper bohrte sich jäh in ihr Bewusstsein. Nein, weiß Gott, das war kein Opfer für sie! Sie bekam, was sie wollte und abgesehen davon lockte auch ein Robert Armindale sie nicht wenig. Der warf sie jetzt buchstäblich auf sein Bett. Dann streifte er seinen Hausmantel ab und zerrte hastig die Hose herunter. Die Zeit, sein Hemd auszuziehen, schien ihm hingegen zu aufwendig. »Du kleine Schlampe!«, murmelte er beglückt. Isobel legte sich in den Laken zurück und erwartete gespannt seine Attacke. Hastig schob er ihre Röcke hoch und presste ihre Schenkel auseinander. Er stöhnte laut und zerrte sein Hemd zur Seite, sein Glied ragte schon steif empor. Doch dann hielt er plötzlich überrascht inne. »War das unser werter Horace?«, fragte er und strich neugierig mit der Hand über die weitgehend verheilten Spuren von Havishams letztem Exzess, der nach Isobels Geschmack leider schon bedauerlich lange her war. Sie nickte stumm und mit schamhaft gesenktem Blick, sorgfältig darum bemüht, Armindale ihre eigene Lust an den heimlichen Spielen mit ihrem Gemahl nicht zu offenbaren. Es konnte schließlich von Vorteil für sie sein, wenn er glaubte, Havisham vergreife sich an ihr gegen ihren Willen. Männer hatten ja gemeinhin dieses alberne Bedürfnis, den Beschützer zu spielen.
    Doch Armindale schien seltsamerweise wenig beeindruckt. »Sieh an! Havisham, der alte Schwerenöter!«, sagte er und lachte leise. »Und du, du kleines Biest, wie stehst du dazu? Ich habe das Gefühl, du bist nicht allzu abgeneigt. Habe ich recht?«
    Isobel starrte ihn entgeistert an. Wie, um alles in der Welt, hatte sie sich verraten? Jetzt lachte Armindale ausgelassen. »Meine Teuerste, ich bin nicht erst gestern aus dem Ei gekrochen und wenn mir etwas vertraut ist, dann die Abgründe menschlicher Leidenschaft.« Er versetzte ihr einen groben Klaps auf den Schenkel. Was bildete sich das Schwein ein? Isobel ärgerte sich plötzlich heftig und versuchte nach ihm zu treten, doch er wich ihr geschickt aus. »Na, na, nur nicht gleich so böse, meine Süße!«, spottete er und packte sie erneut. Er war

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